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Artensterben
Warum der Brillenpinguin jetzt vom Aussterben bedroht ist
Der afrikanische Brillenpinguin ist vom Aussterben bedroht. Dass die Population der Pinguine sinkt, ist nicht nur die Schuld des Klimawandels, sondern auch die des Menschen.
Brillenpinguine im Zoo Hoyerswerda.jpeg       -  Der Brillenpinguin ist seit Jahrzehnten vom Aussterben bedroht. Aber was sind die Gründe?
Foto: Sebastian Kahnert, dpa | Der Brillenpinguin ist seit Jahrzehnten vom Aussterben bedroht. Aber was sind die Gründe?
Pegah Julia Meggendorfer
 |  aktualisiert: 11.03.2024 10:12 Uhr

Brillenpinguine kennen die meisten von uns wohl aus dem Zoo. Sie leben in Afrika, an den Küsten Südafrikas, Namibias und Mosambiks. Die Frage ist aber: Wie lange wird es sie noch geben? Gab es Anfang der 1900er Jahre noch 1,5 Millionen Brillenpinguine auf dem afrikanischen Kontinent, könnte die Art im Jahr 2035 vollständig ausgestorben sein. Darauf weist eine Initiative afrikanischer Wissenschaftler der Two Oceans Aquarium Foundation (TOAF) nun hin. Aber warum ist der Brillenpinguin so bedroht?

Warum ist der Brillenpinguin vom Aussterben bedroht?

Laut den Experten der TOAF sind Brillenpinguine einer Vielzahl von Belastungen ausgesetzt, die zu ihrem Rückgang beitragen. Ein großer Faktor, der dafür sorgt, dass die Vögel sterben, sind Nahrungsengpässe. Brillenpinguine ernähren sich hauptsächlich von Sardellen oder Sardinen. Aber auch diese sind zurückgegangen. Der Grund: Überfischung.

Als weitere Bedrohung sehen die Wissenschaftler den Ausbau von Häfen und den zunehmenden Schiffsverkehr. Viele Brillenpinguine leben in der Nähe bestehender oder geplanter Schiffahrtswege. Bedrohlich kann das zum einen sein wegen des Lärms, der so entsteht, aber auch wegen der so genannten "Bunkerung", bei der spezielle Bunkerschiffe andere Schiffe mit Brennstoffen, wie zum Beispiel Schweröl, für den Schiffsantrieb versorgen. Die Wissenschaftler sehen hierbei eine Ölpest-Gefahr, die auch die verbleibenden Pinguine aussterben lassen könnte.

In der Vergangenheit haben Menschen außerdem das so genannte "Guano" geerntet. Ein Pulver, welches Pinguine benötigen, um zu nisten. Der Mensch verwendete es als Düngemittel. Obwohl die Guanoernte inzwischen verboten ist, gibt es immer noch nicht wieder genug Nistplätze.

Der Klimawandel zerstört den Lebensraum der Brillenpinguine zusätzlich, so die Forschenden. Zunehmende Extremwetterlagen würden die Population weiter senken, genauso wie die Verschmutzung durch Öl-Teppiche oder der Plastikmüll in den Meeren.

Welche Pinguinarten sind noch vom Aussterben bedroht?

Um den Brillenpinguin zu schützen, hat die TOAF die Kampagne "Not On Our Watch" ins Leben gerufen, die auf die Missstände im Artenschutz hinweisen soll. Dabei ist der afrikanische Brillenpinguin nicht die einzige Pinguinart, die vom Aussterben bedroht ist. Die internationale Naturschutzorganisation International Union for Conservation of Nature (IUCN) verzeichnet aktuell fünf Pinguinarten, die vom Aussterben bedroht sind. Darunter sind neben dem Brillenpinguin auch:

  • der Galápagos-Pinguin,
  • der Gelbaugenpinguin,
  • der Kronenpinguin,
  • und der Tristanpinguin.
 
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