Die Zahl der Studierenden in den letzten Jahren steigt in Deutschland immer weiter an. Die Universitäten und Hochschulen reagieren mit einer Vielzahl neuer Studiengänge und mehr Plätzen auf die steigende Nachfrage. Während im Jahr 2002 laut Statista rund 1,9 Millionen Menschen in Deutschland studiert haben, waren es 2022 ganze 2,9 Millionen. Doch Studium ist nicht gleich Studium: Einige Studiengänge zeichnen sich durch ihre besonders hohe Schwierigkeit aus und stellen die Studierenden vor außergewöhnliche intellektuelle und manchmal auch physische Herausforderungen. Von Medizin über Jura bis hin zu theoretischer Physik und Mathematik - diese Studiengänge erfordern oftmals besonders viel Disziplin. Erfahren Sie in diesem Artikel, welche Studiengänge in Deutschland als besonders anspruchsvoll gelten, die Gründe hierfür, wie hoch die Abbruchquote ist und noch weitere Fakten.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Schwierigkeit eines Studiengangs von Universität zu Universität variieren kann, und die persönlichen Stärken und Interessen eines Studierenden spielen eine entscheidende Rolle dabei, wie anspruchsvoll ein Studiengang empfunden wird. Dennoch gibt es in Deutschland einige Studiengänge, die allgemein als besonders herausfordernd gelten. Beim folgenden Ranking sind Studienportale wie Unicheck oder StudySmarter herangezogen worden.
Die schwierigsten Studiengänge Deutschlands - eine Auswahl
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Medizin
In den meisten Bundesländern Deutschlands liegt der Numerus Clausus für die Aufnahme eines Medizinstudiums bei 1,0. Zusätzlich kann man mit einem Medizinertest seine Chancen auf ein Studienplatz erhöhen. Hat man es in den Hörsaal geschafft, so gilt das Studium als besonders anspruchsvoll und fordernd. Angehende Mediziner müssen eine enorme Menge an Wissen erwerben wie beispielsweise Kenntnisse über den menschlichen Körper, die verschiedenen Krankheiten, medizinische Verfahren und vieles mehr. Weiterhin sind die Inhalte des Medizinstudiums äußerst komplex. Die Studierenden müssen ein tiefes Verständnis von Biologie, Chemie, Anatomie, Physiologie und anderen wissenschaftlichen Disziplinen entwickeln. Die durchschnittliche Studiendauer beträgt laut StudySmarter elf Jahre und die Abbruchquote ist mit 11 % eher gering.
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Pharmazie
Pharmazie, die Wissenschaft, die sich mit Arzneimitteln befasst. Der Begriff leitet sich vom griechischen Wort "Pharmakeia" ab, was so viel bedeutet wie "die Anwendung von Heilmitteln". Die Grundlage des Berufs des Apothekers umfasst laut der TU Braunschweig eine breite Palette an Themen, darunter die Herkunft, Eigenschaften, Wirkungen, Entwicklung, Herstellung, Prüfung und Abgabe von Arzneimitteln. Das Pharmaziestudium landet auf dem zweiten Platz im Ranking der schwierigsten Studiengänge, da sich Studierende ein breites Wissensspektrum von Chemie über Biologie bis hin zur Pharmakologie aneignen müssen. Außerdem müssen sie sich mit einer Vielzahl von Arzneimitteln und gesetzlichen Vorschriften auseinandersetzen. In Deutschland kann man Pharmazie an 22 Universitäten studieren.
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Jura
Auf die Liste der schwierigsten Studiengänge hat es noch Jura geschafft. Dieses Studienfach ist besonders herausfordernd aufgrund des umfangreichen rechtlichen Wissens, der komplexen Gesetzgebung, der Notwendigkeit von Praxisfällen, präziser Interpretation von Gesetzen und anspruchsvoller rechtlicher Forschung. Studierende sind mit der Vielfalt der zu erlernenden Rechtsgebiete konfrontiert und einem hohen Prüfungsdruck ausgesetzt. Laut der Zeitschrift Forschung & Lehre erfolgt die Entscheidung, das Studium abzubrechen, durchschnittlich erst nach dem siebten Semester. Die Abbruchquote liegt bei 24 %.
- Mathematik
Manche Schüler lieben Mathe, andere hassen es. Das Studium ist weitaus komplexer und herausfordernder als das Schulfach. Mathematik umfasst viele verschiedene Bereiche wie Algebra, Analysis, Geometrie, Wahrscheinlichkeit und Statistik. Studierende müssen ein breites Spektrum an mathematischen Konzepten und Techniken beherrschen. Sie müssen in der Lage sein, mit abstrakten Konzepten und Strukturen zu arbeiten. Das erfordert ein hohes Maß an Abstraktionsvermögen und die Fähigkeit, komplexe Ideen zu visualisieren. Aus diesen Gründen zählt Mathematik zu den schwierigsten Studiengängen Deutschlands. Laut StudySmarter beträgt die Abbrecherquote 80 %.
- Physik
Ebenfalls ein Studienfach, das ein hohes Abstraktionsvermögen fordert: Physik. Das Verstehen und Anwenden von Naturgesetzen erfordert Präzision, abstraktes Denken und die Fähigkeit, interdisziplinär zu arbeiten. Laut UniCheck ist die Abbruchquote in diesem Studienfach äußerst hoch und die meisten Universitäten haben für das Fach keinen Numerus Clausus, da die Nachfrage gering ist. Rund 30 % der Studierenden brechen das Studium der Physik ab.
- Chemie
Das Studium der Chemie gilt als anspruchsvoll, da es komplexe abstrakte Konzepte, mathematische Modelle, Experimente und Laborarbeit umfasst. Die drei Hauptbereiche der Chemie sind die anorganische Chemie, die sich mit nicht-kohlenstoffhaltigen Verbindungen befasst, die organische Chemie, die sich auf Kohlenstoffverbindungen konzentriert, und die physikalische Chemie, die die energetischen Aspekte chemischer Prozesse untersucht. Laut dem Hochschulkompass sind einschlägige Kenntnisse in allen Naturwissenschaften sowie die Beherrschung der englischen Sprache hilfreich, um das Studium bewältigen zu können.
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