Vermummt und mit einem großen Rucksack hat ein 21-Jähriger beim deutschen Achtelfinale gegen Dänemark in Dortmund den Einsatz einer Spezialeinheit provoziert. Der Mann aus gilt als sogenannter "Roofer" - das sind Menschen, die auf hohe Gebäude klettern, sich und ihre Umgebung dabei filmen oder fotografieren und meist die Ergebnisse veröffentlichen. Derartige Kletterer hatten es in den vergangenen Jahren auch immer wieder aufs Ulmer abgesehen. Wie inzwischen bekannt ist, war auch jener 21-Jährige schon einmal auf dem höchsten Kirchturm der Welt.
Und jene waghalsige Klettertour ist noch gar nicht so lange her: Am vergangenen 12. Mai, ein Sonntag, hatten Polizisten am frühen Morgen, gegen 5.30 Uhr, drei Männer gesehen, die den Hauptturm des Münsters hinaufstiegen. Die Beamten hätten daraufhin das Gebäude umstellt. Einer der Kletterer sei heruntergekommen und wurde nach damaligen Polizeiangaben direkt festgenommen. Die anderen beiden Männer seien verschwunden geblieben, hieß es.
Fußball-EM 2024: Stadionkletterer von Dortmund war mit zwei Männern auf dem Ulmer Münster
Am Abend darauf, gegen 22 Uhr, seien die beiden Männer zur gekommen und hätten sich gestellt. Nach den polizeilichen Maßnahmen hätten sie die Dienststelle wieder verlassen können. Ihre Kameraausrüstung und Mobiltelefone aber seien beschlagnahmt worden. Laut
Klar ist aber: Diese drei Männer waren nicht die ersten mit einer solchen Idee am Ulmer Münster. Im vergangenen Jahr unternahmen zwei 19-Jährige einen ähnlichen Versuch am . Zuvor versuchten es im Dezember 2022 drei 20-Jährige. Im Jahr 2019 kletterten Unbekannte sogar bis zur Turmspitze und filmten sich dabei.
Stadionkletterer von Dortmund wurde "lückenlos" mit Drohnen und Hubschrauber beobachtet
Im aktuellen Fall von Dortmund kletterte der 21-Jährige am Samstag während des Spiels unter das Dach des Stadions. Polizeiangaben zufolge, weil er Fotos habe machen wollen. Der Osnabrücker war den Angaben zufolge um 22.11 Uhr aufgefallen, dann auch mithilfe von und einem "lückenlos" beobachtet worden - das Spiel auf dem Rasen lief währenddessen ungehindert weiter. Um 23.44 Uhr - nach dem Schlusspfiff - sei der Mann den Anweisungen der Polizei gefolgt und auf einen begehbaren Steg zurückgeklettert. "Kräfte einer Spezialeinheit nahmen ihn dort fest, fesselten und durchsuchten ihn. Gefährliche Gegenstände führte der Mann nicht mit sich", schrieb die Polizei. Dem Mann wird Hausfriedensbruch vorgeworfen. (mit dpa)