Die Geburtenrate in Deutschland ist so niedrig wie seit 15 Jahren nicht mehr. Das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) wies für die Zeit zwischen Januar und November 2023 im Durchschnitt 1,36 Geburten pro Frau auf. Es wurde ein "starker Rückgang der Fertilität" festgestellt, der ungewöhnlich sei.
In solche Statistiken werden natürlich auch viele kinderlose Frauen aufgenommen, dennoch dürften Familien mit drei oder mehr Kindern immer mehr zur Ausnahme werden. Über die Gründe kann nur spekuliert werden, die Forscher verweisen auf das Zusammenspiel von Krisen wie dem Krieg in der Ukraine, der Inflation, dem Klimawandel und der Corona-Pandemie.
Wer sich dennoch über viel Nachwuchs freuen darf, hat auch entsprechend Anspruch auf eine höhere Summe an Kindergeld. In diesem Artikel wird erklärt, was eine Familie mit fünf Kindern bekommt.
Kindergeld: Wofür ist es gedacht?
Das vom Familienministerium unterhaltene Familienportal erklärt, dass mit dem Kindergeld die grundlegende Versorgung der Kinder ab der Geburt und mindestens bis zum 18. Geburtstag gesichert werden soll. Demnach profitieren vor allem Familien mit kleinen und mittleren Einkommen.
Kindergeld: Wer bekommt es?
Kindergeld steht laut dem Familienportal sowohl deutschen Staatangehörigen zu, die mit ihren Kindern in Deutschland leben, als auch solchen, die im Ausland leben. Unter bestimmten Bedingungen können auch ausländische Staatsangehörige, die in Deutschland leben, Kindergeld bekommen.
Neben Eltern können auch Adoptiveltern das Kindergeld erhalten. Außerdem steht es unter bestimmten Voraussetzungen auch Stiefeltern, Pflegeeltern und Geschwistern oder Großeltern zu.
Kindergeld: Wie bekommt man es?
Kindergeld muss beantragt werden, was aus den Reihen der SPD jüngst für Kritik sorgte. Wie die Bundesagentur für Arbeit mitteilt, lässt sich der Antrag online ausfüllen. Wer über eine Bund-ID verfügt, muss den Antrag nicht mehr ausdrucken, sondern kann ihn ohne Unterschrift direkt online an die Familienkasse übermitteln.
Das Kindergeld wird dann monatlich überwiesen. Bei der Steuererklärung unternimmt das Finanzamt automatisch eine Günstigerprüfung, um herauszufinden, ob als Alternative zum Kindergeld die Kinderfreibeträge finanzielle Vorteile für den Steuerzahler bringen würden.
Kindergeld: Wie viel bekomme ich bei fünf Kindern?
Seit dem Jahr 2023 wurde der Kindergeldbetrag vereinheitlicht, so dass es seither 250 Euro Kindergeld pro Nachwuchs gibt. Zuvor waren die Beträge gestaffelt und stiegen vom zweiten zum dritten sowie vom dritten zu jedem weiteren Kind.
Sind für fünf Kinder die Voraussetzungen für Kindergeld erfüllt, bekommt man als Eltern oder Erziehungsberechtigte(r) 1250 Euro monatlich überwiesen. Dies gilt dann jeweils mindestens bis zum 18. Geburtstag des jeweiligen Kindes, doch es gibt Ausnahmen.
Ist ein Kind arbeitslos und als arbeitssuchend gemeldet, fließt Kindergeld sogar bis zum 21. Geburtstag. Wenn das Kind eine Ausbildung macht – wozu auch Schule und Studium zählen –, sich in einer Übergangszeit von vier Monaten befindet, keinen Ausbildungsplatz findet und darum seine Berufsausbildung nicht beginnen oder fortsetzen kann, oder einen anerkannten Freiwilligendienst leistet, gibt es bis um 25. Geburtstag Kindergeld. Und auch das muss noch nicht das Ende der Fahnenstange sein.
Übrigens: Auch für Beamte gilt die Kindergeld-Regelung, sie erhalten jedoch neben den 250 Euro pro Nachwuchs noch weitere Zuschläge. Auch für alle anderen sind weitere Zuschüsse drin. Bei drei Kindern beträgt das reine Kindergeld in Deutschland 750 Euro.