Bettwanzen breiten sich immer weiter in der Welt aus. Fälschlicherweise glauben viele in der Bevölkerung, ein Bettwanzenbefall hinge mit mangelnder Hygiene zusammen. Dies sei nicht der Fall, wie das Umweltbundesamt schreibt. Vielmehr sei die Verbreitung dieser Parasiten vor allem mit Tourismus und dem Handel von Gebrauchtwaren in Verbindung zu bringen. Wer also aus dem Urlaub kommt oder Second-Hand-Klamotten geshoppt hat, sollte vorsichtig sein. Aber wie bemerkt man einen Bettwanzenbefall überhaupt?
Bettwanzen erkennen: Was ist eine Bettwanze?
Bettwanzen sind blutsaugende Insekten, die ganzjährig auftreten können. Der Körper von Bettwanzen ist stark abgeplattet und ausgewachsene Tiere haben eine rötlichbraune Färbung. Damit sich die Tiere häuten können, um zu wachsen, müssen sie laut Umweltbundesamt Blut saugen. Zu diesem Zweck verlassen sie nachts ihre Verstecke, in denen sie gemeinsam in der Gruppe leben. Sie saugen Blut aus den schlafenden Menschen und kehren anschließend in ihre Verstecke zurück.
Bettwanzen erkennt man auch an dem Geruch, den sie verbreiten. Dieser riecht nach Bittermandel und kann gerade in stark befallenen Räumen wahrgenommen werden.
Woran erkenne ich Bettwanzenstiche?
Laut Umweltbundesamt nehmen Betroffene den Bettwanzen-Biss selbst meist nicht wahr. Auch die Hautreaktion darauf kann sich stark unterscheiden. Manchmal handelt es sich dabei um juckende Pusteln, es können aber auch Quaddeln und Blasen entstehen. Trotzdem gilt: Wer solche Hautirritationen bei sich bemerkt, hat nicht gleich Bettwanzen. Auch andere Hautkrankheiten oder Insekten können für juckende Haut verantwortlich sein.
Wo leben Bettwanzen?
Um zweifelsfrei einen Bettwanzenbefall zu erkennen, muss man die Bettwanzen oder zumindest eindeutige Hinweise finden. Bettwanzen finden sich dabei nicht nur in Privathaushalten. Gerade beim Reisen sollte man vorsichtig sein, denn in Hotels, Hostels, Jugendherbergen oder anderen Unterkünften, in denen ständig unterschiedliche Menschen an- und abreisen, können Bettwanzen lauern. Auch in Krankenhäusern oder in Bus und Bahn sollte man vorsichtig sein.
Bettwanzen laufen nur frei herum, wenn sie gerade auf Nahrungssuche sind. Dann findet man sie auf dem Bett oder an der Wand. Ansonsten halten sie sich gemeinsam in ihren Verstecken auf. Aber wo sind die? Tatsächlich muss es sich bei diesen Verstecken nicht immer um Textilien handeln. Das Umweltbundesamt nennt als mögliche Verstecke:
- Bett (beispielsweise im Lattenrost), Schlafsofa und andere Möbelstücke
- in und hinter Bilderrahmen
- hinter Lichtschaltern
- Tapeten
- Scheuerleisten
Ob man den Aufenthaltsort der Tierchen entdeckt hat, erkennt man häufig auch, ohne eine Bettwanze anzutreffen, denn in den Verstecken finden sich Kotspuren in Form von schwarzen Punkten und Häutungshüllen, die die Wanzen abwerfen, wenn sie größer werden.
Können Hunde einen Bettwanzenbefall erkennen?
Seit Juni 2016 können Hundebesitzer ihre treuen Haustiere bei der "Bed Bug Foundation" zertifizieren lassen. Der Hund wird dann darauf ausgebildet, einen Bettwanzenbefall zu erschnüffeln. Schlägt er an, kann das ein erster Hinweis auf Bettwanzen sein. Der Befall muss dann aber immer noch von einer fachkundigen Person (beispielsweise Schädlingsbekämpfer, Insektenkundler) bestätigt werden.
Was tun bei Bettwanzenbefall?
Die Bekämpfung von Bettwanzen kann laut Umweltbundesamt sehr aufwendig sein. Es ist darum immer ratsam, einen Fachmann oder eine Fachfrau einzuschalten. Ein Verlassen der Wohnung für ein paar Wochen, damit die Wanzen nichts mehr zu essen haben, reicht nicht aus. Bettwanzen können lange Hungerperioden überstehen.
Stattdessen sollte man in einen Schädlingsbekämpfer investieren. Dieser weiß, welche Insektizide einzusetzen sind. In der Regel reicht eine Behandlung der befallenen Stellen mit Insektizid aber nicht aus. Bis man wirklich frei von Bettwanzen ist, kann es mehrere Wochen dauern.