Wenn sich der Sommer dem Ende neigt, wird es Zeit, die Vorbereitungen auf die kälteren Jahreszeiten anzugehen. Und das heißt auch: Wie sollte im Winter geheizt werden? Hier gibt es mehrere Optionen: Im Heizspiegel werden Erdgas, Heizöl, Fernwärme, Wärmepumpe und Holzpellets genannt.
Infolge der Energiekrise droht Heizen deutlich kostenintensiver zu werden. Vor allem bei Öl und Gas machte sich das wegen der deutschen Abhängigkeit von Importen aus Russland bereits bemerkbar. In diesem Artikel geht es nun darum, wieso beim Kauf von Heizöl besser keine Zeit verloren werden sollte.
Ölpreise steigen: Mehr als 110 Euro pro 100 Liter
Denn die Ölpreise am Weltmarkt sind an diesem Mittwoch (6. September) auf ein Acht-Monats-Hoch gestiegen, wie das Portal agrarheute berichtet. Das Fachportal bezieht sich auf das Vergleichsportal esyoil, wo der Durchschnittspreis für 100 Liter Heizöl in Deutschland mit 110,11 Euro angegeben wird (Stand: 13:30 Uhr).
Zum Vergleich: Demnach lag der Preis im vergangenen Oktober sogar über 170 Euro pro 100 Liter Heizöl, vor anderthalb Monaten waren es nur etwa 90 Euro. Allein in der aktuellen Woche ging es bereits um drei Euro nach oben.
Hintergrund der Entwicklung ist die Entscheidung von Russland und Saudi-Arabien, die aktuellen Förderkürzungen mindestens bis Dezember aufrecht zu erhalten. Beide Staaten zählen zu den wichtigsten Produzenten des schwarzen Golds. Obendrein besteht eine im April von den OPEC+-Staaten getroffene Vereinbarung zu einer Produktionskürzung bis Ende des Jahres 2024.
Heizöl-Preis: TotalEnergies befürchtet weltweite Inflation
Laut dem französischen Energieunternehmen TotalEnergies, das sogar knapp 117 Euro pro 100 Liter Heizöl als Preis für Deutschland angibt, berge der Preisanstieg "das Risiko einer weltweiten Inflation, was die Aufgabe der Notenbanken erschwert". Die genauen Auswirkungen für den Westen seien zwar schwer vorherzusagen, "die Wahrscheinlichkeit weiterer fiskalischer Straffungen" nehme jedoch zu.
Setzt sich die Bergfahrt des Ölpreises fort, sind vor allem jene Kunden die Verlierer, "die noch nicht bestellt haben und sogar auf erneute Preisrückgänge hofften", schreibt agrarheute. Hier wird auf massive Angebotssorgen bei Rohöl verwiesen.
Nachfrage nach Heizöl steigt trotz steigendem Preis
Das auf Tankmesstechnik spezialisierte Unternehmen Tecson berichtet, dass die Heizölkäufe trotz der Preissteigerung anziehen würden – "in unguter Vorahnung", heißt es. Erwähnt wird eine Mitteilung der Investmentbanker von Goldman Sachs, wonach laut Analysten "im September und Oktober ein Angebotsdefizit auf dem Rohölmarkt von etwa 2,3 Millionen Barrel am Tag vorherrschen" dürfte. Damit einhergehend werde damit gerechnet, dass "die Ölpreise in den nächsten Wochen sogar die Marke von 100 US-Dollar pro Barrel in Angriff nehmen".
Angesichts dieser Aussichten ist es nicht verwunderlich, dass die Nachfrage steigt. Denn wer jetzt die Füße still hält, könnte es später bereuen. Weil aber das Angebot vorerst wohl nicht zunehmen wird, kurbelt die steigende Nachfrage eben auch die Preise zusätzlich an.