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Duales Studium: Was sind die Unterschiede zum normalen Studium?
Duales Studieren wird immer beliebter. Doch was sind eigentlich die Unterschiede zum klassischen Studieren an der Hochschule?
Duales Studium.jpeg       -  Ein duales Studium verbindet Theorie an der Hochschule und Arbeitspraxis im Betrieb.
Foto: Franziska Gabbert, dpa (Symbolbild) | Ein duales Studium verbindet Theorie an der Hochschule und Arbeitspraxis im Betrieb.
Lukas Rameil
 |  aktualisiert: 11.03.2024 11:53 Uhr

Duales Studieren liegt im Trend. Das jedenfalls geht aus den Daten des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) hervor. Dem zufolge waren Ende Februar 2022 in insgesamt 1749 dualen Studiengängen rund 120.000 Studentinnen und Studenten registriert. Das waren 5 Prozent mehr Studiengänge und fast 11 Prozent mehr Studierende als bei der Erhebung 2019. Seit dem Beginn der Datenerhebung 2004 hat sich die Zahl junger Menschen, die den Weg eines dualen Studiums einschlagen, fast verdreifacht.

Doch warum entscheiden sich immer mehr junge Menschen zu einem dualen Studiengang? Was sind eigentlich die Unterschiede zu einem klassischen Studium an einer Hochschule?

Was ist ein duales Studium?

Als duales Studium wird laut BIBB ein Studium an einer Hochschule oder Berufsakademie mit integrierter Berufsausbildung beziehungsweise Praxisphasen in einem Unternehmen bezeichnet. Ein duales Studium hat einen hohen Praxisbezug, weil es eben nicht nur aus studieren, sondern auch betriebsinternen arbeiten besteht, weshalb es sich an gleich zwei Lernorten abspielt: Der Hochschule und dem Betrieb. Berufspraxis und Studium sind bei einem dualen Studium organisatorisch und pädagogisch eng miteinander verzahnt.

Lesen Sie hier: Im Alter studieren? Das geht auch ohne Abitur

Duales Studium: Doppelter Abschluss und Praxiserfahrung

Anders als bei einem normalen Studiengang sind die Ansprechpartner für duale Studiengänge die Unternehmen selbst, die den Betrieb stellen und gleichzeitig die Lehre an einer Hochschule oder Akademie vorgeben und strukturieren.

Denn nur eine Hälfte des Studiums wird tatsächlich "nur" studiert. Die andere Hälfte spielt sich in einem Betrieb ab, in dem das theoretische Wissen direkt angewandt wird und unternehmerische Abläufe kennengelernt werden. Daher können im Gegensatz zum klassischen Studium bei einem dualen Studium gleich zwei Abschlüsse erworben werden: eine Berufsausbildung und einen anerkannten Bachelor- oder Master-Studienabschluss. Doch welche Unterschiede gibt es noch?

Duales Studium: Unterschiede, Vorteile und Nachteile auf einen Blick

Ein duales Studium geht mit weiteren Unterschieden zum klassischen oder normalen Studium an einer Hoch- oder Fachhochschule einher. Wir zeigen Ihnen alle weiteren wichtigen Unterschiede im Überblick.

  • Der festgelegte Praxisbezug ist der wohl größte Unterschied eines dualen Studiums im Vergleich zu einem normalen Studium. Wer dual studiert, sammelt bereits während der Studienzeit einen nicht unerheblichen Teil an Berufserfahrung.
  • Gleichzeitig kommt dadurch die Wissenschaft, die ein Studium eigentlich auszeichnet, an manchen Stellen zu kurz.
  • In der Regel zahlt das Ausbildungsunternehmen während des dualen Studiums ein Gehalt. Studienkosten (Studiengebühren, Lehrmaterial und Lebenshaltungskosten) lassen sich so leichter finanzieren. Studienbedingungen, von denen normale Studierende nur träumen können.
  • Unternehmen bieten duale Studienplätze in erster Linie an, um qualifizierte Nachwuchsführungskräfte auszubilden und nach Abschluss des Studiums an sich zu binden. Die Übernahme-Chancen sind also ein gewaltiger Unterschied zu gewöhnlichen Studienabsolventen, die sich um ihre Berufserfahrung selber kümmern müssen und mit anderen Bewerberinnen und Bewerbern um Jobangebote auf dem freien Markt konkurrieren.
  • Hochschulen und Berufsakademien, die duale Studienprogramme anbieten, können häufig mit ausgezeichneten Studienbedingungen wie der Ausstattung punkten, um die es nicht an jeder öffentlichen Hochschule gleich gut bestellt ist.
  • Ein duales Studium ist in der Regel vom Arbeitsaufwand intensiver als ein klassisches Studium. Einen Berufsabschluss und einen akademischer Grad parallel zu erwerben ist schließlich mit einigem Sitzfleisch verbunden.
  • Das normale Studienmodell an einer Hochschule macht es recht leicht oder lädt sogar dazu ein, über die eigenen Schwerpunkte hinaus mal mit einer anderen Fachrichtung zu liebäugeln, womöglich Module außerhalb des eigenen Fachbereichs zu belegen. Anders sieht es im dualen Studium aus: In der Regel werden dort die Praxisphasen bei ein und demselben Unternehmen absolviert. Eine Horizonterweiterung oder ein Blick über den Tellerrand ist nicht vorgesehen. Auch Auslandsaufenthalte sind mit einem dualen Studium für gewöhnlich schwerer vereinbar.

Die größten Unterschiede zwischen einem dualen und einem normalen Studium machen je nach Wertung derselben ihre Vor- oder auch Nachteile aus. Daher überlassen wir die Bewertung Ihnen.

Übrigens: Eine Studienplatzbörse der Plattform wegweiser-duales-studium.de informiert über aktuelle duale Studienplatz-Angebote.

 
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