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Kaltenberg
Puls Open Air 2024: "Geht's euch gut, ihr Regenleute?" 
Regen und Gewitter konnten die Festivalbesucherinnen und -besucher nicht abhalten, vor den Bühnen auf Schloss Kaltenberg zu tanzen und mitzusingen.
Lisa Gilz
 |  aktualisiert: 10.06.2024 09:58 Uhr

Über 8000 begeisterte Menschen haben am Wochenende auf dem Puls Open Air gefeiert und sich die gute Laune auch von gelegentlichen Wettereinbrüchen nicht nehmen lassen. Die Veranstalter von Schloss Kaltenberg und BR-Puls sind zufrieden. Zweimal mussten sie jeweils am Donnerstag und Freitag die Veranstaltungen kurzzeitig wegen Wettereinbrüchen stoppen. Am Samstag setzte der Regen immer wieder über dem Gelände ein, doch die Matschpfützen wurden schnell zu Tanzflächen für Barfüßer.

Evakuierungen auf dem Puls Open Air 2024 verliefen ohne Probleme

Wieder mit dabei war auch das Team von Barrierefrei-Feiern. Die Initiative prüft bereits im Vorfeld das Gelände, ist aber auch vor Ort Ansprechpartner für Menschen mit Behinderung oder etwa für Besucherinnen und Besucher, die belästigt wurden. Das sei aber am Wochenende bisher nur selten der Fall gewesen, sagt Franzi von Barrierefrei-Feiern. Sie und ihr Team seien dafür dieses Jahr viel vor den Bühnen gewesen, um etwa zu testen, ob die Rampen und ausgelegten Wege noch in Ordnung sind. "Wir wollten, dass etwa Menschen im Rollstuhl noch mehr mittendrin sein können." Im Vergleich zum letzten Jahr habe man noch mal vorab die Informationslage und Kommunikation nachjustiert, sodass mit dem Eintreffen auf dem Festival die meisten Fragen bereits geklärt waren – etwa nach barrierefreiem Parken oder Zelten. 

In diesem Jahr musste das Festival wegen Unwetters mehrere Male unterbrochen werden, um die Zuschauer in sichere Bereiche zu geleiten. Markus Wiegand hatte bereits bei den Planungs- und Aufbauarbeiten vorausgeschickt, dass sie darauf vorbereitet seien und so wurden die Besucherinnen und Besucher über analoge Durchsagen, über die Festival App und Instagram über die Lage informiert. "Die Leute waren direkt wieder am Feiern, auch nach dem Hagel", sagte Moritz Rügamer vom Puls Open Air am Samstag. Sie hätten lediglich das Programm etwas zusammenstauchen müssen. Aber auch die Künstlerinnen und Künstler seien bei dem Wetter kooperativ und die Stimmung sei auch bei ihnen weiter gut. 

Insgesamt 60 Musikerinnen und Musiker bei Puls Open Air

Das musikalische Programm, das von Andy Barsekow und Annika Hachmeister kuratiert wird, zeichnete sich wie die letzten Jahre durch eine bunte Mischung aus bekannteren Acts und kompletten Newcomern aus. Besonders froh seien sie über die Entwicklung in der Diversität des Programms, so seien es mittlerweile über 50 Prozent weibliche Acts und darunter auch Headliner wie Paula Hartmann. Zudem wolle man die Werte, für die das Festival einstehe, auf die Bühne bringen und mit Graf Fidi habe man auch das erste Mal jemanden im Rollstuhl als Künstler auf der Bühne. Insgesamt standen an dem Wochenende 60 Musikerinnen und Musiker auf den Bühnen.

Die Arena füllte sich am Samstagnachmittag unter anderem, als Dillla auf die Bühne trat. Die 23-Jährige hatte bereits im vergangenen Jahr auf der Schlossbühne gespielt. Die Musikerin tritt mit einem poppigen Indie-Sound auf und überzeugte schließlich auch die letzten Reihen in der Arena beim Cover von Wir sind Helden "Denkmal" mitzusingen. Auf der kleinen Waldbühne brachte währenddessen der Electro-Pop von Künstler Siovo die Menschen zum Tanzen. Die kleinere Bühne in der Nähe des Eingangs reflektierte am Wochenende allgemein eher die Szene von Freiluft-Raves und zog Besucherinnen und Besucher an, die sich entspannt auf die Beats bewegen wollten. 

Giant Rooks: Volle Arena auf Schloss Kaltenberg

Der Nieselregen riss auch zum frühen Abend nicht ganz ab und so wählten einige barfuß in den Sand-Schlamm-Pfützen zu stehen, während Zoe Wees ins Publikum der Arena fragte: "Geht's euch gut, ihr Regenleute?" Worauf das Publikum ausgelassen jubelte. Für das Wetter gekleidet schien Künstler Bibiza aus Wien. In einem rotem – wohl wasserabweisenden – Leder-Latex Hemd trat der Rapper auf und begeisterte den bis zu den Ecken gefüllten Platz etwa mit seinen Songs "Casanova" und "Akademie der bildenden Künste". 

Die meisten Menschen hatten aber wohl Paula Hartmann, die kurz mit technischen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte, und die Band Giant Rooks, die am Samstag den Abschluss in der Arena bildete, vor der Bühne versammelt. Hartmann, die auch Schauspielerin ist, hat in den letzten Jahren mit ihren emotionalen Songs, die eine Mischung aus weichem HipHop, Indie-Poesie und Pop sind, eine große Fangemeinde hinter sich versammelt. Sie machte bei ihrem Auftritt zudem auch auf die Europawahl am Sonntag aufmerksam. "Ich werds tun. Geht wählen", legte sie den Festivalbesuchern ans Herz. 

Giant Rooks waren zuletzt 2019 auf dem Puls Open Air. Insgesamt war es ihr dritter Auftritt. "Uns wurde gesagt, es solle regnen, aber wir haben wohl Glück gehabt", sagte Frontsänger Fred Rabe, "Oh, jetzt habe ich es wohl gejinxt." Und obwohl es für die ersten drei Songs trocken blieb, fing es doch wieder an zu regnen. 

 
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