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Erneuerbare Energien
Pool heizen ohne Strom - So geht's
Oft reicht die Sonne nicht aus, den Pool auf eine angenehme Temperatur zu bringen. Meistens wird dafür Strom benötigt - es geht aber auch ohne. Welche stromlosen Möglichkeiten es gibt, lesen Sie in diesem Artikel.
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Foto: Patrick Pleul, picture alliance/dpa (Symbolbild) | Ein Pool muss nicht unbedingt mit Strom beheizt werden, es gibt auch stromlose Alternativen.
Viktoria Gerg
 |  aktualisiert: 11.03.2024 11:40 Uhr

Immer mehr Menschen erfüllen sich den Traum vom Pool im eigenen Garten. Das kühle Nass bringt bei warmen Temperaturen zwar Abkühlung, aber auch eine hohe Stromrechnung. Denn wem die Wassertemperatur durch die Sonne nicht ausreicht, der muss den Pool beheizen. Das kann bei den gestiegenen Strompreisen trotz Strompreisbremse teuer werden. Aber das muss nicht sein, denn der Pool kann auch ganz ohne Elektrizität wärmer werden. Welche Möglichkeiten es gibt, erfahren Sie im Artikel.

Zwar ist die neue Energiesparverordnung am 15. April 2023 ausgelaufen und private Pools dürfen wieder beheizt werden, dennoch können sich Badebegeisterte durch Heizalternativen eine Menge Geld sparen.

Wie kann man den Pool ohne Strom beheizen?

Solarfolie

Zwar erwärmt die Sonne ganz automatisch das Wasser im Pool, dennoch kann man ihre Energie noch weiter nutzen, damit die Temperatur steigt. Eine stromlose Möglichkeit ist die Solarfolie.

Diese spezielle Folie nutzt die Sonne, um das Poolwasser zu erwärmen. Sie besitzt eine glatte Oberseite und eine Unterseite mit Noppen, die mit Luft gefüllt sind. Auf die Oberseite trifft die Sonne auf, die Wärme dringt dann in die Noppen und diese wiederum geben die Wärme an das Wasser ab, das unter der Folie zirkuliert, wie der Baumarkt Obi erklärt. Diese Folie ist UV- und chlorbeständig. Außerdem isoliert sie den Pool, sodass die Wärme besser gespeichert wird.

Solarabsorber

Eine weitere Möglichkeit den Pool ohne Strom zu heizen, ist der Einsatz von einem Solarabsorber. Dabei wird das Wasser durch die schwarzen Absorber gepumpt. Diese bestehen aus Platten oder Kunststoffröhren. Im Durchflussprinzip erwärmt sich laut Bundesverband Schwimmband und Wellness darin das Wasser wie in einem Gartenschlauch, der in der Sonne liegt. Je nach Auslegung der Absorbergröße kann der Pool so um vier bis zehn Grad im Vergleich zu einem unbeheizten Becken erwärmt werden.

Entscheidend ist dabei der Standort des Solarabsorbers. Am besten wird er auf einem sonnigen Dach in windgeschützer Lage installiert, das in unmittelbarer Nähe zum Pool liegt. Der Vorteil: So lassen sich Leitungswege und Wärmeverluste sparen. Auch an bedeckten Tagen können die Solarabsorber dem Pool einen erheblichen Wärmegewinn liefern, wie der Verein mitteilt.

Solarkollektoren

Den Solarabsorbern ähnlich sind Solarkollektoren. Durch sie strömt eine frostsichere Wärmeträgerflüssigkeit, die von der Sonne erwärmt wird. Die gewonnene Wärme wird dem Bundesverband Schwimmbad und Wellness zufolge anschließend an einen Speicher transportiert und von dort aus an das Beckenwasser abgegeben. Aber nicht nur das: Solarkollektoren können auch das gesamte Brauchwasser des Hauses erwärmen.

Photovoltaikanlage

Der Pool lässt sich außerdem auch mit einer Photovoltaikanlage heizen. Sie funktionieren so: Wenn Sonne auf die Solarzellen der PV-Anlage scheint, dann wandeln diese das Licht in elektrische Energie um. Dadurch entsteht Gleichstrom, der dann in Wechselstrom umgewandelt wird. In dieser Form kann er direkt im Haushalt verwendet oder in das öffentliche Netz eingespeist werden. Möglich ist es auch, den gewonnenen Strom zu nutzen, um eine Wärmepumpe zu betreiben, die dann das Schwimmbadwasser erwärmt. Der Bundesverband Schwimmbad und Wellness erklärt, dass Poolbesitzer etwa eine Photovoltaik-Fläche von etwa 50 Quadratmetern brauchen, um den Pool klimaneutral auf einer angenehmen Temperatur zu halten.

Übrigens: Für manche Häuser gibt es jetzt sogar eine Solardachpflicht. Wer eine Photovoltaikanlage besitzt, muss bei der Steuer einiges beachten und sollte die Anlage nach dem Winter unbedingt reinigen.

Damit sich die Wärme dann auch hält, rät der Verband dazu, das Schwimmbecken abzudecken. Denn so verringert sich die Verdunstung und damit die Abkühlung des Wassers und man braucht bis zu 80 Prozent weniger Energie, um den Pool wieder zu beheizen. Zusätzlich schützen die Abdeckungen den Pool auch vor Verschmutzungen. Und damit nicht genug: Es gibt Abdeckungssysteme, die gleichzeitig auch Energie erzeugen. Diese haben integrierte Solarpaneele, die sich durch die Sonne aufheizen und die Wärme dann an das Wasser im Schwimmbecken abgeben.

Um so lange wie möglich die Wassertemperatur im Pool zu halten, sollten laut Verband auch die Beckenwände und die Fläche zum Erdreich gedämmt werden.

Übrigens: Der tiefste Pool der Welt hat eine gigantische Größe.

 
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