Es trägt einen recht sperriger Namen: das Gesetz zur Vereinheitlichung des Energiesparrechts für Gebäude, kurz Gebäudeenergiegesetz. Es verpflichtet Betroffene in bestimmten Fällen zu einer verpflichtenden Energie-Beratung. Wie teuer aber ist die Energie-Beratung? Die wichtigsten Informationen im Überblick.
Energie-Beratung: Wann ist sie Pflicht?
Im Gebäudeenergiegesetz (GEG) sind zwei Fälle festgeschrieben, in denen eine Energie-Beratung verpflichtend ist:
- Wer ein Ein- oder Zweifamilienhaus so umfangreich saniert, dass Berechnungen zur Energiebilanzierung für das ganze Haus erforderlich werden. Das ist in Paragraf 48 festgelegt.
- Beim Verkauf eines Ein- oder Zweifamilienhauses, das schreibt Paragraf 88 vor.
In diesen Fällen müssen betroffene eine Energieberatung vereinbaren. Dabei ist es laut der Bausparkasse Schwäbisch Hall nicht verpflichtend, dass ein Energieeffizienz-Experte zu Rate gezogen wird. Es reicht demnach aus, wenn es sich um einen Gebäudeenergieberater handelt, der Energieausweise ausstellen darf; laut GEG dürfen das nur Menschen mit einer speziellen Aus- und Weiterbildung und Berufspraxis.
Anders sieht dies der Bausparkasse zufolge aus, wenn es sich um einen individuellen Sanierungsfahrplan handelt. Dieser werde nur dann gefördert, wenn der dafür beauftragte Energieberater auf der Energie-Effizienz-Expertenliste (EEE-Liste) eingetragen und im Rahmen des BAFA-Förderprogramms "Energieberatung Wohngebäude" zugelassen sei, so das Unternehmen.
Das Gesetz wird laufend überarbeitet. Damit können nach Einschätzung der Schwäbisch Hall zusätzliche verpflichtende Beratungen hinzukommen, etwa dann, wenn Hauseigentümer nach dem 1. Januar 2024 eine fossile Heizung einbauen lassen wollen.
Wie teuer ist eine Energie-Beratung?
Je nach Leistung eines Energie-Beraters steigen auch die Kosten. Die Verbraucherzentrale etwa bietet eine kostenlose Basisberatung per Telefon, online oder bei einer Beratungsstelle an. Soll sich ein Energieberater der Verbraucherzentrale vor Ort einen Überblick verschaffen, zahlen Betroffene einen Eigenanteil von bis zu 30 Euro, der Rest wird vom Staat bezuschusst. Das teilt die Verbraucherzentrale auf ihrer Website mit.
Teurer wird es für jene, die im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude handeln. Die Fachplanung und Baubegleitung durch einen Energieeffizienz-Experten wird laut der Bausparkasse Schwäbisch Hall mit bis zu 50 Prozent staatlich gefördert. Beim Bau eines Effizienzhauses betragen die maximalen förderfähigen Kosten 5.000 Euro. Bei Einzelmaßnahmen am bestehenden Gebäude sind es 2.500 Euro.
Energie-Beratung: GEG sorgt für Streit in der Politik
Wer eine umfassende Beratung nutzen will und ich von einem Energie-Berater zum Beispiel einen individuellen Sanierungsfahrplan erstellen lässt, der erhält in der Bundesförderung für Energieberatung für Wohngebäude (EBW) 80 Prozent der Beratungskosten. Maximal sind das laut der Bausparkasse 1.300 Euro bei einem Einfamilienhaus, die es vom Staat zurück gibt. Demnach liege der Eigenanteil in der Regel bei rund 400 Euro.
Übrigens: Die GEG-Änderung sorgt für Streit zwischen der FDP und den Grünen.