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Solarenergie
Photovoltaik: So senken Sie das Brand-Risiko bei Photovoltaikanlagen
Die Angst vor Bränden, die durch eine Photovoltaikanlage ausgelöst werden, ist groß. Doch wie hoch ist das Risiko eigentlich und was lässt sich tun, um das Brand-Risiko zu verringern?
Module einer Photovoltaik-Anlage.jpeg       -  Photovoltaikanlagen stehen im Ruf, häufig Brände zu verursachen.
Foto: Patrick Pleul, dpa (Symbolbild) | Photovoltaikanlagen stehen im Ruf, häufig Brände zu verursachen.
Ann-Katrin Hahner
 |  aktualisiert: 30.03.2024 11:40 Uhr

Photovoltaikanlagen sind in Deutschland keine Seltenheit mehr. Wie das Statistische Bundesamt berichtet, waren im Jahr 2022 bereits 2,2 Millionen Photovoltaikanlagen auf den Dächern deutscher Haushalte und Unternehmen installiert. Häufig geht mit der steigenden Anzahl an Anlagen allerdings die Sorge vor Großbränden einher, da PV-Anlagen in der Öffentlichkeit als sehr anfällig für technische Defekte gelten. Doch was ist überhaupt dran an dem angeblich hohen Brandrisiko bei der Solarenergie? Und was kann man tun, um Brände bei PV-Anlangen zu vermeiden?

Übrigens: Wenn Sie Interesse am Einbau einer PV-Anlage haben, sollten Sie sich im Vorfeld ausreichend informieren. Viele Menschen wissen beispielsweise nicht, dass eine Photovoltaikanlage bei einem Stromausfall nicht funktioniert.

Brandgefahr bei PV: Wie sicher sind die Photovoltaik-Anlangen?

Eines muss bei der Thematik vorausgeschickt werden: PV-Anlagen sind generell sicher, solange sie korrekt installiert und auch gewartet werden. Wie tagesschau.de berichtet, seien sich Experten einig, dass die Technologie im Vergleich zu anderen Anlagen keine erhöhte Brandgefahr für ein Haus bedeutet. Zu diesem Ergebnis kamen mehrere Studien, unter anderem eine umfangreiche Forschungsarbeit des Fraunhofer Instituts und des TÜV Rheinland.

Auch die Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein kommt zu diesem Schluss und betont, dass sie keine Hinweise auf ein erhöhtes Brandrisiko von Photovoltaik-Anlagen gefunden hat. Sie bezieht sich ebenfalls auf die Fraunhofer-Studie laut der bis 2013 lediglich 0,016 Prozent der in Deutschland verbauten Anlagen tatsächlich einen Brand verursacht hätten. "Die Ursache waren in der Regel Planungsfehler, defekte und dennoch verbaute Geräteteile oder Installationsfehler", erklärt Sascha Beetz, Referent für Klimaschutz, Energie und Nachhaltigkeit bei der Verbraucherzentrale auf deren Website.

Die höchste Brandgefahr gehe laut der Verbraucherzentrale von Wäschetrocknern und anderen Haushaltsgeräten aus.

Kann ein Haus mit Photovoltaik bei einem Feuer gelöscht werden?

Wenngleich Photovoltaikanlagen heutzutage nicht mehr zu den Exoten der Stromerzeugung gehören, wie es noch vor einigen Jahren der Fall war, glauben weiterhin viele Menschen, dass die Feuerwehr einen Brand nicht löscht, wenn eine Photovoltaikanlage auf dem Dach des Hauses installiert ist. Dem widerspricht die Verbraucherzentrale allerdings. Bei einem Brand müsse die Feuerwehr in jedem Einzelfall das Risiko für die Einsatzkräfte abschätzen. Die Brände würden allerdings bestmöglich gelöscht.

Das Feuerwehrmagazin weist in einem Beitrag darauf hin, dass bei einem Brand in Verbindung mit einer PV-Anlage allerdings immer eine elektrotechnische Fachkraft mit zur Einsatzstelle beordert werden sollte. Die Einsatzkräfte müssten zudem darauf achten, die Sicherheitsabstände zu elektrischen Anlagen und elektrisch leitenden Gegenständen einzuhalten.

Brandgefahr bei Photovoltaikanlagen senken - Diese Schritte sollten beachtet werden

Auch bei Photovoltaikanlagen gibt es Möglichkeiten die Brandgefahr durch konkrete Maßnahmen zu minimieren. Laut eines Tagesschau-Berichts, in dem Stefan Veit, Prüfsachverständiger Elektro- und Gebäudetechnik beim TÜV Süd zu Wort kommt, handelt es sich bei den Maßnahmen um folgende:

  1. Korrekte Installation: Die Anlage sollte immer von Fachleuten installiert werden, um sicherzustellen, dass sie korrekt und sicher angebracht ist. Besonders beim Überbauen einer Brandwand sollten Fachleute eingreifen, um den baulichen Brandschutz nicht zu gefährden.
  2. Geeignetes Material: Die für die Installation verwendeten Materialien sollten den besonderen Anforderungen standhalten, denen eine Photovoltaikanlage ausgesetzt ist, einschließlich den ganzjährigen Witterungsbedingungen, die speziell im Winter der PV-Anlage zusetzen können.
  3. Regelmäßige Wartung: Es ist wichtig, die Anlage regelmäßig zu überprüfen und zu warten. Oberflächenschäden können bereits von Laien erkannt werden, während tieferliegende Defekte von Fachleuten identifiziert werden sollten. Eine Überprüfung durch eine Elektrofachkraft wird alle vier Jahre empfohlen. Zudem wird empfohlen, die PV-Anlage regelmäßig zu reinigen.
  4. Blitz- und Überspannungsschutz: Bei der Installation sollte auch ein funktionsfähiger Blitz- und Überspannungsschutz angebracht werden, um das Brandrisiko zu minimieren.
  5. DC-Freischalteinrichtung: Diese Einrichtung, auch als "Feuerwehrschalter" bekannt, kann es ermöglichen, die gesamte Anlage im Brandfall stromlos zu schalten und somit die Gefahr für die Feuerwehr zu reduzieren.
  6. Detaillierte Anlagenpläne: Diese können der Feuerwehr bei Bedarf helfen, den Brandherd zu lokalisieren und die stromführenden Leitungen zu identifizieren.
  7. Hinweis auf Photovoltaikanlage: Ein sichtbarer Hinweis auf die Anlage, wie ein Aufkleber am Stromkasten, kann den Einsatzkräften wichtige Informationen liefern.

Übrigens: In manchen Bundesländern sind Photovoltaikanlagen bereits Pflicht. Bestimmte Dachflächen sind dabei von einer Solardachpflicht betroffen. In der Bundesregierung wird zudem derzeit um eine neue Photovoltaikstrategie für Deutschland gestritten

 
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