Der Start einer Corona-Infektion lässt sich oft leicht definieren. Sobald das Virus in den Körper eingedrungen ist und sich zu vermehren beginnt, gilt man als positiv. Dass man sich mit Corona angesteckt hat, bemerkt man meist an den typischen Corona-Symptomen beziehungsweise nach einem entsprechenden Antigen-Schnelltest- oder PCR-Test-Ergebnis. Doch wann ist man wieder vollständig genesen? Und wie unterscheiden sich die aktuell kursierenden Varianten?
Corona-positiv mit Omikron: Wie lange ist man ansteckend?
Befindet sich das Coronavirus im Körper, beginnt die Inkubationszeit. Diese kann mehrere Tage dauern, erst danach treten Symptome auf – doch schon vorher können andere Menschen mit Sars-Cov-2 angesteckt werden. Bei Corona liegt die Inkubationszeit laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) bei durchschnittlich etwa fünf bis sechseinhalb Tagen. Doch die Virusvarianten unterscheiden sich: Die Virusvarianten Alpha bzw. Delta hatten eine um etwa 1,5-2 Tage kürzere Inkubationszeit als der sogenannte Wildtyp, d.h. die Viren, die im Jahr 2020 zirkulierten. Bei den Omikron-Varianten gibt es laut Erkenntnissen des RKI eine Inkubationszeit von etwa drei Tagen. Für die aktuell grassierende Corona-Variante Pirola wird bislang noch keine individuelle Inkubationszeit angegeben.
Am ansteckendsten sind Infizierte in den Tagen vor und nach dem Einsetzen der ersten Corona-Symptome. Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung geht die Ansteckungsfähigkeit nach einer milden bis moderaten Erkrankung etwa zehn Tage nach Beginn der Krankheitszeichen deutlich zurück. Die Betroffenen können aber auch wesentlich länger ansteckend sein: zum Beispiel, wenn die Erkrankung schwer war oder etwa eine Immunschwäche vorliegt.
Letztlich fällt jedoch das Ende des Ansteckungszeitraums von Person zu Person unterschiedlich aus. Eine Metastudie eines chinesischen Forscherteams der Universitäten Peking, Hong Kong und Tsinghua, in der 142 Studien zusammengefasst und ausgewertet wurden zeigte sich, dass es große Abweichungen bei der Inkubationszeit gibt: in der Spannweite zwischen 1,8 Tagen und 18,8 Tagen vom Coronakontakt und dem positiven Test.
Übrigens: Laut einer Studie soll eine Corona-Infektion bei Schwangeren die Gefahr einer Frühgeburt erhöhen. Auch das Risiko einer Fehlgeburt soll unter Umständen steigen.
Corona-Infektion: Wie lange ist man positiv?
Das kommt ganz darauf an, welche Definition von "positiv" man betrachtet: Denn je nach Bereich – etwa medizinisch gesehen oder nach Corona-Verordnung – unterscheidet sich die Dauer, wie lange man als positiv gilt.
Cambridge-Forscher haben herausgefunden, dass Omikron im Schnitt länger für positive Tests sorgt. Die Forschenden nutzten Nasenabstriche, um die Corona-Varianten sowie die Viruslasten zu ermitteln.
- Delta-Infizierte waren im Median vier Tage positiv (die Werte rangierten von drei bis fünf Tagen)
- Bei den Omikron-Positiven dauerte es im Median fünf Tage (Werte von drei bis neun Tagen)
Übrigens: Es ist auch möglich, zweimal hintereinander an Covid-19 zu erkranken. Das nennt man dann Reinfektion.
Corona-Test positiv: Gibt es noch Quarantäne?
Eine Isolationspflicht bei Corona, wie es sie zu Beginn der Pandemie gab, gibt es nicht mehr. Auch wer positiv ist und keine Symptome aufweist, könnte unter Umständen normal zur Arbeit gehen.
Wie lange positiv bei Corona: Schnelltests
Ein Antigentest ist dann eher positiv, wenn die Virusmenge, auch Viruslast genannt, im Nasenrachenraum groß ist. „Die Viruslast ist einen Tag vor Beginn der Krankheitszeichen am höchsten. Wenn die ersten Symptome auftreten, lässt sie bereits nach“, erklärte dazu Dr. Andreas Ambrosch, Leitender Arzt des Zentrallabors des Instituts für Labormedizin, Mikrobiologie und Krankenhaushygiene am Krankenhaus Barmherzige Brüder in Regensburg.
Im Laufe der COVID-19-Erkrankung lässt die Viruslast im Nasenrachenraum meist rasch nach. Spätestens mit dem Abflauen der Symptome weist dann meist auch der Schnelltest ein negatives Ergebnis auf.
Wie lange positiv? PCR-Test wird nicht mehr negativ
In manchen Fällen kommt es aber auch vor, dass der PCR-Test auch noch Wochen nach Abklingen der Krankheit nicht negativ wird. "Dass PCR-Tests auch Wochen nach einer Infektion noch ein positives Ergebnis liefern können, ist bekannt und wird sehr häufig beobachtet", so die Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt, Sandra Ciesek. Der Grund dafür ist die Technik hinter den PCR-Tests. Diese sei "sehr sensitiv", erklärt die Virologin. "Es können also oft noch Restmengen vom Erbgut des Virus nachgewiesen werden, auch wenn die Infektion eigentlich schon längst überstanden ist."
So könne es auch passieren, dass ein PCR-Test negativ, der nächste aber wieder schwach positiv ausfalle. Derart schwache Ergebnisse müssten dann interpretiert werden. Ist die Virusmenge gering und die Infektion bekanntermaßen abgeklungen, könne man davon ausgehen, dass die Person trotz schwach positivem PCR-Test nicht mehr ansteckend sei.