Der Mord an Cornelia Pfau im Jahr 1990 bleibt ein ungelöstes Rätsel. Pfau, eine junge Mutter, wurde damals unter mysteriösen Umständen ermordet, und trotz intensiver Ermittlungen konnte der Fall nicht gelöst werden. Ihre Tochter, Natascha Pfau, setzt sich jetzt unermüdlich für die Aufklärung ein. Was zu dem Fall bekannt ist und wie die Tochter den Mörder ihrer Mutter finden will.
Mord im Breisgau: Tochter sucht Mörder der Mutter
Der Mordfall Cornelia Pfau ereignete sich im Jahr 1990 in der Nähe von Freiburg. Wie der SWR berichtete, wurde die damals 26-jährige Cornelia Pfau am 11. Januar 1990 von zwei Joggerinnen tot in einem Waldstück bei Ebringen (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) aufgefunden. Die Ermittlungen ergaben damals, dass sie erwürgt worden war. Trotz intensiver Nachforschungen und der Sammlung von DNA-Spuren blieb der Täter bis zum heutigen Tag allerdings unentdeckt. Der Fall wurde zu einem der vielen ungeklärten Mordfälle, den sogenannten Cold Cases.
Cornelia Pfaus Tochter, Natascha Pfau, war zum Zeitpunkt des Mordes erst sechs Jahre alt. In einem Interview mit der Oberbadischen Zeitung erzählt Natascha Pfau, wie sie nun, viele Jahre später, beschlossen habe, selbst aktiv zu werden, um Antworten zu finden und Gerechtigkeit für ihre Mutter zu suchen. "Als Tochter möchte ich versuchen, den Fall nach über 30 Jahren noch einmal in die Köpfe zu rufen", erklärt Pfau auch auf ihrem YouTube-Kanal. Der Schlüsselmoment für diesen Schritt sei ihre eigene Hochzeit vor einem Jahr gewesen, ein Ereignis, bei dem die Abwesenheit ihrer Mutter besonders schmerzlich spürbar wurde. Dieser emotionale Wendepunkt motivierte sie, aktiv zu werden und nach Antworten zu suchen.
In dem YouTube-Video "Wer ist der Mörder meiner Mutter", das inzwischen mehr als 13.000 Aufrufe verzeichnet hat, klärt Pfau die Zuschauer noch einmal über die Fakten rund um das Verschwinden ihrer Mutter auf und bittet um mögliche Hinweise. "Ich habe die Hoffnung, dass die Polizei den Fall noch einmal aufgreift. Auch, wenn der Mörder am Ende nicht gefasst werden sollte, kann ich sagen, dass ich alles versucht habe", erklärte Pfau der Oberbadischen Zeitung.
Über YouTube und Facebook: Natascha Pfau sucht nach Hinweisen
Ein jüngst erschienener Bericht von RTL greift den Fall ebenfalls noch einmal auf und hebt hervor, dass die letzte bekannte Sichtung von Cornelia Pfau am 10. Januar 1990 gegen 23 Uhr im Freiburger Stadtteil Haslach erfolgte. Außerdem hätten Zeugen angegeben, sie noch auf dem Schönberg bei Ebringen gesehen zu haben. Die 26-Jährige soll vor ihrem Tod noch sexuellen Kontakt zu einem Mann gehabt und in ein helles Auto gestiegen sein. Zeugen hätten berichtet, dass sie den Fahrer vermutlich kannte. Wie Natascha Pfau in dem YouTube-Video angibt, habe ihre Mutter keinen Führerschein besessen und sei damals oft getrampt. Ein Umstand, der ihr schlussendlich zum Verhängnis geworden sein könnte.
Die Polizei führte nach dem Fund von Cornelia Pfau umfangreiche Ermittlungen durch, einschließlich Flugblattaktionen und Radiomeldungen, um weitere Zeugen zu finden, doch all diese Bemühungen führten zu keinem Durchbruch und trotz vorhandener DNA-Spuren gab es keine Übereinstimmungen, die zur Identifizierung des Täters hätten führen können.
Laut der Oberbadischen Zeitung wurde der Fall Cornelia Pfau im Rahmen des Cold-Case-Managements der Polizei im Jahr 2021 digitalisiert und neu bewertet. Trotz der vorhandenen kriminaltechnischen Spurenlage hätten sich bislang keine neuen Ermittlungsansätze ergeben, die Polizei betonte jedoch, dass bei zukünftigen Hinweisen eine schnelle Bearbeitung möglich sei. Wer zur Aufklärung des Cold Cases etwas beizutragen habe, könnte sich bei Cornelia Pfau unter der Mailadresse "coldcase_pfau@web.de" melden. Weitere Informationen und Bilder hat Cornelia Pfau zudem auf der Facebookseite "Wer ist der Mörder meiner Mutter?" geteilt.
Zahlreiche weitere Fälle beschäftigen Ermittler in ganz Deutschland noch heute. Die Ermordung von Maria Bögerl erschütterte 2010 Deutschland und zog 13 Jahre lang Ermittlungen nach sich. Und vor fast 40 Jahren wurde eine Leiche in St. Leon Rot gefunden. Bis heute ist unklar, um wen es sich bei der Leiche handelt. In Ingolstadt kam es im vergangenen Jahr im Übrigen zu einem sehr ungewöhnlichen Fall: Dem Doppelgänger-Mord.