Wer einer Wolfsspinne begegnet, vermag einen Schrecken zu bekommen. Nicht zuletzt wegen ihrer kräftigen Beine sieht das Tier wirklich furchteinflößend aus. Doch die Spinne hat auch eine fürsorgliche Seite, denn sie behütet ihren Nachwuchs mit allen Mitteln. Mehr zu Aussehen, Jagdverhalten und Lebensraum der Wolfsspinne finden Sie in diesem Artikel.
Die Wolfsspinne: Größe, Jagd und Lebensraum - ein Steckbrief
- Wissenschaftlicher Name
In der Wissenschaft wird die Wolfsspinne "Lycosidae" genannt. Ihren umgangssprachlichen Namen hat sie vermutlich ihrem Jagdverhalten zu verdanken. Denn im Gegensatz zu ihren Artgenossen spinnt sie keine Netze, um an Beute zu gelangen. Ihr gutes Sehvermögen erlaubt es ihr, auf Sicht zu jagen - ähnlich ist es bei Wölfen. Es gibt 2000 Arten von Wolfsspinnen, 70 davon leben auch bei uns in Deutschland, wie Lernhelfer.de berichtet.
- Aussehen und Größe
Ein typisches Merkmal der Wolfsspinne sind ihre Augen. Insgesamt hat sie acht davon, vier große und vier kleine. Die vier großen Augen sind trapezförmig angeordnet. Bis zu zwei Zentimeter groß werden die Spinnen laut NABU, die Länge der Beine noch nicht mitgerechnet. Männchen sind prinzipiell etwas kleiner als die Weibchen. Ihr rundlicher Körper ist grau-braun gefärbt.
- Jagd und Ernährung
Die Wolfsspinne jagt anders als einige ihrer Artgenossen. Nutzen viele Spinnen das für sie typische Spinnennetz, kommt die Wolfsspinne ganz ohne aus. Wenn es dunkel wird, verlassen die Tiere ihre Höhle und machen sich auf die Jagd. Dann warten sie an einem Fleck, bis ein Insekt in ihre Nähe kommt. Ist es in Reichweite, schnellt die Spinne nach vorne und packt zu. Laut NABU sind alle Spinnen Fleischfresser - so auch die Wolfsspinne. Auf ihrem Speiseplan stehen Insekten wie Blattläuse, Laufkäfer, Heuschrecken und Fliegenlarven. Auch andere Spinnen frisst sie gelegentlich.
- Lebensraum und Verbreitung
Größere Wolfsspinnen leben laut NABU in Wohnhöhlen, die sie mit Seide auskleiden. Kleinere Exemplare machen es sich in Wohngespinsten zwischen Steinen, in Felsspalten oder Baumhöhlen gemütlich. Wälder und Graslandschaften dienen der Spinne als Lebensraum. Auch den Menschen kann sie nahekommen. Die Wolfsspinne ist sehr anpassungsfähig und daher in unterschiedlichen Habitaten zu finden.
Die Wolfsspinne trägt ihre Jungen auf dem Rücken: So pflanzt sie sich fort
Die Paarung zwischen Wolfsspinnen ist eher unspektakulär. Das Männchen berührt das Weibchen mit seinen Tastorganen, sogenannten Pedipalpen. Wenn das Weibchen zur Paarung bereit ist, lässt es sich vom Männchen begatten. Das dauert wenige Minuten bis Stunden, berichtet das Portal tierenzyklopaedie.de.
Geht es um den Nachwuchs, zeigt die Wolfsspinne ihre fürsorgliche Seite: Ihren Eikokon trägt das Tier laut NABU ständig mit sich herum und verzichtet zu seinem Schutz in dieser Zeit sogar auf die Jagd. Wollen die Jungen schlüpfen, beißt das Muttertier den Kokon auf und lässt sie auf ihren Rücken klettern. In der darauffolgenden Zeit trägt die Spinne bis zu 100 Jungtiere mit sich herum, die sich an ihren Haaren festhalten. Sie ernähren sich von Eidotter.
Auch Taranteln sind Wolfsspinnen: Das löst ihr Biss bei Menschen aus
Die Wolfsspinne ist vermutlich nicht die bekannteste Spinnenart in Deutschland. Doch ein Name ist sicher jedem bekannt: Die Tarantel. Zur Überraschung vieler gehört das berüchtigte, fünf Zentimeter große Tier zu den Wolfsspinnen. Der Legende nach soll der Biss der Tarantel Tarantismus auslösen, bei dem die Betroffenen so lange tanzen bis sie vor Erschöpfung zusammenbrechen. Das berichtet Lernhelfer.de.
Doch wie sieht die Wirklichkeit aus? Zwar können Wolfsspinnen zubeißen, wenn sie sich bedroht fühlen, laut tierenzyklopaedie.de ist das für Menschen in der Regel aber nicht gefährlich. Ein Biss der Wolfsspinne kann allerdings schmerzhaft sein und Schwellungen hervorrufen.