In der Pflege fehlt Personal. So gibt das Statistische Bundesamt Destatis etwa an, dass bis 2049 bis zu 690.000 Pflegekräfte fehlen könnten. Gleichzeitig soll der Einstieg in einen Pflegeberuf attraktiver werden. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) plant etwa, mit einem neuen Gesetz Pflegekräften mehr Kompetenzen zuzusprechen. Auch der Mindestlohn in der Pflege steigt immer wieder an und die Pflege-Ausbildung wurde überarbeitet.
Zuletzt sind Destatis zufolge im Jahr 2023 tatsächlich wieder mehr Menschen in eine Pflege-Ausbildung gestartet. Ein gutes Zeichen. Weil besser aber immer geht, arbeitet ein Bundesland bereits mit einer Bildungsoffensive daran, die Pflege-Ausbildung noch weiter zu verbessern und die digitalen Kompetenzen von den Pflegekräften der Zukunft zu stärken.
Digitale Kompetenzen in der Pflege: In Rheinland-Pfalz startet eine Bildungsoffensive
Rheinland-Pfalz startet eine digitale Bildungsoffensive in den Pflegeschulen des Landes. Digitales Lernen und Lehren soll damit so in der Pflege-Ausbildung verankert werden, dass die Nutzung von digitalen Tools für angehende Pflegefachkräfte zur Selbstverständlichkeit wird, sagte Sozialminister Alexander Schweitzer (SPD) laut dpa am Dienstag, den 4. Juni, beim Fachkräftegipfel in Mainz. Ziel ist es, die digitalen Kompetenzen von Pflegekräften sowohl in der Ausbildung als auch später im Pflegealltag auszubauen. Laut dem Arbeitsministerium Rheinland-Pfalz soll mit der Bildungsoffensive nicht nur die Qualität der Pflege-Ausbildung in dem Bundesland verbessert, sondern auch die digitalen Grundlagen für eine bedarfsgerechte Versorgung pflegebedürftiger und kranker Menschen geschaffen werden.
Das Konzept der "Digitalen Bildungsoffensive Pflege Rheinland-Pfalz 2024" basiert dem Ministerium zufolge auf den Ergebnissen der Landesstudie "digi2care" aus dem Jahr 2023. Neben Verbesserungen bei der digitalen Ausstattung der Pflegeschulen hatte die Studie vor allem einen hohen Bedarf mit Blick auf die Förderung der digitalen Kompetenzen der Lehrenden und Lernenden aufgezeigt. Die Studie war im vergangenen Frühjahr vorgestellt worden und dient als Grundlage für die Bildungsoffensive.
Für die Umsetzung gibt es auch schon konkrete Pläne. Wie die dpa berichtet, sollen bis Ende 2026 etwa 500 Lehrkräfte, Schulleitungen und Lehrplanverantwortliche der Pflegeschulen des Landes Fortbildungen zu digitalen Techniken und Methoden besuchen. Das kündigte Sozial-, Arbeits- und Digitalisierungsminister Alexander Schweitzer bei der Vorstellung des Konzepts bereits an.