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Haushalt
Heizen gegen Schimmel: Worauf ist zu achten?
In den kälteren Jahreszeiten kommt es auch auf das richtige Heizen an. Denn so lässt sich auch gegen Schimmelbefall vorbeugen.
Schimmel in der Wohnung.jpeg       -  Nicht zu übersehen: Diese Wand ist von Schimmel befallen.
Foto: Daniel Reinhardt, dpa (Symbolbild) | Nicht zu übersehen: Diese Wand ist von Schimmel befallen.
Marcus Giebel
 |  aktualisiert: 11.03.2024 10:01 Uhr

Es ist wieder einmal Zeit, sich warm anzuziehen. Denn Herbst und Winter bescheren wie gewohnt deutlich kühlere Temperaturen. Damit stellt sich aber nicht nur die Frage der richtigen Kleidung.

Um es zu Hause trotz Kälte schön warm zu haben, muss die Heizung aushelfen, die im Zuge der Energiewende zuletzt umso mehr in den Fokus gerückt ist. Heizungen sorgen aber nicht nur für wohlige Wärme im Gebäudeinneren, sondern können auch gegen Schimmelbildung vorbeugen.

Übrigens: Bei Schimmelbefall kann eine Mietminderung durchgesetzt werden. Der beste Zeitpunkt zum Heizen hängt auch vom persönlichen Empfinden ab. Das neue Heiz-Gesetz sorgt für Einschränkungen ab dem Jahr 2024. Es gibt einige Alternativen zur Ölheizung. Noch sind in Deutschland Gasheizungen am weitesten verbreitet. Auch trotz defekter Heizung kann geheizt werden.

Heizen: Welche Raumtemperatur ist ideal?

Das Umweltbundesamt gibt zu bedenken, dass mit jedem Grad Raumtemperatur mehr auch die Heizkostenrechnung steigt. Folgende Empfehlungen gelten demnach:

  • nicht mehr als 20 Grad im Wohnbereich (sofern die Temperatur als behaglich empfunden wird)
  • 18 Grad in der Küche
  • 17 Grad im Schlafzimmer

Nachts oder bei mehrstündiger Abwesenheit tagsüber kann die Raumtemperatur auf etwa 18 Grad abgesenkt werden. Ist mehrere Tage niemand anwesend, kann die Temperatur auf 15 Grad eingestellt werden, bei längerer Abwesenheit sogar noch etwas niedriger.

Die Schweizer Homepage des deutschen Heiztechnik-Unternehmens Viessmann empfiehlt für Wohnräume eine durchschnittliche Temperatur von 20 bis 22 Grad. In den übrigen Zimmern könne es etwas kühler sein.

Laut der Verbraucherzentrale droht ab Temperaturen von weniger als 16 Grad Schimmelbildung. Hier wird auch erklärt, dass die Thermostatstufe 3 an einer Heizung einer Raumtemperatur von etwa 20 Grad entspricht.

Heizen gegen Schimmel: Worauf ist zu achten?

Wie das Umweltbundesamt schreibt, werden in einem Vierpersonen-Haushalt täglich etwa zwölf Liter Flüssigkeit an die Luft abgegeben – durch Atmen, Duschen, Kochen und Waschen. So sammelt sich auch in ausreichend beheizten Räumen Feuchtigkeit an.

Folglich ist regelmäßiges Lüften auch in der Heizsaison unerlässlich. Demnach gilt es als wirksamer, die Fenster ganz zu öffnen und fünf Minuten kurz und kräftig durchzulüften als sie dauerhaft gekippt zu lassen. Es gilt: Je kühler die Zimmertemperatur, desto öfter muss gelüftet werden, um einer Schimmelbildung durch Feuchtigkeit entgegenzuwirken.

Im Falle einer Kipplüftung besteht das Risiko, dass sich durch Kondensation an den Randbereichen der Fenster Schimmel bildet. Ebenso wird auf diese Weise Heizenergie verschwendet, wenn das Thermostat am Heizkörper aufgedreht ist.

Außerdem rät das Umweltbundesamt dazu, Möbel mindestens zehn Zentimeter von den Außenwänden wegzurücken. Dies sei ebenfalls effektiv gegen Schimmelbildung.

Die Verbraucherzentrale betont, dass nach dem Lüften die Fenster wieder geschlossen werden sollten und der Raum anschließend wieder beheizt werden sollte. Wichtig sei, dass sich die Heizungsluft ungehindert ausbreiten und kalte Wandoberflächen erwärmen kann. Fenster und Türen sollten abgedichtet sein.

Im Winter sollte das sogenannte Stoßlüften lediglich drei bis fünf Minuten andauern, im Herbst ebenso wie im Frühling dagegen zehn bis 20 Minuten. Weiter wird dazu geraten, die Luft auf diese Weise mindestens drei bis viermal pro Tag auszutauschen. Personen, die den ganzen Tag über abwesend sind, sollten zumindest morgens und abends durchlüften.

Die Fenster in Küche, Bad und Schlafräumen sollten immer gleich nach dem Aufstehen, Kochen, Baden und Duschen aufgerissen werden. Am effektivsten ist es, gegenüberlegende Fenster oder Türen gleichzeitig zu öffnen, denn so entsteht ein Durchzug.

Grundsätzlich ist das Schimmelrisiko größer, je höher die Luftfeuchtigkeit und je niedriger die Raumtemperatur ist.

Schimmelbefall: Was sollte man wissen?

Wie das Bundesumweltministerium informiert, bilden Schimmelpilze mikroskopisch kleine Sporen, die über die Luft verbreitet werden und beim Lüften in Gebäude wehen. Bei entsprechend hoher Luftfeuchtigkeit und Wärme entwickeln diese sich zu Schimmelpilzkolonien. Diese fallen durch Verfärbungen auf und machen sich nach einiger Zeit durch modrigen Geruch bemerkbar.

Die nötige Feuchtigkeit entsteht nicht nur durch Duschen oder Kochen, sondern auch durch Feuchteschäden im Mauerwerk – etwa nach einem Rohrbruch oder als Folge von Überschwemmungen. Ursache können außerdem "Schwitzwasser" an der Innenseite von Außenwänden durch Wärmebrücken oder unzureichende Wärmedämmung sowie unzureichendes Lüften und Heizen sein.

Neben Schäden am Material kann Schimmelbefall auch für Gesundheitsschäden sorgen. So drohen Haut- und Schleimhautreizungen, Allergien und Asthma.

 
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