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Krabbeltiere
Bettwanzen nach dem Urlaub: So wird man sie los
Bettwanzen im Urlaub können immer mal vorkommen. Vom Hotel mit nach Hause nehmen, möchte man die Quälgeister nicht. Hier gibt es Tipps zur Vorbeugung.
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Foto: Arno Burgi, dpa (Archivbild) | Bettwanzen sind kein schönes Urlaubsandenken.
Patrick Freiwah
 |  aktualisiert: 11.03.2024 10:53 Uhr

Urlaub ist eine schöne Zeit und Mitbringsel bei vielen Menschen gerne gesehen. Das trifft jedoch ziemlich sicher nicht auf Bettwanzen zu. Jedoch kommt es immer wieder mal vor, dass die kleinen Krabbeltierchen unbemerkt den Weg vom Reisedomizil zurück in die Heimat mit antreten und plötzlich im eigenen Zuhause landen. Zum Glück ist eine derartige Situation nicht ausweglos: Es gibt die ein oder andere Präventionsmöglichkeit, die ungebetenen Gäste zu verhindern - oder sie dann eben zu entfernen.

Interessanterweise ist das Problem mit den Bettwanzen in Deutschland zuletzt stetig größer geworden: Die Deutsche Presse-Agentur (dpa) erklärte Anfang des Jahres 2023, Kammerjäger werden hierzulande immer öfter wegen Problemen mit Bettwanzen gerufen. Laut dem Vorsitzenden des Deutschen Schädlingsbekämpfer-Verbands, Kai Scheffler, hätten sich die Vorfälle in den vergangenen "15 bis 20 Jahren" rapide vermehrt. Dabei galten Bettwanzen, die auch einem Dasein als Blutsauger fristen, eigentlich zum Ende des Zweiten Weltkrieges nahezu als ausgestorben.

So kommen Bettwanzen in die heimischen Wände

Laut Umweltbundesamt handelt es sich bei Bettwanzen um etwa 2,5 bis 6 Millimeter große Insekten, die sich in bewohnten Räumlichkeiten ansiedeln. Die Tierchen sind für Menschen durchaus problematisch: Sie sind nicht nur Blutsauger, sie geraten auch auf mehreren Wegen in die heimischen Wände. Oftmals werden sie von Reisen mitgebracht, oder aber an Gegenständen heftend im Alltag in das private Domizil befördert. Letzteres können neben Matratzen oder Möbel zum Beispiel auch Bilderrahmen sein, erklärt das UBA. Eine gute Voraussetzung im Urlaub ist, wenn Koffer oder anderes Reisegepäck in der Nähe eines Bettes steht und weibliche Bettwanzen darin ihre Eier ablegen. 

Worauf Behörden und Kammerjäger gleichermaßen hinweisen: Ein Befall mit Bettwanzen hat nie etwas mit mangelnder Hygiene zu tun und kann stattdessen bei jedem Menschen auftreten.

Wie schädlich sind Bettwanzen? Wirkung und Anzeichen

Der Biss einer Bettwanze (englisch: "Bed Bug") kann von Mensch zu Mensch äußerst unterschiedlich aussehen. Es gibt Personen, bei denen kaum Auswirkungen sichtbar werden, andere hingegen bekommen es mit einer allergischen Reaktion zu tun. Das Umweltbundesamt erklärt, dass in der Regel mehrere "Stiche" von Bettwanzen zu sehen sind, weil diese oft nicht sofort Blut saugen können. Hier gebe es häufig auch Verwechslungen mit den Stichen anderer Insekten. 

Das Bundesministerium für Gesundheit erläutert, dass die Bisse der Parasiten zwar jucken, aber oftmals nicht umgehend ersichtlich sind, sondern teilweise erst am nächsten Tag. Außerdem - und das ist von großer Bedeutung - sind sie offenbar nicht fähig, Krankheiten zu übertragen. Was dafür weniger gut klingt: Für die Entwicklung vom Ei bis zum erwachsenen Insekt benötigen Bettwanzen etwa alle drei bis fünf Tage eine Blutmahlzeit. Potenziell können sie sich schnell vermehren und ausbreiten. Anzeichen für einen Befall von Bettwanzen:

  • Einstichstellen.
  • Blutflecken auf dem Bettlaken.
  • kleine, schwarz-braune Kotflecken auf der Matratze.
  • strenger Geruch.
  • unruhiger Schlaf.

Bettwanzen im Urlaub: Tipps zur Vermeidung

Laut Bärbel Holl, Vorsitzende des Vereins zur Förderung ökologischer Schädlingsbekämpfung, sind Bettwanzen auf der ganzen Welt zu finden. Sie erklärte der dpa, dass es sich dabei um Hotels, Busse, aber auch Fähren und demzufolge andere Schiffe handeln kann. Geht es nach Schäffler, sind bestimmte Regionen der Erde besonders anfällig für Bettwanzen. Die Vereinigten Staaten seien dafür prädestiniert: "Über 90 Prozent der Hotels dort haben schon mal einen Bettwanzen-Befall gemeldet. Davon sind wir in Deutschland weit entfernt", lässt der Experte wissen. Auch in den früheren Sowjet-Staaten gäbe es ihm zufolge eine größere Gefahr, mit Bettwanzen konfrontiert zu werden. Generell können jedoch immer mal Probleme mit Bettwanzen auftreten. 

Holl gibt Tipps, wie man während und nach dem Urlaub das Risiko niedrig hält, mit Bettwanzen konfrontiert zu werden: "Wenn ich zum Beispiel in einem Hotel bin, hebe ich immer die Matratze hoch und schaue nach, ob ich welche entdecke." Das Fachportal Bettwanzen-Suchnasen.de appelliert: "Legen Sie Ihre Gepäckstücke auf keinen Fall unter Betten! Bettwanzen (...) warten nur darauf, in die Rucksäcke und Koffer der Gäste zu krabbeln." Auch wenn die Gepäckstücke möglichst verschlossen lagern und nicht offen, könne die Gefahr reduziert werden, die Krabbeltiere mit nach Hause zu nehmen. Nach der Heimkehr und dem Auspacken der Koffer helfe zudem gründliches Reinigen der bewohnten Räume sowie eine Versiegelung von Holzritzen.

Bettwanzen nach dem Urlaub: Wie man "Mitbringsel" reduziert

Indes rät Bärbel Holl dazu, vor der Abreise das Gepäck zu untersuchen und den Wäschesack auszuschütteln, zum Beispiel in der Badewanne. Einen weiteren, "genialen Tipp" findet sie spezielle Bettlaken gegen Bettwanzen. Die kann man mit auf die Reise nehmen und die kleinen Parasiten fernhalten: "Die sind so glatt, dass die Tiere daran keinen Halt finden und abrutschen", führt die Expertin aus. 

Übrigens wird auch nach der Heimkehr empfohlen, die Wäsche im Badezimmer (oder womöglich im Garten) auszuschütteln, um mögliche Mitbringsel auszusortieren. Im Fall der Fälle könne man sich zudem an einen Fachbetrieb wenden, der dann möglicherweise auch ohne Schadstoffe zu helfen weiß. Hier kommen zum Teil auch sogenannte "Bettwanzenspürhunde" zum Einsatz, die speziell auf die kleinen Plagegeister trainiert sind.

 
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