Ohne Bienen, Schmetterlinge oder Hummeln wäre die Natur deutlich trostloser. Denn die Insekten zählen zu den wichtigen Bestäubern vieler Blumen. Und letztlich sorgen sie durch ihr Werk auch dafür, dass es auf den Tellern, die täglich auf den Tisch kommen, bunter zugeht.
Bienen, Schmetterlinge und Hummeln sind also klein, aber enorm nützlich. Stellt sich zwangsläufig die Frage, wie sie sich anlocken lassen, damit sie ihre Arbeit im eigenen Garten verrichten. Auf welche Blumen stehen die Insekten ganz besonders? Darum dreht sich dieser Text.
Bienen, Schmetterlinge und Hummeln: Was macht sie so nützlich?
Laut NABU gäbe es ohne Wild- und Honigbienen "kein Obst, kein Gemüse und keine Blumen". Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft informiert über die Biene: "Sie sorgt für Vielfalt in der Natur und auf unseren Tellern, denn sie bestäubt die allermeisten Wild- und Kulturpflanzen und verhilft ihnen so zu mehr Früchten." Mein schöner Garten spricht sogar davon, dass es ein Drittel aller Lebensmittel ohne die Bestäubung der Biene nicht geben würde.
Hinsichtlich der Schmetterlinge nennt die Deutsche Wildtier Stiftung die "wichtige Aufgabe in der Natur". Die Tiere sind von Blume zu Blume unterwegs "und saugen Nektar durch ihre Rüssel. Dabei werden sie mit Pollen bedeckt, den sie beim Anflug an die nächste Blüte weitergeben". Dies sei ein "wichtiger Beitrag zur Bestäubung".
Ähnliches schreibt der WWF den Hummeln zu, den "Teddys der Lüfte". Auch sie sind wichtige Bestäuber – "mit ihrem langen Rüssel, ihrer Ausdauer und Robustheit". Weiter heißt es: "Viele Pflanzen mit besonders tief liegendem Nektar und auch Nachtschattengewächse wie die Tomate sind von der Hummel abhängig." Dabei würde sie auf die "Buzz-Bestäubung" zurückgreifen, bei der sie durch starkes Summen den Pollen aus der Blüte vibriert.
Der WWF betont auch: "Schon das Ausfallen von nur einer Hummelart kann sich auf die Reproduktion ganzer Pflanzengesellschaften negativ auswirken."
Bienen, Schmetterlinge und Hummeln: Sind sie bedroht?
Die traurige Antwort ist ein dreifaches Ja! Wie Mein schöner Garten berichtet, rottet die Varroa-Milbe, die 1977 erstmals in Deutschland entdeckt wurde, weltweit Bienenstöcke aus. Zudem würde neuerdings eine Art Massenflucht einsetzen, wenn Bienen bei Krankheit scheinbar grundlos ihren Stock verlassen – dieses Phänomen wird als Colony Collapse Disorder (CCD) beschrieben.
Auch der Einsatz von Pestiziden, Insektiziden und Pflanzenschutzmitteln setzt den Bienen zu. Mit dem Verlust der natürlichen Lebensräume würden zudem auch die Nahrungsquellen verloren gehen.
Die Deutsche Wildtier Stiftung schreibt, dass 50 Prozent aller Schmetterlingsarten in Deutschland gefährdet seien. Zwei Prozent seien bereits ausgestorben oder verschollen. Hintergrund: Moderne Landwirtschaft und das Entwässern von Landwiesen zerstören ihren natürlichen Lebensraum. Sie hätten ähnlich wie Wildbienen von der kleinbäuerlichen Kulturlandschaft profitiert, doch diese würde nach und nach verschwinden – als Beispiele werden Heiden und Halbtrockenrasen genannt.
Eine Gefahr sei auch "die zunehmende Zahl der Lichtquellen im Siedlungsbereich". Denn sie würden wie viele andere Insekten "von den Lichtern der Straßenlaternen, Brückenpfeilern oder Leuchtreklamen angezogen". Dies kann jedoch dazu führen, dass sich die Schmetterlinge verirren, nicht mehr aus dem künstlichen Lebensraum herausfinden und letztlich an Erschöpfung sterben.
