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Datenschutz
Darum sollten Sie nach der Reise das Flugticket nicht wegwerfen
Wer sein Flugticket nach einer Reise achtlos wegwirft riskiert ernsthafte Folgen. Denn auf dem Ticket sind wertvolle Daten über den Passagier enthalten.
Laut dem Internet-Portal Flightright ließen sich die deutschen Airlines für die Erstattung von Flugtickets im vergangenem Jahr besonders viel Zeit. Foto: Malte Christians/dpa       -  Besonders der Barcode auf einem Flugticket enthält viele sensible Daten über den Passagier.
Foto: Malte Christians, dpa (Symbolbild) | Besonders der Barcode auf einem Flugticket enthält viele sensible Daten über den Passagier.
Lorenzo Gavarini
 |  aktualisiert: 11.03.2024 12:40 Uhr

Vor dem Flug ist sie das wichtigste Besitztum neben dem Reisepass, nach der Landung ist sie auf einmal vollkommen unwichtig und wird achtlos im nächstbesten Mülleimer entsorgt. Die Rede ist von dem Flugticket. Logisch, könnte man meinen, denn wofür braucht man das Ticket nach dem Flug noch? Hier liegt aber der Fehler. Man selbst braucht das Flugticket zwar nicht mehr, aber Diebe und Betrüger können sehr viel damit anfangen.

Denn Flugtickets bergen eine Goldgrube von Informationen über den Passagier, dem sie gehört. Und damit sind nicht nur Name des Fluggasts, Flug- und Sitzplatznummer gemeint, die man mit dem bloßen Auge auf dem Ticket ablesen kann. Die wahren Schätze finden sich, wenn man den Barcode auf einem Flugticket auswertet.

Barcode auf Flugtickets – Flüge können umgebucht oder sogar storniert werden

Der amerikanische Journalist Brian Krebs stellte bereits im Jahr 2015 in seinem Blog "Krebs on Security" fest, dass man über das Auslesen des Flugticket-Barcodes auf sehr einfache Art und Weise an sensible Passagierdaten gelangen kann. Er berichtete von einem Lufthansa-Ticket, über dessen Barcode sehr schnell Buchungsnummer und, falls der Passagier eine besitzt, Vielfliegernummer herausgefunden werden konnten. Auch Handynummer und E-Mail-Adresse waren leicht zu finden.

Das ist eine Sicherheitslücke, denn bei vielen Fluglinien reichen schon Nachname und Buchungsnummer, um zum Beispiel den Sitzplatz oder – viel schlimmer – den ganzen Flug umzubuchen oder zu stornieren. Mit der Vielfliegernummer könne ähnliches durchgeführt werden, wie Krebs in seinem Blog berichtet.

Dass ein solcher niedrigschwelliger Hackerangriff jeden treffen kann, zeigte im vergangenen Jahr der Chef der Lufthansa, Carsten Spohr. Auch er wurde Opfer des IT-Schlupflochs, wie unter anderem der Spiegel berichtete. Unbekannte gelangten vermutlich über einen Barcode auf seinem Flugticket an sensible Daten, darunter Spohrs Handynummer und seine E-Mail-Adresse.

Datenschutz – Flugticket nicht verlieren oder online posten

Wenn man diesen Diebstahl seiner Daten verhindern möchte, sollte man auf gar keinen Fall sein Flugticket online posten, wie es in sozialen Netzwerken häufig der Fall ist. Wer seinen Freunden unbedingt mithilfe des Boarding Passes mitteilen möchte, wohin er fliegt, sollte dabei zumindest den Barcode abdecken und den Post nicht mit allen teilen.

Genauso wichtig ist es, das Flugticket nach dem Flug auf gar keinen Fall einfach so in einen öffentlichen Mülleimer zu werfen. Der Barcode sollte mindestens zerrissen und im besten Fall sogar geschreddert werden, um es für Hacker unmöglich zu machen, auf die Daten des Passagiers zuzugreifen. Fluglinien empfehlen aus diesem Grund, einfach ein mobiles Ticket zu verwenden. Hier ist die Gefahr eines gescannten Barcodes nicht gegeben.

Übrigens: In Zeiten von immer teurer werdenden Flügen ist es nicht leicht, einen günstigen Urlaub abzustauben. Trotzdem können Sie bei der Buchung der Flugtickets noch immer sparen.

 
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