In einem leuchtenden, warmem Gelb schwebt sie durch das Wasser: die Gelbe Haarqualle, auch Löwenmähnenqualle oder wissenschaftlich Cyanea capillata genannt. Sie ist die größte Qualle der Welt und Besuchern der Ost- und Nordsee nicht ganz unbekannt. Wer einmal mit der Gelben Haarqualle in Berührung gekommen ist, vergisst das nicht mehr, denn sie zählt umgangssprachlich zu den Feuerquallen. In diesem Artikel sind Fakten und Wissenswertes über die faszinierende Weltrekord-Qualle gesammelt.
Gelbe Haarqualle: Wie groß wird die größte Qualle der Welt?
Sie besitzt einen leuchtend gelben bis dunkelroten, achtlappigen Schirm. Der Schirm kann einen Durchmesser von bis zu einem Meter haben. Doch das macht die Qualle nicht zum Weltrekordhalter. An den Rändern des Schirms besitzt die Qualle mehrere hundert Tentakel: dünne Fäden, die länger als 30 Meter werden können. Die Tentakel sind meist lila, rötlich oder gelb. Ihrem Aussehen verdankt sie ihren Namen: Gelbe Haarqualle oder Löwenmähnenqualle.
Größte Qualle der Welt: Wo lebt die Gelbe Haarqualle?
Die Heimat der Gelben Haarqualle sind die westliche Ostsee, die Nordsee, der Atlantik - bis hinauf nach Island - sowie der Ärmelkanal. Dort lebt sie pelagisch, also im offenen Meer. An Strände wagt sie sich nur selten, wird höchstens dort angespült, was Badegästen schnell den Urlaub vermiesen kann.
Die Quallenart ist nachtaktiv und lebt in kleineren Schwärmen und ernährt sich fast ausschließlich von Zooplankton, also kleinen Wassertieren, die sie in ihrem Schirm aufsammelt und mit den Tentakel fängt. Auch kleine Fische, Krebstiere und andere Quallenarten stehen hin und wieder auf dem Speiseplan.
Gelbe Haarqualle berührt: Wie gefährlich ist die Feuerqualle?
Die haarfeinen Tentakel der Gelben Haarqualle sind giftig. Dort liegen hochspezialisierte Nesselzellen, die es im Tierreich kein zweites Mal gibt. Das Gift braucht die Qualle, um ihre Nahrung zu überwältigen: Aus den Nesselzellen injiziert Cyanea capillata ein Gift, das die Beute lähmt und wehrlos macht.
Für Menschen ist die Begegnung mit der Gelben Haarqualle extrem schmerzhaft. Bei direktem Kontakt mit den Tentakel, zum Beispiel beim Schwimmen, gelangt das Gift ebenfalls durch die Nesselzellen direkt in die Haut. Die Folge: höllische Schmerzen, Schwellungen, Brennen und schwere allergische Reaktionen.
Auch tote Quallen, die etwa an den Strand gespült werden, oder abgerissene, freischwimmende Tentakel der Gelben Haarqualle können noch zu Verletzungen führen.
Das Gift ist für den Menschen zwar äußerst unangenehm, jedoch nicht weiter gefährlich oder gar tödlich. Nach Kontakt mit einer Gelben Haarqualle sollte man die Verletzung wie eine Brandwunde behandeln. Außerdem verbleiben auch 80 Prozent der Nesselkapseln auf der Haut, ohne ihr Gift freizugeben. Diese sollten so schnell wie möglich durch Essig oder Meerwasser weggespült und entfernt werden. Alkohol auf der Hautstelle verschlimmert es.