Die intensive Landwirtschaft nennt der WWF auch als Bedrohung für Hummeln. So würden Nistmöglichkeiten fehlen, zudem gebe es zu wenig Spätblüher. Problematisch seien aber auch die eigenen Gärten, denn diese seien oft zu aufgeräumt und ohne Raum für Wildkräuter. Hinzu kommt der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und der Klimawandel. So heißt es: "Wo es immer wärmer wird, verschwinden die dicken Brummer aus ganzen Regionen."
Bienen: Welche Blumen locken sie an?
NABU-Bienenexpertin Melanie von Orlow gibt den Tipp, "ganzjährig ein Nahrungsangebot zu schaffen". Dafür sollte auf die verschiedenen Blühzeiten geachtet werden. Außerdem sei wichtig, "keine gefüllten Blumen und züchterisch veränderte Sorten zu pflanzen, die für Bienen nutzlos sind".
Der NABU bietet auch eine Übersicht über bienenfreundliche Garten-Gewächse. Im Blumenbeet eignen sich:
- Schafgarbe
- Akelei
- Lavendel
- Lupine
- Wilde Malve
- Astern
- ungefüllte Dahliensorten
Diese Bäume und Sträucher ziehen Bienen an:
- Schlehe
- Pfaffenhütchen
- Kornelkirsche
- Weißdorn
- Stachelbeere
- Himbeere
- Brombeere
- Johannisbeere
- Wilder Wein
- Efeu
- ungefüllte Kletterrosen
Im Gemüsebeet bieten sich an:
- Ackerbohnen
- Kleearten
- Borretsch
- Ringelblumen
- Kürbisgewächse
- Zwiebeln
- Kohl
- Möhren
- Gewürzkräuter
Auf dem Balkon locken diese Pflanzen Bienen an:
- Goldlack
- Kapuzinerkresse
- Verbene
- Männertreu
- Wandelröschen
- Löwenmäulchen
- Küchenkräuter (Salbei, Rosmarin, Lavendel, Pfefferminze, Thymian)
Mein schöner Garten schreibt: "Bienenfreundliche Pflanzen zeichnen sich vor allem durch zwei Eigenschaften aus: Sie besitzen einen hohen Gehalt an Nektar und/oder Pollen oder haben eine lange Blütezeit." Als Beispiel werden Bienenweiden genannt, dafür würden sich vor allem folgende Pflanzen eignen:
- Bäume und Sträucher wie Eschenahorn, Blut-Johannisbeere, Robinie
- Stauden wie Katzenminze, Mädchenauge, Duftnessel, Fetthenne
- Zwiebelblumen wie Schneeglöckchen, Krokus, Winterling, Tulpen
- Sommerblumen wie Zinnien, Klatschmohn, Kornblume
- Balkonblumen wie Schneeflockenblume, Vanilleblume, Lavendel
- Rosen wie Bibernellrose, Hundsrose, Kartoffelrose
Wichtig seien vor allem "ungefüllte und weit geöffnete Blüten, sodass sowohl Nektar als auch Pollen für die Bienen gut erreichbar sind". Hinsichtlich der Rosen würden sich Wildrosen mit ihren offen entfalteten Kronblättern und dem sichtbaren Staubbeutel für Bienen eignen, gefüllte Zuchtrosen jedoch nicht, weil die Blütenblätter oft so dicht beieinander liegen, dass die Bienen nicht an die Nahrung im Inneren gelangen.
Schmetterlinge: Welche Blumen locken sie an?
Als besonders wichtig erachtet die Deutsche Wildtier Stiftung heimische Sträucher und Bäume, die neben der Nahrung auch "einen Rastplatz sowie Schutz vor Regen, Kälte und Wind" bieten würden. So seien Brennnesseln für Schmetterlinge die perfekte Futterpflanze. Sie naschen demnach nicht nur an Nektar, sondern auch "an anderen süßen Flüssigkeiten wie etwa Pflanzensäften, Honigtau von Läusen oder dem Saft von faulendem Obst".
Pflanzen wie die Kuckucks-Lichtnelke könnten wegen ihrer tiefen Blütenkelche nur von Schmetterlingen bestäubt werden. Zu den Lieblingspflanzen zählt zudem der Schmetterlingsbaum. Bunte Falter würden aber auch auf Blaukissen, Sommerflieder, Lavendel, Verbene, Eisenkraut, Gold-Akelei, Fette Henne, Herbstaster oder Majoran abfliegen. Essenziell ist Artenreichtum.
