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Heizen
Ölheizung: Welche Alternativen sind am besten?
Ölheizungen stehen quasi vor dem Aus. Zudem verbrauchen sie oft mehr Energie als nötig und sind klimaschädlich. Welche Alternativen es gibt, lesen Sie hier.
Ölheizung       -  Ölheizungen haben ausgedient. Einige Modelle unterliegen bereits einer gesetzlichen Austauschpflicht. Aber es gibt Alternativen.
Foto: Christian Charisius, dpa (Symbolbild) | Ölheizungen haben ausgedient. Einige Modelle unterliegen bereits einer gesetzlichen Austauschpflicht. Aber es gibt Alternativen.
Viktoria Gerg
 |  aktualisiert: 11.03.2024 13:14 Uhr

Ölheizungen gehören zusammen mit Gas zu den beliebtesten Heizarten in Deutschland und halten Millionen Haushalte warm. Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) kündigte an, dass Öl- und Gasheizungen ab 2024 verboten werden sollen. Von da an sollen nur noch Heizungen verbaut werden, die mit 65 Prozent erneuerbaren Energien betrieben werden. Das Verbot wurde zwar aufgeweicht, aber Ölheizungen schaden von allen Heizsystemen am meisten der Umwelt und mittlerweile sind eine ganze Reihe Alternativen auf dem Markt.

Warum Sie ihre Ölheizung austauschen lassen sollten und auf welche Heizsysteme Sie im Gegenzug zurückgreifen können, haben wir hier für Sie zusammengefasst.

Warum sollte man eine Ölheizung austauschen?

Neben dem künftigen Verbot, gibt es auch andere Gründe, die alte Ölheizung auszutauschen:

  • Ineffizienz: Nach heutigem Maßstab sind alte Ölkessel ineffizient und in vielen Fällen für den eigentlichen Verbrauch zu groß. Wegen einer schlechten Leistungsregelung verbrauchen sie zudem oftmals mehr Energie als eigentlich notwendig wäre.
  • Preisschwankungen: Heizöl ist nicht preisstabil. Der Brennstoff hängt von einigen externen Faktoren weltweit ab, sodass es kurzfristig zu deutlichen Preissteigerungen führen kann.
  • Klimaschädlich: Ölheizungen stoßen von allen Heizarten in Gebäuden am meisten CO2 aus. 370 Liter Öl produzieren rund eine Tonne des klimaschädlichen Gases.
  • CO2-Abgabe: Wer viel CO2 produziert, muss auch viel CO2-Abgabe bezahlen. Da diese immer weiter steigt, wird Heizen mit Öl immer teurer.
  • Nachbestellungen: Heizöl muss jedes Jahr nachbestellt werden. Das ist nicht nur aufwendig, sondern mit den schwankenden Preisen auch schlecht zu kalkulieren.
  • Platzverbrauch: Durch die Heizöltanks geht Ihnen wertvoller Platz im Keller verloren.
  • Austauschpflicht: Bestimmte Ölheizungen, die bereits älter als 30 Jahre sind, müssen bereits ausgetauscht werden.
  • Förderung: Im Moment ist es besonders attraktiv die alte Ölheizung auszutauschen, da der Staat das Vorhaben mit bis zu 40 Prozent der Kosten fördert. Voraussetzung ist aber, dass die neue Heizung eine klimafreundliche Alternative darstellt.

Welche Alternativen gibt es zur Ölheizung?

Grundsätzlich gibt es laut Bosch verschiedene Möglichkeiten, die alte Ölheizung durch ein moderneres Heizsystem zu ersetzen: eine Umstellung auf alternative Energien, einen Anschluss an ein Nah- oder Fernwärmenetz oder mit Gas heizen.

Umweltfreundliche Alternative zur Ölheizung

Wer in Zukunft gerne umweltfreundlich heizen möchte, der kann auf eine Wärmepumpe sowie auf Pelletheizungen und Holzheizungen zurückgreifen.

  • Wärmepumpen: Eine Wärmepumpe nutzt die Energie aus der Umwelt und zwar aus dem Erdreich, der Umgebungsluft oder dem Grundwasser. Eine Heizung komplett ohne CO2-Ausstoß ist sogar möglich, wenn die Wärmepumpe mit Ökostrom betrieben wird.
  • Pellet- und Holzheizungen: Ganz so klimafreundlich ist das Heizen mit Holz nicht, denn diese Heizarten stoßen auch CO2 und Feinstaub aus, wenngleich auch deutlich weniger. Besonders gut lassen sich diese Heizungen in Ein- und Zweifamilienhäusern einbauen, weil dort bereits die notwendige Infrastruktur besteht.

Weitere Alternativen zur Ölheizung

Neben den klimafreundlichen Heizarten, gibt es noch weitere, die zwar nicht so eine gute CO2-Bilanz haben, aber deutlich besser sind als die alten Ölheizungen.

