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Sao Paulo
Die wilden Gerüchte um Fernando Alonso und Red Bull
Vor dem Formel-1-Rennen in Brasilien taucht ein Internet-Post auf, aus dem sich Spekulationen entwickeln. Doch sowohl Team als auch Fahrer widersprechen sofort.
Fernando Alonso (l.) und Max Verstappen       -  Bald Teamkollegen, oder eher nicht? Fernando Alonso (links) und Max Verstappen vor dem Rennen in Monaco im Mai.
Foto: Hasan Bratic, dpa | Bald Teamkollegen, oder eher nicht? Fernando Alonso (links) und Max Verstappen vor dem Rennen in Monaco im Mai.
Marco Scheinhof
 |  aktualisiert: 11.03.2024 10:04 Uhr

Ruhig war es um Fernando Alonso zuletzt geworden. Auffällig ruhig. Der Spanier ist der Senior in der Formel 1, mit 42 Jahren hätte er sich längst ein anderes Betätigungsfeld suchen können. Alonso aber fährt weiter professionell Rennen, und das gar nicht mal so schlecht. Zumindest zu Saisonbeginn, als sein weiter entwickelter Aston-Martin-Rennwagen tatsächlich Fahrten im Vorderfeld des Klassements zuließ. Zuletzt aber rumpelte Alonso nur noch so über die Rennstrecken, in den USA und Mexiko kam er wegen technischer Probleme nicht mal ins Ziel. Die Enttäuschungen häuften sich. Immerhin hält sich der Spanier noch auf Rang fünf der WM-Wertung.

Bliebe das so bis Saisonende, könnte Alonso von einer zufriedenstellenden Saison sprechen. Er hat schon schlechtere Zeiten in der Formel 1 erlebt, aber auch bessere. Weltmeister war er mit Renault 2005 und 2006, seitdem hatte er bei seiner Teamauswahl nicht immer das beste Händchen. 

Fernando Alonso ist richtig sauer

Glaubt man Gerüchten, könnte sich das ändern. Ein spanischer Journalist hatte auf X in dieser Woche nebulöse Andeutungen gemacht, dass im neuen Jahr ein spektakulärer Wechsel bevorstehe. Er nannte weder ein Team noch einen Fahrer, da er aber ebenso aus Spanien kommt wie Alonso, machte sogleich eine Spekulation die Runde, die sowohl Alonso als auch das Red-Bull-Team beinhaltet. Der Arbeitgeber von Weltmeister Max Verstappen sei auf der Suche nach einem Nachfolger des wenig überzeugenden Sergio Perez, und Alonso wird bei möglichen Cockpit-Wechseln immer gerne mal genannt.

Das aber, so der Spanier vor dem Rennen am Sonntag (18 Uhr) in Sao Paulo, sei in diesem Fall eine Frechheit. An den Haaren herbeigezogen. "Ich werde dafür sorgen, dass es Konsequenzen hat", schimpfte der 42-Jährige in Brasilien. Wie die aussehen könnten, führte er nicht weiter aus. Sein Unverständnis über solche Gerüchte aber hatte er damit mehr als verdeutlicht.

Auch von Red Bull kam zeitnah ein Dementi. "Das ist alles völlig aus der Luft gegriffen. Sowohl Christian Horner als auch ich haben mehrmals betont, dass Perez auch nächstes Jahr bei uns fahren wird. Unabhängig von den Ergebnissen. Er hat einen Vertrag, und an den werden wir uns halten", sagte Helmut Marko gegenüber Sport 1. Marko ist Motorsportberater bei Red Bull, Horner Teamchef. Wer, wenn nicht die beiden, sollte also über die Zukunftsplanung des Teams Bescheid wissen?

Alonso kann wenig rücksichtsvoll agieren

Marko äußerte sogleich den Verdacht, dass Alonso die Gerüchte vielleicht selbst gestreut haben könnte. "Es wäre ja nicht das erste Mal, dass er seine Heimatmedien nutzt, um Stimmung zu machen", sagte der Österreicher. In der Tat ist Alonso recht geschickt, was das Beeinflussen innerbetrieblicher Abläufe betrifft. Er versteht sich perfekt darin, den größtmöglichen Nutzen für sich selbst zu ziehen – ohne große Rücksicht auf die Mitstreiter oder gar den Arbeitgeber. Diesmal aber sei er unschuldig. Selbst ihm sei das zu abenteuerlich.

Alonso kann in der täglichen Arbeit unangenehm werden. Alleine aus diesem Grund ist es wenig wahrscheinlich, dass das Red-Bull-Team ihn gemeinsam mit Weltmeister Max Verstappen fahren lässt. Ärger wäre programmiert, wenngleich diese Fahrerpaarung auch viel Spannung verspräche. Zumal Sergio Perez bei allen Schwächephasen in diesem Jahr noch immer die Möglichkeit hat, seinen zweiten Platz ins Ziel zu retten. Damit hätte er am Ende die Erwartungen erfüllt, die Suche nach einem Nachfolger wäre unnötig. Und falls trotz aller Beteuerungen sein Cockpit frei werden sollte, stünde mit Daniel Ricciardo ein Pilot des Schwester-Teams Alpha Tauri bereit. Vieles also spricht dafür, dass das Gerücht Alonso/Red Bull nicht zu einer Tatsache wird.

Aufhören aber möchte der Spanier auch noch nicht. Zumindest sagte er zuletzt gegenüber Fox Sports: "Ich mag den Wettbewerb, ich mag es, schnell zu sein, und ich hasse es zu verlieren. Man sieht also, dass es nicht sehr schwer ist, mich zu motivieren, sobald ich im Auto sitze." Ans Karriereende denke er auch noch nicht. "Ich weiß, dass ich mich am Ende meiner Karriere befinde, aber im Moment sehe ich das nicht so. Ich habe kein Datum, an dem ich meine Karriere beenden will", sagte Alonso.

 
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