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Cyber-Sicherheit
Braucht man einen Virenscanner unter iOS?
Apple-Produkte haben den Ruf, sehr sicher gegenüber Schadsoftware zu sein. Stimmt das? Oder ist ein Virenscanner für iPhone und iPad notwendig?
Zum Download bereit: System-Version iOS 7.0.6. Foto: Christoph Dernbach/Symbolbild       -  Das Apple-Betriebprogramm iOS gilt als sicher vor Viren. Ist das so?
Foto: Christoph Dernbach, dpa (Symbolbild) | Das Apple-Betriebprogramm iOS gilt als sicher vor Viren. Ist das so?
Julius Bretzel
 |  aktualisiert: 11.03.2024 13:07 Uhr

Die Apple Produkte iPhone und iPad haben den Ruf, Schadsoftware erfolgreich abwehren zu können. Der Grund: Ihr Betriebssystem iOS gilt als ziemlich virensicher. Allerdings haben es Hacker und Cyber-Kriminelle auch auf diese Produkte abgesehen. Ist ein Virenscanner also vielleicht auch für iPhones und iPads sinnvoll? Oder reicht der iOS-eigene Schutz gegen Schadsoftware aus? Das erfahren Sie in diesem Artikel.

iPhone und iPad: Was ist iOS?

Apple hat für seine mobilen Produkte iPhone und iPad ein eigenes Betriebssystem entwickelt: iOS. Auch der mittlerweile eingestellte iPod Touch funktionierte mit dem System iOS. Es ist sozusagen das Gegenstück zu Android von Google. Der große Unterschied zwischen den Systemen: Während die Konkurrenten die eigenen Betriebssysteme für andere Geräte-Hersteller lizenzieren, ist die Verwendung von iOS ausschließlich in Verbindung mit Produkten von Apple möglich.

Was ist ein Virenscanner für iOS?

Ein Virenscanner für iOS hat dieselbe Aufgabe wie ein Virenscanner für den Computer. Er soll etwa verhindern, dass Ihr iPhone gehackt wird. Denn nicht selten versuchen bösartige Virus-Apps, über das Smartphone an sensible Informationen wie Bankdaten, Passwörter oder persönliche Informationen zu kommen. Mithilfe von Schadsoftware können Betrüger zum Beispiel über Bezahlfunktionen wie PayPal verfügen.

Das System iOS gilt nun aber als recht widerstandsfähig gegenüber solchen Angriffen. Deshalb gibt es kaum extra Antivirus-Apps für das iPhone und für iPads - anders als für Geräte, die mit Android laufen. Für diese gibt es eine große Auswahl an Virenscanner-Programmen.

Viren auf iOS: Wie gut ist iOS geschützt?

Dass Apples iOS verhältnismäßig wenig Möglichkeiten für Cyberkriminalität bietet, liegt am Aufbau des Betriebssystems: Die auf dem Gerät installierten Apps interagieren nur sehr begrenzt miteinander und mit dem Betriebssystem. Wenn Apps miteinander kommunizieren - etwa beim Teilen eines Fotos - werden nur bestimmte Informationen untereinander weitergegeben. Das macht die Verwendung von iOS sehr sicher. Gleichzeitig macht das die Arbeit von Virenscanner-Apps recht schwer - schließlich ist es ja deren Aufgabe, Apps und Daten auszulesen und zu untersuchen.

Apple selbst bezeichnete Virenscanner für iOS deshalb als Unsinn und warf alle vorhandenen Virenscanner bereits 2015 aus dem AppStore. Entsprechende Programme sind seitdem kaum dort zu finden.

Doch wie jede technische Lösung ist auch iOS nicht perfekt: Gewisse Sicherheitslücken finden sich in jedem Betriebssystem. Doch Apple ist kontinuierlich dabei, diese Lücken ausfindig zu machen, bevor es Hacker tun, und anschließend zu schließen. Deshalb gibt es in regelmäßigen Abständen kostenlose Updates für iOS. Ist das Betriebssystem des Geräts immer auf dem neuesten Stand, müssen sich Nutzer kaum Sorgen vor Viren oder Hacks machen. Selbst das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) bescheinigt iPhones und iPads von Apple nach einer Untersuchung eine besondere Sicherheit.

Virenscanner unter iOS: In welchen Fällen ist er trotzdem sinnvoll?

Wer sich ein bisschen mit Technik auskennt und Apps gerne kostenlos lädt oder spezielle Funktionen anwenden will, manipuliert sein iPhone vielleicht mit einem sogenannten "Jailbreak". Darunter versteht man eine Modifizierung, bei der das Betriebssystem offengelegt wird. Das bietet dem Nutzer zwar neue Funktionen und Eingriffe in der Smartphone-Software - dem Hacker allerdings auch. So lassen sich Softwares auf dem Gerät installieren, die nicht vom AppStore stammen und von Apple auf Viren überprüft sind. Damit ist das Tor für schädliche Apps offen.

Die größeren Hacker-Angriffe auf iPhones aus der Vergangenheit - etwa die Spionage-Software Pegasus oder der Trojaner TinyV - konnten nur Geräte infizieren, die mit einem Jailbreak modifiziert waren. Mittlerweile ist ein Jailbreak recht schwierig durchzuführen. Wer sein Gerät dennoch derart manipuliert, sollte seine Sicherheit mit einem Virenscanner im Blick behalten.

 
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