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Insekten
Die Honigbiene: Körperbau, Arten und Lebensraum
Wie lange lebt eine Honigbiene? Was fressen Bienen? Und wie viel Honig produziert eine Biene eigentlich? Lesen Sie hier viele interessante Infos zur Honigbiene.
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Foto: Sven Hoppe, dpa (Symbolbild) | Was fressen Honigbienen? Und wie lange leben sie? Hier gibt's viele spannende Infos zur Honigbiene.
Alina Weimann
 |  aktualisiert: 05.06.2024 14:55 Uhr

Im Frühling schwirren sie wieder umher: Die Wespen, die Fruchtfliegen und natürlich die gelblich-dunkel gestreiften Honigbienen - in Deutschland handelt es sich dabei um die Westliche Honigbiene. 

Nicht zuletzt wegen Biene Maja und ihrem Freund Willi ist die Honigbiene so bekannt, sondern auch, weil die Insekten wichtig und nützlich für den Menschen und das gesamte Ökosystem sind. Als "fleißige Bienchen" sorgen sie neben der Produktion von Honig auch dafür, dass viele Nutzpflanzen bestäubt werden und stellen damit ertragreiche Ernten sicher.

In diesem Artikel finden Sie einen Steckbrief zur Honigbiene sowie zahlreiche Fakten rund um die eifrigen Insekten. Wo leben Honigbienen? Und warum produzieren die Bienen Honig? Hier die Honigbiene im Porträt.

Wie viele Honigbienen-Arten gibt es?

In Deutschland ist einzig die Westliche Honigbiene verbreitet. Schaut man "über den Tellerrand hinaus", gibt es insgesamt etwa acht bis zehn Arten. Gemeinsam haben die verschiedenen Honigbienen den "braungrauen Pelz und de[n] hell-dunkel-geringelten Hinterleib", wie es beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft heißt.

Um eine weitere Art zu erwähnen, sei die Afrikanische Honigbiene kurz vorgestellt. Wie phoenix berichtet, sei diese "eine deutlich aggressivere Unterart unserer Honigbiene". Dabei sagen eine Königin und ein Volk Afrikanischer Honigbienen auch großen Tieren wie Elefanten den Kampf an - genauso wie dem Turkana-Stamm, der auf den von ihnen produzierten Honig scharf ist.

Honigbiene und Wildbiene: Unterschied

Neben der Westlichen Honigbiene leben in Deutschland laut GEO.de noch etwa 585 weitere Bienenarten. So surrt durch die Gärten und über die Wiesen hierzulande auch ihre "wilde Verwandtschaft". Gemeint sind Wildbienen, die - genau wie die Westlichen Honigbienen - Pflanzen bestäuben. 

Dabei erfüllen Wildbienen die Aufgabe des Bestäubens nochmals deutlich effizienter als die Westlichen Honigbienen. Sie sorgen dafür, dass Erdbeeren, Kirschen und Raps reich geerntet werden können und "erreichen mit der gleichen Zahl von Blütenbesuchen einen doppelt so hohen Fruchtansatz wie Honigbienen", schreibt der NABU. Diese Ergebnisse gehen aus einer internationalen Studie hervor.

Unterscheidungsmerkmale sind zum Beispiel die Sammelkörbchen an den Hinterbeinen der Honigbiene sowie eine auffällige Zelle in der Netzstruktur am Vorderflügel. Diese weisen Wildbienen GEO.de zufolge nicht auf. Allerdings sind die wilden Insekten flauschig und dichter behaart als Honigbienen.

Honigbiene: Körperbau und Aussehen

Bei Honigbienen wird zwischen der Königin, den Arbeiterinnen und den männlichen Bienen - den sogenannten Drohnen - unterschieden. Am größten wird die Königin mit etwa 15 bis 18 Millimetern. Dagegen erreichen Arbeiterinnen nur eine Größe von maximal 13 Millimetern, Drohnen von 16 Millimetern - heißt es auf der Seite des Frankfurter Zoos. Letztere weisen große Augen auf sowie eine "plumpe, gedrungenere Körperform", schreibt das Umweltbundesamt.

Honigbienen allgemein verfügen dem Zoo Frankfurt zufolge über "leckend-saugende Mundwerkzeuge", um damit ihrer Arbeit nachzugehen. Ihre Futtersaftdrüse am Kopf, ihr Honigmagen und die Wachsdrüsen an ihren sogenannten "Sammelbeinen" unterstützen sie dabei.