  • Nah- und Fernwärme: Bei diesem System ist keine Heizungsanlage mehr im Haus installiert, da die Wärme für Warmwasser und Heizung aus einem örtlichen Heizkraftwerk oder Kleinkraftwerk stammt.
  • Erd- oder Flüssiggas: Ölheizungen sind besonders oft dort zu finden, wo es keinen Anschluss an das öffentliche Gasnetz gibt. Daher muss zunächst geprüft werden, ob eine Gasversorgung möglich ist. Dann könnte eine Gas-Brennwertheizung, eine Gas-Hybridheizung oder ein Mini-/Mikro-BHKW (Blockheizkraftwerk) installiert werden, das mit Gas betrieben wird.

Alternativen zur Ölheizung im Altbau und auf dem Land

Bei der Wahl der Heizart kommt es vor allem auch auf das Gebäude an, in das das neue Heizsystem einziehen soll.

Im Altbau

Wer die alte Ölheizung in einem Altbau ersetzen will, der sollte eine Heizlastberechnung von einem Fachmann durchführen sowie die komplette Gebäudesubstanz prüfen lassen.

Grundsätzlich gilt: Je älter ein Gebäude ist und je weniger bisher energetisch saniert wurde, desto schlechter ist auch die energetische Bilanz. Eine neue Heizung muss dann mehr Leistung bringen und hat höhere Vorlauftemperaturen für die Heizkörper. Wärmepumpen und Brennwertheizungen sind dann eher nicht zu empfehlen, da diese hohe Vorlauftemperaturen haben und die Geräte dann nicht mehr so effizient sind.

Bei Altbauen mit schlechter Energiebilanz wären laut Bosch Pellet- und Holzheizungen sowie Mini- und Mikro-BHKW die richtige Wahl. Diese Systeme kommen mit alten Heizkörpern, hohen Vorlauftemperaturen, höherer Leistung und schlechter Dämmung gut zurecht.

Wer einen Altbau mit guter Bausubstanz besitzt, könnte auch auf Wärmepumpe, Gas-Brennwertheizungen und Gas-Hybridheizungen zurückgreifen.

Auf dem Land

Häuser auf dem Land können auf eine Wärmepumpe, eine Pelletheizung oder der eine Holzheizung zurückgreifen. Mit diesen Systemen ist man nicht auf eine öffentliche Infrastruktur, mit Ausnahme der Stromversorgung, angewiesen.

Wärmepumpen haben den Vorteil, dass sie einfach installiert werden können. Besonders unabhängig wird man, wenn noch eine eigene Photovoltaikanlage und ein Stromspeicher ins Spiel kommt. Möglich ist aber, dass bei dieser Alternative die Heizkörper saniert werden müssen. Preiswert und umweltfreundlich ist das Heizen mit Holz, wenn dieses aus der Region kommt.

Die Kosten der einzelnen Heizsysteme fällt ganz unterschiedlich aus, je nachdem für welchen Energieträger und für welche Technik man sich entscheidet.

Was kann man tun, wenn die Ölheizung nicht ausgetauscht werden kann?

In einigen Gebäuden ist es aus technischen oder baulichen Gründen nicht möglich, dass eine andere Heizung als die Ölheizung installiert wird.

Bislang dürfen Ölheizungen mit Niedertemperatur- und Brennwertttechnik auch nach 2025 weiterhin betrieben werden. Ab 2026 müssen allerdings bei dem Einbau neuer Heizungen erneuerbare Energien miteingebunden werden.

Von der gesetzlichen Austauschpflicht sind nur bestimmte Ölheizungen betroffen. Dabei handelt es sich um Konstanttemperaturkessel mit 4-400 kW Leistung, die bis in das Jahr 1990 installiert wurden und nun schon älter als 30 Jahre sind. Bei Einfamilienhäuser, die selbstbewohnt sind, gilt eine Ausnahme. Stichtag für diese Regelung ist das Einbaudatum 1. Februar 2002. Sollte der Eigentümer allerdings wechseln, muss laut Bosch diese alte Ölheizung ausgetauscht werden.

Möglichkeiten, wenn es keine Alternative zu Ihrer Ölheizung gibt

Auch wenn umweltfreundliche Alternativen bei manchen Gebäuden aus technischen oder baulichen Gründen nicht möglich ist, gibt es Möglichkeiten, die alte Ölheizung zu modernisieren und sie etwas klimafreundlicher zu machen:

  • Modernisierung auf eine effiziente Öl-Brennwertheizung
  • Modernisierung mit einer Öl-Hybridheizung in Kombination mit Wärmepumpe oder Solarthermie

Wer keine neue Öl-Brennwertheizung kaufen möchte, hat auch die Möglichkeit diese zu mieten. Optional auch mit einer Öl-Lieferung.

Übrigens: Es gibt einige staatliche Förderungen,wie die von BAFA, die Sie beantragen können und somit beim Austausch viel Geld sparen können.

 
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