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Elterngeld
Elterngeld: Neue Berechnung zeigt - so hoch sollten die Zahlungen wirklich sein
Seit seiner Einführung wurde das Elterngeld nicht mehr angehoben. Eigentlich sollte die finanzielle Unterstützung heute deutlich höher ausfallen.
Mann mit Kind auf dem Schoß.jpeg       -  Das Elterngeld wurde seit der Einführung vor rund 17 Jahren nicht angehoben.
Foto: Christin Klose, dpa (Symbolbild) | Das Elterngeld wurde seit der Einführung vor rund 17 Jahren nicht angehoben.
Viktoria Gerg
 |  aktualisiert: 13.09.2024 11:23 Uhr

Im Jahr 2007 wurde das Elterngeld eingeführt und war als Lohnersatzleistung konzipiert. Laut dem Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) soll es die wirtschaftliche Existenz von Familien sichern und Vätern und Müttern dabei helfen, Familie und Beruf besser zu vereinbaren. Durch die finanzielle Unterstützung sollen sich Eltern Zeit für ihr Kind nehmen. Seit der Einführung wurde das Elterngeld allerdings nicht angepasst und das trotz Inflation und höherer Lebenshaltungskosten. Wie hoch die Unterstützung heute eigentlich aussehen müsste, erfahren Sie im Artikel.

Elterngeld: Wie viel bekommt man?

Wenn Eltern ihren Job unterbrechen oder einschränken, um nach der Geburt für ihr Kind da zu sein, soll das Elterngeld das fehlende Einkommen ganz oder zumindest teilweise ersetzen. Insgesamt stehen Eltern gemeinsam 14 Monate Elterngeld zu, wenn sich beide an der Betreuung beteiligen und Einkommen dadurch wegfällt, wie das BMFSFJ erklärt. Die Monate können die Eltern frei unter sich aufteilen. Ein Elternteil kann dabei mindestens zwei und höchstens zwölf Monate für sich in Anspruch nehmen. Wer alleinerziehend ist, kann die vollen 14 Monate Elterngeld beziehen.

Wie viel Elterngeld man bekommt, hängt davon ab, wie hoch das Einkommen des betreuenden Elternteils vor der Geburt des Kindes war und ob es nach der Geburt wegfällt. Wer ein höheres Einkommen hat, erhält 65 Prozent, wer ein niedrigeres Einkommen hat, kann bis zu 100 Prozent des Voreinkommens beziehen. So liegt die finanzielle Unterstützung zwischen 300 Euro und 1800 Euro pro Monat.

Elterngeld: Wie hoch müsste es heute eigentlich sein?

Wie bereits erwähnt, wurde das Elterngeld nach der Einführung vor 17 Jahren nicht mehr angepasst. Das Analyse- und Beratungsunternehmen Prognos hat sich zwei verschiedene Herangehensweisen angesehen, um herauszufinden, wie hoch es heute eigentlich sein müsste.

1. Elterngeld an die Inflation anpassen

Aufgrund der Inflation ist der Wert des Elterngeldes in den vergangenen Jahren zurückgegangen und müsste an die allgemeine Preisentwicklung angepasst werden. Auf Grundlage der Preisentwicklung gemäß dem Verbraucherpreisindex des Statistischen Bundesamts hätte der Mindestbetrag im Jahr 2023 bei 413 Euro und der Höchstbetrag bei 2480 Euro liegen müssen.

2. Elterngeld entsprechend den Beitragsbemessungsgrenzen erhöhen

Die damalige Grundlage für den Höchstbetrag des Elterngeldes war die Beitragsbemessungsgrenze der allgemeinen Rentenversicherung. Diese ist allerdings mittlerweile auch deutlich gestiegen. Wenn man das Elterngeld wieder daran ausrichten würde, ergäbe sich laut Prognos ein Höchstbetrag von 2870 Euro.

Für welche Herangehensweise man sich auch entscheidet, deutlich wird, dass das Elterngeld deutlich angehoben werden müsste, um den Wert, den es bei der Einführung hatte, wiederzuerlangen.

Elterngeld: Immer mehr Mütter und Väter beziehen den Höchstbetrag

Bei einer Analyse der Elterngeldstatistik fand Prognos heraus, dass immer mehr Mütter und Väter den Höchstbetrag beim Elterngeld beziehen. So hatten 2009 noch rund 14 Prozent der Väter und drei Prozent der Mütter ein so hohes Einkommen, dass sie den Höchstbetrag beziehen konnten. 2021 waren es dann bereits 24 Prozent der Väter und sieben Prozent der Mütter.

Der Grund: Die Nominallöhne sind seit Beginn des Elterngeldes gestiegen, der Höchstbetrag von 1800 Euro aber nicht. 2007 habe der Höchstbetrag über dem mittleren Einkommen von Familien gelegen, seit 2017 liege er darunter.

Übrigens: Um überhaupt Elterngeld zu bekommen, muss es beantragt werden. Die Auszahlungstermine für das ganze Jahr 2024 stehen bereits fest.

 
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