In den weiten und oft unerbittlichen Landschaften der Erde erstrecken sich einige der faszinierendsten und geheimnisvollsten Regionen: die Wüsten. Laut einem Bericht von ARD alpha besteht in der Wissenschaft Einigkeit darüber, dass eine Region als Wüste gilt, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind: eine spärliche Vegetation, erhebliche Hitze oder Kälte sowie Wassermangel aufgrund geringer oder fehlender Niederschläge. Daraus ergeben sich zwei grundlegende Arten von Wüsten, einmal die Kältewüsten der polaren Gebiete und die Trockenwüsten.
Die extremen Lebensbedingungen werden oft durch einen weiteren Faktor verschärft, der Mensch, Tieren und Pflanzen das Leben in vielen Wüsten zusätzlich erschwert: die erheblichen Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht. Auch die Größe dieser lebensfeindlichen Gebiete machen sie zu einem schwierigen Lebensraum. Das folgende Ranking um die drei größten Wüsten der Erde basiert auf Zahlen, die von der CIA veröffentlicht wurden.
Die größte Wüste der Welt: Die Antarktis
Der Titel der größten Wüste der Erde geht an den Eiskontinent, die Antarktis, mit einer Gesamtfläche von etwa 14.200.000 km². Sie zeichnet sich laut Planet Wissen durch extreme Bedingungen aus, denn sie ist die kälteste, trockenste und windigste Region der Welt. Mit Temperaturen bis zu minus 89,2 Grad Celsius, heftigen Schneestürmen und teilweise geringeren Niederschlägen als in der Sahara, erstreckt sich das Land über eine Fläche größer als Europa, wobei 98 Prozent von einer dicken Schneedecke bedeckt sind.
Dieses eisige Terrain beherbergt das größte Trinkwasserreservoir der Erde, tiefgekühlt in einer gewaltigen Eisdecke. Auch die antarktische Flora ist geprägt von extremen Bedingungen. Auf dem Kontinent finden sich lediglich zwei einheimische Blütenpflanzen, und zwar die "Antarktische Schmiele" und den "Antarktischen Perlwurz". Die karge Vegetation besteht hauptsächlich aus etwa 200 Arten von Flechten und 100 Arten von Moosen, die in dichten Polstern wachsen, um sich vor den rauesten Witterungsbedingungen zu schützen.
Ebenfalls eisig: Die zweitgrößte Wüste ist die Arktis
Bei der zweitgrößten Wüste der Erde handelt es sich ebenfalls um eine Kältewüste, nämlich der Arktis mit einer Fläche von insgesamt 13.900.000 km². Als Region weist sie laut Umweltbundesamt keine eindeutigen Grenzen auf. Das Nordpolargebiet erstreckt sich über das Nordpolarmeer, auch als Arktischer Ozean bekannt, sowie die nördlichen Landesteile der Kontinente Nordamerika (Alaska und Kanada), Europa (Skandinavien) und Asien (Russland).
Die Abgrenzung nach Süden variiert: Die älteste, aber veraltete Methode ist die Definition nördlich des arktischen Polarkreises, während eine vegetationsgeografische Herangehensweise die nördliche Baumgrenze berücksichtigt. Klimatisch kann die Arktis anhand der 10° Juli-Isotherme abgegrenzt werden. Schnee und Eis bedecken vor allem in der hohen Arktis das ganze Jahr über Teile von Land- und Meeresgebieten, während südlicher gelegene Regionen im Sommer das Eis schmelzen sehen. Die arktische Landschaft ist vielfältig, mit Gebirgen, Gletschern, Hügellandschaften, Sümpfen, Wiesen und Tiefebenen.
Drittgrößte Wüste der Erde ist die Sahara
Mit einer Fläche von etwa 9.200.000 km² belegt die Sahara den dritten Platz im Ranking um die größten Wüsten der Welt. Damit ist sie laut Planet Wissen die größte Trockenwüste der Erde und erstreckt sich über elf Staaten: Marokko, Westsahara, Mauretanien, Mali, Algerien, Tunesien, Libyen, Niger, Tschad, Sudan und Ägypten. Obwohl Wasser in der Sahara nur an wenigen Stellen zu finden ist, füllen sich die Trockenflussbetten der Wadis, die oft über 1000 Kilometer lang sind, periodisch durch Regenfälle, die von den umliegenden Gebirgen ausgehen.
In der Nähe dieser Wadis liegt der Grundwasserspiegel dicht unter der Oberfläche, wodurch einfache Brunnen ganze Oasenkulturen bewässern können. Die Oasen in der Sahara nehmen verschiedene Formen an, darunter Brunnen-Oasen, Fluss-Oasen, Quell-Oasen und Foggara-Oasen. Trotz dieser widrigen Umstände ist die Sahara für manche ein beliebtes Reiseziel.
