Wer einen Kühlschrank, eine Waschmaschine oder einen Fernseher kauft, kann vorab über das Energielabel die sogenannte Energieeffizienz des neuen Gerätes auf einen Blick überprüfen. Bei kleineren Geräten, wie Laptops, Tablets oder Handys haben sich die Energielabel mit den verschiedenen Klassen noch nicht wirklich eingebürgert. Daran will die Europäische Kommission schrauben. Worum es in dem Vorschlag der EU geht, lesen Sie hier.
Energielabels für Handys und Laptops: Was schlägt die EU-Kommission vor?
Nach dem Vorschlag der EU-Kommission sollen Handys, Laptops und Tablets in Zukunft deutlich leichter repariert werden können und zudem energieeffizienter sein. Wie sehr ein Gerät diese Kriterien erfüllt, könnte dann schon beim Kauf anhand eines Energielabels zu sehen sein. Verbraucherinnen und Verbraucher sollen so in die Lage versetzt werden, eine möglichst fundierte und nachhaltige Kaufentscheidung treffen zu können. Worum geht es aber genau?
Laut Frans Timmermans sollte ein Telefon "länger als nur zwei oder drei Jahre halten und wenn es in der Zwischenzeit beschädigt wird, sollte es leicht zu reparieren sein". So wird der Exekutiv-Vizepräsident für den Grünen Deal in der Pressemitteilung der Europäischen Kommission zitiert. Smartphones würden demnach zu oft ihre Funktionstüchtigkeit verlieren, weil der Akku nachlasse oder Software-Updates für ältere Modelle nicht mehr bereitgestellt würden. Bei dem Vorschlag der EU-Kommission gehe es um eine längere Lebensdauer von elektronischen Geräten und darum, für Kundinnen und Kunden "die nachhaltige Wahl zur einfachen Wahl" zu machen.
Dazu müssten Smartphones, Laptops und Tablets, die in der EU auf den Markt gebracht werden, künftig folgende Informationen aufweisen:
- Energieeffizienz
- Langlebigkeit des Akkus
- Schutz vor Staub und Wasser
- Widerstandsfähigkeit - etwa gegen versehentliches Herunterfallen und Kratzer
- Reparaturfähigkeit
Handys und Laptops im EU-Vorschlag: Was sollen die Energielabels bewirken?
Die Energielabels für Handys, Laptops und Tablets sollen einen nachhaltigen Konsum fördern. Heißt auch: reparieren statt kaufen. Für Hersteller wie Apple oder Samsung, die regelmäßig neue Modelle auf den Markt bringen, dürften das eher schlechte Nachrichten sein, denn die EU-Kommission zielt darauf ab, dass Verbraucherinnen und Verbraucher nachhaltiger konsumieren, ihre aktuellen Geräte also länger nutzen und im Zweifel reparieren.
Auf die Hersteller kommen aber mit der bereits verabschiedeten neuen Ökodesign-Verordnung der EU neue Mindestanforderungen zu. So müssen etwa Smartphones widerstandsfähiger werden und ihre Akkus sollen mindestens 800-mal geladen und entladen werden können, ohne dabei mehr als 80 Prozent ihrer ursprünglichen Kapazität zu verlieren. In diesem Punkt: Es schadet dem Akku übrigens eher, das Handy über Nacht zu laden. Zudem müssen Ersatzteile bis zu sieben Jahre und Betriebssystem-Updates mindestens fünf Jahre zur Verfügung gestellt werden.
Energielables: Wie geht es mit dem EU-Vorschlag für Handys und Laptops weiter?
Laut der EU-Kommission wird der Vorschlag dem Europäischen Parlament und dem Europäischen Rat für eine Prüfung vorgelegt. Anschließend könnte, insofern es keine Einwände gibt, die neue Vorschrift angenommen werden. Stand März 2024 gibt es diesbezüglich aber noch keine Neuigkeiten.