Bettwanzen waren in den vergangenen Monaten in aller Munde und vor allem Frankreich-Urlauber machten sich Sorgen, ob sie von ihrem Hotel beziehungsweise ihrer Pension nicht ein paar ungebetene Gäste mit nach Hause gebracht haben. Ist dies der Fall und man hat die ersten Bettwanzen-Bisse am Körper entdeckt und einen Befall bei sich zu Hause erkannt, ist guter Rat erst einmal teuer. Neben den Sofort-Maßnahmen gegen die Parasiten fragen sich viele Menschen, wie sie mit ihrer Bettwäsche umgehen sollen, wenn sich darin Bettwanzen eingenistet haben. Wir haben hier die wichtigste Herangehensweise für Sie zusammengefasst, damit Sie die unerwünschten Besucher bald wieder los sind.
Bettwanzen: So sollten Sie Ihre Wäsche nach einem Befall waschen
Doch zunächst: Bettwanzen können überall zum Problem werden und haben nicht unbedingt etwas mit Unsauberkeit zu tun. Obwohl es vielleicht verlockend sein mag, den Bettwanzen-Befall selbst anzugehen, ist die Wahrscheinlichkeit, dass Bettwanzen ohne professionelle Hilfe vollständig verschwinden, sehr gering. Bettwanzen gelten als sehr widerstandsfähig und können sich in den kleinsten Ritzen und Spalten verstecken, was die Bekämpfung ohne Expertise und entsprechendes Werkzeug schwierig macht. Sie sollten daher immer einen Schädlingsbekämpfer kontaktieren. Dies empfiehlt auch das Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit in Niedersachsen. "Eigenmächtige Bekämpfungsmaßnahmen können zu einer Ausbreitung des Befalls in Nachbarzimmer oder -wohnungen führen oder sogar eine professionelle Bekämpfung unmöglich machen, daher wird dringend davon abgeraten", heißt es auf dem Portal.
Wegen der Bettwäsche sollten Sie folgende Schritte unternehmen, um zu vermeiden, dass sich die Bettwanzen weiter ausbreiten. Das Landesamt empfiehlt daher:
- Sammeln und Sichern: Bettwäsche, Kleidung und andere betroffene Textilien sollten vorsichtig in Plastikbeuteln gesammelt werden, um eine Verschleppung der Bettwanzen zu anderen Bereichen zu verhindern. Es ist wichtig, diese Gegenstände direkt aus dem befallenen Raum zur Waschmaschine zu transportieren, um eine weitere Ausbreitung zu vermeiden.
- Waschen: Waschen Sie die Textilien bei einer Temperatur von mindestens 60 Grad Celsius. Hohe Temperaturen töten Bettwanzen und ihre Eier ab. Die Wärme des Wassers zusammen mit dem Waschmittel hilft, die Bettwanzen effektiv zu eliminieren.
- Trocknen: Nach dem Waschen sollte die Bettwäsche bei der höchstmöglichen Temperatur im Wäschetrockner getrocknet werden. Ein Trockenzyklus von mindestens 30 Minuten bei hoher Hitze ist empfehlenswert, da die Hitze dazu beiträgt, alle verbleibenden Bettwanzen und Eier zu töten.
- Alternativen zum Waschen: Für Wäschestücke, die nicht heiß gewaschen werden können, wird das Einfrieren empfohlen. Legen Sie diese Gegenstände für mindestens 72 Stunden in einen Gefrierschrank bei einer Temperatur von -18 Grad Celsius oder kälter.
- Vorsicht beim Transport: Beim Transport der betroffenen Textilien zur Waschmaschine sollten diese in versiegelbaren Plastikbeuteln verpackt werden, um eine Kreuzkontamination zu vermeiden. Nach dem Waschen sollten die gereinigten Textilien in sauberen, neuen Beuteln aufbewahrt werden, bis der gesamte Befall erfolgreich behandelt wurde.
- Entsorgung von Beuteln: Verwenden Sie möglichst wasserlösliche Beutel für den Waschprozess, die direkt in der Waschmaschine aufgelöst werden können, oder entsorgen Sie die verwendeten Plastikbeutel sofort nach dem Gebrauch, um einen erneuten Bettwanzen-Befall zu verhindern.
Das Landesamt weist zudem darauf hin, dass es bei einem Verdacht auf einen Bettwanzen-Befall entscheidend sei, Ruhe zu bewahren und den Schlafplatz nicht zu wechseln, um eine Ausbreitung zu verhindern. Vermeiden Sie es, ins Hotel oder zu Freunden zu ziehen und Möbel oder Matratzen zu entsorgen, da dies den Befall verschlimmern kann. Reinigungsmaßnahmen sollten ebenfalls vermieden werden, um die Spuren für die Bekämpfung durch einen Schädlingsbekämpfer nicht zu beseitigen.
Übrigens: Beim Thema Bettwanzen halten sich einige Mythen hartnäckig. So wird beispielsweise häufig behauptet, die Tiere könnten springen oder fliegen und noch Stunden nach dem Blutsaugen auf dem Körper ihres Wirts verbleiben.