Spätestens mit der Corona-Pandemie war das Thema in aller Munde: Lüften, genauer gesagt: Stoßlüften. Jeder sollte es tun, in der Schule, in der Arbeit, zuhause. Damit sollten Viren in der Luft aus den Räumen getragen werden und so das Infektionsrisiko gesenkt werden. Aber eigentlich ist Lüften nicht erst seit Corona wichtig.
Wie das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) erklärt, hilft richtiges Lüften (und Heizen), die Innenraumluft zu verbessern, Schimmelbildung zu vermeiden und ein gesundes Raumklima zu erhalten. Denn die Luft in Räumen wird ständig "verschmutzt", von Menschen, die Sauerstoff ein- und Kohlendioxid ausatmen, von Gerüchen, die beim Kochen oder Rauchen entstehen, und durch Feuchtigkeit, die zum Beispiel beim Waschen entsteht und zu Schimmelbildung führen kann.
Aber wie lüftet man eigentlich richtig? Was gibt es zu beachten und was ist im Winter anders als im Sommer? Alle wichtigen Informationen im Überblick.
Richtig Lüften: Das muss man im Winter beachten
Das Schlüsselwort, wenn es um das Lüften geht, ist "Stoßlüften". Wer auf ein gesundes Raumklima achten will, muss keineswegs stundenlang die Fenster offenlassen und im Winter vor sich hin frieren, nur um die Räume dann unter hohem Energieaufwand wieder aufzuheizen. Es reicht ein mehrmals tägliches Stoßlüften, wie eine Grafik des BMUV erklärt.
Um das Stoßlüften richtig durchzuführen, reichen bereits ein paar Minuten. Im Sommer empfiehlt es sich, länger zu lüften, etwa 20 bis 30 Minuten am Stück, mehrmals am Tag. Im Winter, wenn es deutlich kälter ist, reichen auch fünf bis zehn Minuten Stoßlüften, ebenfalls mehrmals am Tag.
Um den effizientesten Luftaustausch zu erreichen, ist ein sogenannter "Durchzug" entscheidend. Dieser entsteht, wenn gegenüberliegende Fenster weit aufgerissen werden und so die frische Luft von draußen durch den Raum ziehen kann. Wer keine gegenüberliegenden Fenster hat, sollte einfach alle seine Fenster aufreißen, dabei wird die Raumluft ebenfalls ausgetauscht.
Ebenfalls wichtig ist, die Heizung zu der Zeit des Lüftens abzudrehen. Denn Heizungen sind so gebaut, dass sie eine bestimmte Temperatur im Raum beibehalten, dafür ist das Thermostat an ihnen angebracht. Kühlt man das Zimmer während des Heizens ab, verbraucht die Heizung unnötig Energie in dem Versuch, die Temperatur hochzuhalten. Es ist deshalb sinnvoll, sie während des Lüftens abzudrehen und danach wieder aufzudrehen.
Lüften gegen Feuchtigkeit: Wie verhalten bei Baden, Kochen & Co.?
Neben der frischen Luft, die dadurch ins Haus gebracht wird, ist Lüften auch zur Feuchtigkeitsregulierung wichtig. Bei vielen alltäglichen Aktivitäten entsteht Feuchtigkeit, die, wenn die Räume nicht richtig gelüftet werden, zu Schimmelbildung führen kann. Das sollte man unbedingt verhindern, da Schimmel in den Wänden extrem lästig und schwierig zu entfernen ist.
Grundsätzlich empfiehlt das BMUV, immer zu lüften, wenn Wasserdampf entsteht. Das ist besonders beim Duschen, Baden oder beim Kochen der Fall. Wenn man also etwas in der Küche kocht, sollte man gleichzeitig durchgehend lüften, um die Feuchtigkeit direkt aus dem Raum zu treiben. In der Dusche gilt das Gleiche.
Es entsteht aber zum Beispiel auch Feuchtigkeit beim Wäsche trocknen. Da nicht die ganze Zeit, während man seine Wäsche trocknet, gelüftet werden kann, ist hier regelmäßiges Stoßlüften ausreichend.
Lüften: Wann ist es noch sinnvoll?
Neben dem täglichen Stoßlüften und dem Lüften bei erhöhter Feuchtigkeit durch Wasserdampf, gibt es noch einige andere Zeitpunkte, zu denen es sinnvoll ist, zu lüften. Arbeitet man beispielsweise mit geruchsintensiven Stoffen, sollte gleichzeitig gelüftet werden. Auch beim Kochen oder Heizen mit Kohle oder Gas und beim Gebrauch von Kaminöfen sollte man regelmäßig lüften. Außerdem gerne vergessen: Auch selten genutzte Räume, sollten regelmäßig gelüftet werden. Hier kann sich sonst unbemerkt Schimmel breitmachen.
Übrigens: Wer sich gefragt hat, ob beim Entlüften der Heizung das Thermostat offen oder zu sein muss, findet hier Antworten.