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Rekorde
Das waren die heftigsten Hochwasser der letzten 100 Jahre
In den vergangenen 100 Jahren gab es mehrere Hochwasser, die in Deutschland gravierende Schäden angerichtet haben. Das waren die heftigsten unter ihnen.
Nach der Flutkatastrophe im Ahrtal.jpeg       -  Meterhoch türmen sich Wohnwagen, Gastanks, Bäume und Schrott an einer Brücke über der Ahr in Altenahr. Das waren die Auswirkungen eines der heftigsten Hochwasser der vergangenen 100 Jahre.
Foto: Boris Roessler, dpa | Meterhoch türmen sich Wohnwagen, Gastanks, Bäume und Schrott an einer Brücke über der Ahr in Altenahr. Das waren die Auswirkungen eines der heftigsten Hochwasser der vergangenen 100 Jahre.
Stefanie Eller
 |  aktualisiert: 25.06.2024 10:29 Uhr

Naturkatastrophen, wie Erdbeben, haben in den letzten Jahren auch Europa heimgesucht. Eine weitere Bedrohung ist Hochwasser, das in Deutschland mehrfach erhebliche Schäden verursacht und ganze Regionen beeinträchtigt hat - zuletzt auch den Süden Deutschlands, inklusive Konstanz und Umgebung. Diese aktuellen Ereignisse unterstreichen die Bedeutung einer effektiven Hochwasservorsorge und -bewältigung. Hier sind die schwerwiegendsten Hochwasser der letzten 100 Jahre.

Die heftigsten Hochwasser der vergangenen Jahre: Bis 2020

In den vergangenen 100 Jahren gab es in den verschiedensten Regionen Deutschlands verheerende Hochwasser, die nicht nur materiellen Schaden angerichtet, sondern auch vielen Menschen das Leben gekostet haben. Laut Wetter.de waren die heftigsten Hochwasser bis zum Jahr 2020:

  • Hochwasser im Osterzgebirge 1927: Starke Regenfälle im Juli ließen die Elb-Nebenflüsse Gottleuba und Müglitz über die Ufer treten. Die Wassermassen überraschten die noch schlafenden Bewohner der anliegenden Ortschaften. Dieses Katastrophe forderte 160 Todesopfer.
  • Donauhochwasser von 1954: Ab dem 27. Juni 1954 setzte anhaltender Regen ein, der gegen Ende des Monats zu einem Hochwasserregen eskalierte. Insgesamt mussten dann rund 9.000 Menschen evakuiert werden; etwa 150.000 Hektar Land wurde überflutet. Zwölf Menschen verloren ihr Leben während dieser Flutkatastrophe.
  • Hamburger Sturmflut von 1962: Sie wurde ausgelöst durch den Orkan "Vincinette", der in der Nordsee wütete und das Wasser die Elbe hinaufdrückte. Der erste Deich brach am 16. Februar in Cuxhaven, danach folgten innerhalb weniger Stunden über 50 weitere Deichdurchbrüche. Besonders schwer betroffen war die Elbinsel Wilhelmsburg, wo die Fluten zahlreiche Stadtteile überfluteten und Gebäude sowie Deichabschnitte mitrissen. Insgesamt verloren 315 Menschen ihr Leben, davon allein 207 auf der Elbinsel Wilhelmsburg.
  • Überschwemmung an Rhein und Mosel 1988: Im März des Jahres führten starke Niederschläge zu einem verheerenden Hochwasser an Rhein, Mosel und Donau. Die Flüsse traten über ihre Ufer und überschwemmten mehrere Ortschaften entlang ihres Verlaufs. Insgesamt kostete die Katastrophe 13 Menschen das Leben.
  • Hochwasser an Rhein und Mosel 1993: Überdurchschnittliche Niederschläge führten zu einem schweren Hochwasser an Rhein und Mosel im Jahr 1993. An Weihnachten wurden viele Gebiete entlang des Rheins und seiner Nebenflüsse wie Mosel, Nahe und Neckar von den Wassermassen betroffen. In Köln erreichte der Pegelstand 10,63 Meter, nur knapp unter dem Höchststand von 1926. In Trier stieg die Mosel auf 11,40 Meter an Die geschätzten Schäden des Hochwassers beliefen sich auf 400 bis 500 Millionen Euro.
  • Überschwemmung an Elbe und Donau 2001: Im August 2002 führten hohe Niederschläge in Ost- und Norddeutschland zu heftigen Überflutungen. Die Flüsse Elbe und Donau traten über ihre Ufer. In Deutschland verloren 21 Menschen ihr Leben, 43.000 Menschen mussten evakuiert werden.

Die heftigsten Hochwasser der letzten 100 Jahre: Jahrhunderthochwasser 2021

Extreme Unwetter Mitte Juli 2021 brachten Deutschland eine Naturkatastrophe von beispiellosem Ausmaß. Schwere Unwetter wüteten in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. Innerhalb von nur 24 Stunden fielen laut der Bundeszentrale für politische Bildung in einigen Gebieten zwischen 100 und 150 Liter Regen pro Quadratmeter - eine Menge, die normalerweise innerhalb eines ganzen Monats zusammenkommt. Dieser konzentrierte und intensive Niederschlag dauerte lediglich zehn bis 18 Stunden und führte zu verheerenden Sturzfluten und weitreichenden Überschwemmungen.

Die Auswirkungen dessen waren verheerend. Das Ahrtal und andere Regionen der Eifel in Rheinland-Pfalz sowie die Stadt Trier wurden schwer getroffen. In Nordrhein-Westfalen verursachte das Hochwasser massive Schäden in Städten wie Hagen und Wuppertal sowie in den Kreisen Euskirchen und Rhein-Sieg. Die plötzliche und große Menge an Wasser verwüstete Straßen, Gebäude und die Infrastruktur. Allein in Deutschland starben mehr als 180 Menschen.

Die Auswirkungen dieser Unwetterkatastrophe waren nicht auf den Westen Deutschlands beschränkt. Auch in Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen verursachte das Hochwasser schwere Schäden und forderte Menschenleben. Die geschätzten wirtschaftlichen Verluste beliefen sich auf Beträge in Milliardenhöhe.

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