Die Königin und die Arbeiterinnen besitzen zudem einen Giftstachel, mit dem sie sich zur Wehr setzen können. Da die Hauptaufgabe der Königin jedoch die Fortpflanzung ist, liegt dieser in zurückgebildeter Form vor.

Nahrung: Was fressen Honigbienen?

Genauso wie andere Bienenarten sind Honigbienen Vegetarier. Für junge Arbeiterinnen fliegen ihre älteren Artgenossen aus, um Nektar und Pollen von Blütenpflanzen zu besorgen und diese damit zu ernähren. Im Winter - wenn draußen nichts blüht - sind die Bienen auf ihre gesammelten Vorräte an Honig angewiesen, schreibt das Umweltbundesamt.

Honigbienen sind laut NABU aufgrund von Krankheiten wie der Varroa-Milbe ohne die Imkerei nicht mehr überlebensfähig. Da der Mensch an dem von ihnen produzierten Honig interessiert ist, stellen Imkerinnen und Imker den Bienen Zuckerwasser als Ersatz bereit, damit diese durch den Winter kommen.

Lebensraum: Wo leben Honigbienen?

Eigentlich waren Westliche Honigbienen einst nur im europäischen und afrikanischem Raum verbreitet - sowie im Nahen Osten. Durch die Imkerei sind diese inzwischen weltweit anzutreffen.

Ursprünglich dienten in erster Linie "abgestorbene, ausgehöhlte Baumstämme" als "Wohnorte" für Honigbienen. Mittlerweile stellen Imkerinnen und Imker Bienenvölker ihre Behausungen.

Warum produzieren Bienen Honig?

Bienen produzieren Honig selbstverständlich nicht, um die Auswahl beim Frühstück für den Menschen zu erweitern. Wie erwähnt, wird mit dem Honig eine längerfristige Energiereserve produziert, die den Honigbienen das Überwintern ermöglicht.

Und wie viel Honig produziert eine Biene dann eigentlich? Genau kann man das schwer sagen. Laut bienen.info produziert eine Arbeiterin in ihrem gesamten Leben schätzungsweise 9,3 Gramm Honig. Oder anders gesagt: etwa ein "knapp gestrichener Teelöffel". 

Lebensdauer: Wie lange lebt eine Honigbiene?

Eine Arbeiterin, die im Frühjahr oder Sommer lebt, wird etwa 35 Tage alt. Zunächst bleibt sie im Stock und fliegt erst im letzten Teil ihres Lebens aus. Nach einiger Zeit stirbt die Biene dann an Überarbeitung. Sogenannte Winterbienen, die der Jahreszeit wegen einen Großteil ihres Lebens im Stock verbringen, werden älter: Man kann laut dem Deutschen Bienen-Journal von acht bis zehn Monaten ausgehen.

Drohnen, die nicht an der Arbeit im Bienenstock beteiligt sind, leben meist etwa einen Sommer und damit circa 50 Tage. Die Bienenkönigin wird mit Abstand am ältesten: Sie hat eine Lebenserwartung von bis zu sechs Jahren.

Eine andere mögliche Todesursache: Sticht die Biene in Gefahrensituationen zu, stirbt sie. Ihr Stachel bleibt stecken, weshalb "der Stechapparat zusammen mit der Giftblase abgerissen wird". Dabei verletzt sich die Honigbiene dem Umweltbildungsamt zufolge so sehr, dass der Stich für sie tödlich endet.

Die Honigbiene im Steckbrief

Noch einmal zusammengefasst: Was ist eine Honigbiene?

  • Arten: acht bis zehn verschieden Honigbienen, in Deutschland kommt nur die Westliche Honigbiene vor
  • Größe: maximal 18 Millimeter (Königin), maximal 16 Millimeter (Drohne), maximal 13 Millimeter (Arbeiterin)
  • Aussehen: Pelz (braun-grau), Hinterleib (hell/dunkel gestreift)
  • Nahrung: Nektar und Pollen, Honig oder Zuckerwasser im Winter
  • Lebensraum: inzwischen weltweit, ursprünglich: Europa, Afrika und Naher Osten
  • Lebensdauer: maximal sechs Jahre (Königin), etwa 50 Tage (Drohne), acht bis zehn Monate (Winterbiene - Arbeiterin), etwa 35 Tage (Sommerbiene - Arbeiterin)
 
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