Mehr als die Hälfte seines bisherigen Lebens war Hannelore die Frau an der Seite von Heino. Umso schmerzvoller ist ihr Tod für den Schlagerstar, der mit "Blau blüht der Enzian" oder "Schwarzbraun ist die Haselnuss" Evergreens erschuf. Das wird in seinem ersten Interview seit dem Verlust seiner geliebten Partnerin deutlich.
"Ich weiß, das ist der Weg des Lebens. Und ich habe mir den ein bisschen anders vorgestellt", gesteht der gebürtige Düsseldorfer im Gespräch mit dem ARD-Magazin "Brisant", das in der Steiermark aufgezeichnet wurde. Dorthin hat sich Heino, der an diesem Mittwoch 85 Jahre alt wird, demnach zurückgezogen, nachdem seine Hannelore am 8. November im Alter von 81 Jahren für immer von ihm ging.
Heino über Hannelores Tod: "Viertelstunde vorher noch mit ihr gesprochen"
Ihr Tod war auch deshalb ein umso größerer Schock, weil er überhaupt nicht damit gerechnet habe. "Eine Viertelstunde vorher habe ich mit der Hannelore ja noch gesprochen. Es war ja auch nicht so wie viele Medien geschrieben haben: Hannelore war krank", stellt Heino klar: "Sie konnte zwar schlecht laufen, aber sie ging mit ihrem Rollator und es war alles bestens."
Als er über den Moment der schrecklichen Nachricht spricht, übermannen ihn die Gefühle: "Und, ja, eine Viertelstunde später bekam ich die Nachricht, dass sie, dass sie… ja, wie soll ich mich ausdrücken? Dass sie eingeschlafen ist." Nach diesem Satz braucht Heino erst einmal ein paar Sekunden für sich.
"Das war ein Sekundentod. Ich habe mit dem Arzt gesprochen", erklärt der Wahl-Österreicher weiter und hebt das Glück im Unglück hervor: "Und dann ist man ja schonmal froh, dass ein geliebter Mensch keine Schmerzen hatte. Da hat sie nicht gelitten und das ist der einzige Trost, den ich mir dann immer einrede."
Heino über seine Trauer: "Lange Zeit, bis ich darüber weg bin"
Heino selbst leidet aber auch fünf Wochen danach noch. Und ein Ende ist nicht in Sicht: "Es dauert noch eine lange Zeit, bis ich darüber weg bin. Oder ich komme da nie drüber weg. Das ist das Problem." Dabei helfen sollen ihm sein österreichischer Manager Helmut Werner und dessen Familie, bei denen er vorerst untergekommen ist.
"Er ist jetzt Vater geworden und ich bin Urgroßopa geworden. Also angenommener Urgroßopa. Der Kleine, der Lenny, macht uns so viel Freude", schaut Heino auch auf die Freuden des Lebens. 2024 wollen sie gemeinsam in Heinos Haus in Kitzbühel ziehen, das Werner später erben soll. Das wäre auch ganz in Hannelores Sinne gewesen.
Die ist aber auch bei dem Interview dabei. "Ich habe immer ein Foto dabei von der Hannelore. Das wird auch nie aus meinem Portemonnaie, wo es drin ist – ich habe mehrere Fotos dabei – (genommen). Es wird immer an meiner Seite sein", verrät Heino.
Heino über seine Ehe: "Sie sah toll aus - und ich als graue Maus daneben"
Rückblickend wundert er sich sogar, dass die österreichische Schlagersängerin und Schauspielerin ihr Herz an ihn verloren hat. "Da kam die Hannelore rein und winkte: 'Hallo, Heino! Wir kennen uns doch.' Ich habe mich gar nicht getraut zu antworten", erinnert er sich an einen Moment aus den ersten gemeinsamen Tagen: "Sie sah ja toll aus. Und ich dann als graue Maus daneben. Das hat eben 44 Jahre lang gut funktioniert."
Offenbar ohne größere Turbulenzen. Laut Heino waren sie durchgehend ein Herz und eine Seele: "Ich bin auch immer am überlegen, weil mich das ja auch persönlich interessiert, ob ich mit der Hannelore mal aus dem Haus gegangen bin, wo wir Streit hatten – überhaupt nicht. Jeden Tag haben wir über unsere Liebe gesprochen. Jeden Tag."
Nun denkt er täglich an die gemeinsame Zeit zurück. Auch während seiner Auftritte im Rahmen seiner Kirchentour, die ihn 2024 auch nach Deutschland führen soll.
Doch gleichzeitig gehe es auch darum, die neue Situation anzunehmen. So schwer das auch fällt. "Ich kann ja nicht den Kopf in den Sand stecken. Es muss ja weitergehen. Und Hannelore hätte es auch gar nicht anders gewollt. Die würde mir Vorwürfe machen", betont Heino und gibt sein Motto vor: "Ich denke im Grunde genommen: Unser 'Girl' ist nicht mehr da und ich denke dann auch ein bisschen an mich."