Platz Vier der größten Wüsten der Erde: Große Arabische Wüste
Auf dem vierten Platz im Ranking um die größten Wüsten der Erde landet die große Arabische Wüste, mit etwa 2.330.000 km². Rubʿ al-Khali, auch als „Leeres Viertel“ bekannt, ist dabei laut Britannica eine ausgedehnte Wüstenregion auf der südlichen Arabischen Halbinsel und bildet den größten Teil der Arabischen Wüste. Mit einer Fläche von etwa 650.000 Quadratkilometern erstreckt sie sich vor allem im Südosten Saudi-Arabiens, wobei kleinere Gebiete auch im Jemen, Oman und den Vereinigten Arabischen Emiraten liegen. Die Rubʿ al-Khali stellt die weltweit größte zusammenhängende Sandfläche dar.
Auf dem fünften Platz der größten Wüsten der Erde: Wüste Gobi
Mit einer Gesamtfläche von etwa 1.295.000 km² landet die Wüste Gobi auf dem fünften Platz des Rankings. Sie ist laut Britannica eine ausgedehnte Wüsten- und Halbwüstenregion in Zentralasien. Der Begriff "Gobi" stammt dabei aus dem Mongolischen und bedeutet so viel wie "Ort ohne Wasser". Diese Region erstreckt sich über beträchtliche Teile sowohl der Mongolei als auch Chinas.
Sechstgrößte Wüste der Welt: Kalahari
Mit einer Fläche von 900.000 km² ist die Wüste Kalahari die erste im Ranking, die eine Fläche von unter 1.000.000 km² hat und somit auf dem sechsten Platz landet. Sie ist laut Britannica eine weite, beckenartige Ebene im inneren Hochplateau von Südafrika, die fast ganz Botswana, das östliche Drittel Namibias und den nördlichsten Teil der Provinz Northern Cape in Südafrika einnimmt. Im Südwesten geht sie nahtlos in die Namib über, die Küstenwüste Namibias.
Platz Sieben der größten Wüsten der Welt belegt die Patagonische Steppe
Die Patagonische Steppe oder auch Patagonische Wüste umfasst ein Gesamtareal von 673.000 km². Die Wüste im Süden Argentiniens gehört laut ARD Alpha zu den sogenannten Regenschattenwüsten, welche entstehen, wenn Gebirgszüge quer zur Hauptwindrichtung liegen und somit als Barriere gegen Niederschläge wirken. Die aufsteigenden Luftmassen über den Bergen kühlen sich ab, Feuchtigkeit kondensiert und bildet Wolken, die jedoch bereits vor dem Überqueren der Berggipfel abregnen oder abschneiden. Daher bleibt es auf der anderen Seite des Gebirges trocken.
Auf dem achten Platz der größten Wüsten der Welt: Syrische Wüste
Insgesamt 500.000 km² umfasst die Syrische Wüste, die damit den achten Platz im Ranking um die größten Wüsten belegt. Sie erstreckt sich laut Britannica als karge Ödnis in Südwestasien von der Arabischen Halbinsel nach Norden über weite Teile des nördlichen Saudi-Arabiens, des östlichen Jordaniens, des südlichen Syriens und des westlichen Iraks.
Den neunten Platz im Ranking der größten Wüsten der Welt: Chihuahua Wüste
Die Chihuahua Wüste ist insgesamt etwa 362.000 km² groß, was ihr den achten Platz im Ranking um die größten Wüsten der Welt beschert. Sie liegt laut Britannica im gleichnamigen Bundesstaat Chihuahua in Mexiko, welcher der größte Bundesstaat des Landes ist. Seine Landschaft besteht größtenteils aus einer erhöhten Ebene, die allmählich zum Rio Grande im Nordosten hin abfällt. Die weite Chihuahua-Wüste prägt maßgeblich die nordöstliche Hälfte des Staates.
Auf dem letzten Platz der größten Wüsten der Welt landet die Wüste Karakum
Mit einer Gesamtgröße von 350.000 km² ist die Wüste Karakum zwar immer noch gewaltig, landet damit dennoch auf dem letzten Platz im Ranking um die 10 größten Wüsten der Welt. Sie ist laut Britannica eine große Sandregion in Zentralasien und nimmt etwa 70 Prozent der Fläche Turkmenistans ein. Außerdem ist sie in drei Teile unterteilt: Das erhöhte nördliche Trans-Unguz Karakum, das niedrig gelegene Zentral-Karakum und das südöstliche Karakum.
Übrigens: Ein weiteres, beeindruckendes Naturphänomen sind die Gezeitenwellen. Die größte Gezeitenwelle der Welt kann sogar bis zu 9 Meter hoch werden. Oder vielleicht interessiert Sie ja auch, wie viel die reichsten Musikerinnen der Welt besitzen.