Bei den aktuell warmen Temperaturen freut man sich auf eine Abkühlung im nächsten See oder Fluss. Doch man sollte trotz aller Vorfreude vorsichtig handeln, denn das Wasser kann Keime oder Parasiten enthalten, die die Gesundheit gefährden. Ein Parasit, der uns derzeit häufig begegnet: Zerkarien. Bei anhaltender Wärme vermehren sie sich im Sommer rasant. Gerade an inoffiziellen Badestellen ist darum Vorsicht geboten. Aber was genau kann man tun, um einen Befall zu vermeiden?
Was sind Zerkarien?
Als Zerkarien bezeichnet man die Larven von Saugwürmern der Gattung Trichobilharzia. Normalerweise befallen sie laut Angaben des österreichischen Sozialministeriums vor allem Wasservögel sowie andere Tiere und Wasserschnecken. Fälschlicherweise können sich Zerkarien aber in warmen Gewässern auch in die Haut von Menschen einnisten, was zu allergischen Hautreaktionen führt. Diese Hautkrankheit, die auch Zerkarien-Dermatitis oder Bade-Dermatitis genannt wird, ist weltweit verbreitet, kommt aber besonders häufig bei uns in Zentraleuropa oder in Nordamerika vor.
Was kann man gegen Badedermatitis tun?
Da der Mensch aber ein so genannter "Fehlwirt" ist, können die Zerkarien nicht weiter in den Körper vordringen und sterben ab. Der Befall wird vom österreichischen Sozialministerium daher als harmlos angesehen. Trotzdem ist eine Badedermatitis, welche Zerkarien auslösen, unangenehm. Auch wenn Erstinfektionen in der Regel nur zu leichtem Hautjucken führen, kommt es bei mehrfach befallenen Personen zu starkem Juckreiz, Nesselfieber oder zu einem Brennen. Zusätzlich können sich Rötungen, Pusteln und Blasen bilden. Die juckenden Stellen sollte man auf keinen Fall kratzen, da so Bakterien in die aufgekratzten Wunden kommen können. Eine schnelle Abhilfe zur Linderung des Juckreizes können Cremes und Gele bieten, die in der Apotheke erhältlich sind.
Die gute Nachricht ist aber: Nach zehn bis 20 Tagen klingen die Symptome auch ohne medizinische Behandlung vollständig ab.
Was tun gegen Zerkarien im Wasser?
Um aber eine Bade-Dermatitis durch Zerkarienbefall komplett zu vermeiden, kann man verschiedene Maßnahmen treffen. Das Sozialministerium Österreichs empfiehlt:
- So sollte man Enten und Wasservögel nicht füttern, da die Wurmlarven häufig in ihrem Darmtrakt heranwachsen und durch ihren Kot ins Wasser abgegeben werden.
- Das Baden in Risikogewässern sollte man meiden. Darunter zählen Uferzonen mit vielen Wasserpflanzen, seichte Gewässer ohne Strömung und flache Gewässer bei hohen Temperaturen.
- Auch eine wasserfeste Creme mit dem Wirkstoff Niclosamid schützt vor Infektionen.
- Nach dem Baden sollte man sich abduschen und den Körper gut abtrocknen. Die nasse Badebekleidung sollte man außerdem wechseln.
Mit diesen Tipps kann man beruhigt einen sonnigen Badetag einlegen, ohne sich Sorgen um Parasiten machen zu müssen.