Mein schöner Garten nennt diese Nektar- und Pollenpflanzen als natürliches Lockmittel für Schmetterlinge:
- Sommerflieder, Aster, Zinnie
- Phlox (Flammenblume)
- Rispen-Hortensie 'Butterfly'
- Färberkamille, Hohe Fetthenne
- Dunkle-Weg-Malve, Nachtkerze
- Gemeines Leimkraut, Gewöhnliche Schneebeere
- Geißblatt (Lonicera heckrottii 'Goldflame')
- Duftnessel 'Black Adder'
Neben den Sommer- und Herbstblühern werden auch Frühblüher wie Steinkraut, Lichtnelke, Veilchen oder Leberblümchen genannt. Raupen sind demnach oft nur auf eine oder wenige Pflanzenarten spezialisiert, etwa Möhre, Dill, Distel, Weide oder Faulbaum.
Hummeln: Welche Blumen locken sie an?
Wie der WWF berichtet, ist Blau die Lieblingsfarbe von Hummeln, daher würden sie blaue und violette Blüten vorziehen. Laut NABU ist es überlebenswichtig, dass den Brummern "von Frühjahr bis zum Herbst ein ununterbrochenes Nahrungsangebot" zur Verfügung steht, denn "schon drei bis fünf Tage Hunger können für einen Hummelstaat das Ende bedeuten".
Hier werden zahlreiche Pflanzen aufgelistet, die Hummeln anlocken. Darunter sind folgende Gartenpflanzen:
- Krokus
- Schlüsselblume
- Lungenkraut
- Schwertlilie
- Winterling
- Akelei
- Gartenrittersporn
- Gartenlöwenmaul
- Fingerhut
- Kapuzinerkresse
- Mohnarten
- Glockenblume
- Herzgespann
- Echte Katzenminze
- Melisse
- Pfefferminze
- Gartensalbei
- Thymian
- Große Balsamine
- Erika
- Bechermalve
- Stockrose
- Lavendel
- Lupine
- Sonnenblume
- Sommerflieder
- Alant
- Kugeldistel
- Edelwicke
Folgende Kulturpflanzen bieten sich an:
- Ackerbohne
- Erbse
- Bohne
- Futterwicke
- Winterwicke
- Luzerne
- Futteresparsette
- Senf
- Raps
- Lauch
- Phacelia
- Borretsch
- Rotklee
- Rote und Schwarze Johannisbeere
- Stachelbeere
- Brombeere
- Himbeere
- Apfel
- Birne
- Kirsche
- Zwetschge
- Pflaume
- Mirabelle
Wildpflanzen für Hummeln sind:
- Löwenzahn
- Kriechender Günsel
- Gundermann
- Wiesensalbei
- Kleine und Große Braunelle
- Ziestarten
- Schöllkraut
- Skabiosenflockenblume
- Wiesenglockenblume
- Wiesenplatterbse
- Rotklee
- Weißklee
- Wundklee
- Hornklee
- Steinklee
- Dorniger Hauhechel
- Rote und Weiße Taubnessel
- Vogelwicke
- Zaunwicke
- Hahnenfußarten
- Wiesenknopf
- Taubenskabiose
- Herbstzeitlose
- Klatschmohn
- Fetthenne
- Ochsenzunge
- Leinkraut
- Nachtkerze
- Königskerze
- Ackerwachtelweizen
- Malvenarten
- Distelarten
- Karde
- Schafgarbe
- Natternkopf
- Kornblume
- Dost
- Baldrian
- Johanniskraut
- Mädesüß
- Beinwell
- Lerchensporn
Lohnende Heckenpflanzen im Überblick:
- Gemeiner Schneeball
- Rote Heckenkirsche
- Traubenkirsche
- Holunder
- Wildrosen
- Weißdorn
- Salweide
- Pfaffenhütchen
- Himbeere
- Holzapfel
- Liguster
Diese Rankpflanzen locken Hummeln an:
- Blauregen
- Waldrebe (Clematis)
- Efeu
- Geißblatt
- Schling-Knöterich