Fitz Keller hat sich auf eine Art und Weise unmöglich gemacht, die nicht zu erwarten war. Der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) verglich seinen Vize Rainer Koch mit dem Nazi-Richter Roland Freisler, der für über 2600 Todesurteile im Dritten Reich verantwortlich war. Es war ein unerhörter Vergleich. Einer, für den sich der ansonsten ausgleichende Keller schämt und sofort um Entschuldigung bat.
Doch selbst wenn Koch die Entschuldigung annimmt, ist schwer vorstellbar, wie eine künftige Zusammenarbeit ausschauen soll. Nach den Wirrungen um das Sommermärchen, geschassten Präsidenten und den uninspirierten Spielen der Nationalmannschaft waren es die drängendsten Aufgaben Kellers, Verbandsstrukturen zu entkrusten und Gräben zu überwinden.
Fritz Keller hat sich als DFB-Präsident angreifbar gemacht
Beides miteinander zu kombinieren, ist schwer – und nun für ihn unmöglich. Der Präsident konnte auch aufgrund der Corona-Krise nicht als Reformator auftreten; nun aber hat er sich auch von jener Seite her angreifbar gemacht, die als seine große Stärke galt. Wer derart beleidigt wie Keller, kann kein moralisches Vorbild sein.
Der DFB-Boss ist ein honoriger Mann. Er ist charmant und klug – aber als Präsident ist er nun nicht mehr tragbar.
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