Bei einer Schatzsuche südlich von Denklingen wurden kürzlich insgesamt 36 Silbermünzen gefunden. Die sind durch die Bodenbearbeitung in einem 200 Meter langen Feldstreifen geborgen worden.
Wer nun Sonde und Schaufel einpackt und sich auf den Weg machen möchte, wird wohl enttäuscht. Die Verantwortlichen haben keine Bedenken mit der Nennung der Örtlichkeit, da sie wohl alles, was an Silbermünzen im Boden lag, gefunden haben. Hierfür waren Grabungsleiter und Kreisheimatpfleger für Bodenarchäologie Dr. Bernd Steidl, Archäologin Anja Pütz mit einem kleinen Bagger und zwei Sondengängern in Denklingen am Werk.
Eine Münze zeigt das Porträt des römischen Kaisers Otho
Die älteste bisher gefundene Münze auf der besagten Fläche stammt aus dem Jahre 62 vor Christus. Bernd Steidl teilt mit, dass das ein Hinweis darauf sei, dass es sich um einen privaten Schatz handele, da in dieser Zeit noch keine großen kriegerischen Auseinandersetzungen stattgefunden hätten. Für vier Denare habe man sich damals immerhin ein Spanferkel leisten können. Seltenster Fund ist eine Münze geprägt mit einem Porträt Kaiser Othos, der im Jahre 69 nur drei Monate und bis zu seinem Tod Kaiser war.
Gefunden hat die ersten Münzen der engagierte Sondengänger Michael Schwaiger. Der Hobbyarchäologe findet immer wieder Gegenstände mit historischer Bedeutung, wie einen mehrere Hundert Jahre alten Bronzedolch. Zuletzt hatte Schwaiger auf einem Maisfeld zwei keltische Goldmünzen gefunden. (AZ)