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Nördlingen
Nördlingen wird im München-Tatort zum "Zwiebelkaff"
Wieder einmal spielt das Ries eine zentrale Rolle im München-Tatort. Doch warum kommt die Zwiebelkönigin ausgerechnet aus Nördlingen?
Jan-Luc Treumann
 |  aktualisiert: 11.03.2024 10:06 Uhr

Nördlingen ist Zwiebel-Land – diese Botschaft sendete der Tatort aus München am Sonntagabend. Produktköniginnen zeigen, wofür ihre Region steht: Aichach für den Spargel und Nördlingen eben für die Zwiebel. Wer kennt sie nicht, die Zwiebeltürmchen der Nördlinger Stadtmauer oder die Geschichte, wie eine Zwiebel die Stadt Nördlingen rettete. Nein, das ist natürlich Schmarrn. Aber wieder einmal hat das Ries im Tatort eine wichtige Rolle – auch wenn Nördlingen dabei nicht ganz so gut wegkommt.

Annelie die II., verkörpert von Daria Vivien Wolf, zeigt sich im München-Tatort als vielschichtige Akteurin: Denn zunächst mal tritt die Zwiebelkönigin als Polizeischülerin auf, die im Overall gleich mal den Tatort untersucht und die Ermittler Ivo Batic und Franz Leitmayr unterstützt. Mei, ein wenig tollpatschig, als sie die Tatwaffe direkt mal anfasst. Aber unter der Schale wieder eine Überraschung: Kann sie doch ein wenig Bulgarisch, dank der Erntehelfer, die sicherlich in erster Linie Zwiebeln aus dem Rieser Boden klauben. Kein Wunder, dass sogar eine Zwiebel-Genossenschaft hier ansässig sein soll.

Wieso im Tatort die Zwiebelkönigin aus Nördlingen kommt

Annelie ist der Gegenentwurf zu den sonstigen Produktköniginnen, eine fleißige, natürlich wirkende junge Frau aus der Region. Nur mit dem Rieserisch hapert es ein wenig – vielleicht ist Annelie doch eine Zugezogene? Egal, wer Ermittler Kalli mal eben den Arm auf den Rücken dreht, kann anpacken. Eine harte Schale braucht sie auch, denn sie muss sich manche Gemeinheit anhören: Ihre Heimat wird unter anderem als "Zwiebelkaff" verunglimpft.

Doch wieso die Verbindung zwischen Ries und Zwiebeln? Das teilt der BR auf Anfrage unserer Redaktion mit: Der Sender wollte keine echten Königinnen (wie etwa die Beilngrieser Zwiebelkönigin) nennen. Grundsätzlich würden ja auch Zwiebeln im Landkreis Donau-Ries angebaut.

Es war nicht der erste München-Tatort aus dem Ries

Ging es in diesem Tatort um die Welt der Königinnen, ein Milieu, fast so glänzend wie die Haut einer frisch geschälten Zwiebel, führte der Weg von Batic und Leitmayr schon einmal ins Ries. Ähnlich aristokratisch angehaucht ging es ins Oettinger Residenzschloss, zum Krimidinner "Mord unter Misteln". Die Ries-Parallele kommt nicht von ungefähr, war Drehbuchautor damals wie nun Robert Löhr. Hat der ein Faible fürs Ries entwickelt? Der BR sagt, dass es "gerade Nördlingen geworden ist, hängt auch damit zusammen, dass wir bei unserem Dreh für 'Mord unter Misteln' so gute Erfahrungen in Schwaben gemacht haben". Weitere Ausflüge von Batic und Leitmayr nach Nördlingen seien derzeit nicht abzusehen – aber bei einem passenden Drehbuch könne das Ries wieder einmal Erwähnung finden.

So manche Reminiszenz an den Tatort in Oettingen gab es, als Batic der Zwiebelkönigin als "Constable Patridge" auf Instagram folgt. Die wiederum spricht eine Einladung aus, sollten die Ermittler mal eine Reifenpanne in Nördlingen haben oder strafversetzt werden. Wahrscheinlicher wäre bis vor Kurzem ein Abstecher in ein bestimmtes Nördlinger Gasthaus gewesen.

So oder so, es scheint Zeit zu werden für einen richtigen Ries-Tatort. Stoff dürfte es genug geben in der Korn... äh, Zwiebelkammer Schwabens.

Info: Der Tatort Königinnen kann noch in der ARD-Mediathek angesehen werden.

 
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