Ostern
Besondere Bräuche an Ostern - vom Riesen-Rührei zur "Osterhexe"
Das Eierfärben zählt zu den bekanntesten Osterbräuchen in Deutschland, aber kennen Sie schon den Osterspaziergang? Hier finden Sie besondere Bräuche weltweit.
Ostern wird je nach Konfession und Kultur anders gefeiert. Selbst unter den Christen gibt es markante Unterschiede. Während die Spanier vor Ostern eine große Prozession veranstalten, kochen in Frankreich die Bürger der Stadt Haux ein riesiges Omelette am Ostermontag. Hier finden Sie deutsche Osterbräuche, die Sie sicherlich schon kennen und besondere Bräuche an Ostern weltweit.
Bräuche an Ostern: Diese Traditionen gibt es in Deutschland
- Eier färben: Das Eierfärben gehört zu den beliebtesten Osterbräuchen in Deutschland. Dabei werden die Eier entweder ganz bunt mit Farbstoffen oder als natürliche Alternative mit Zwiebelschalen eingefärbt. Anschließend versteckt man die Eier im Garten oder verschenkt sie weiter.
- Osterfeuer: Als Symbol der Wiederauferstehung Jesu wird in einigen Regionen in Deutschland ein Osterfeuer entzündet. Meist findet das Spektakel deshalb in der Nacht von Karsamstag auf Ostersonntag statt. Ursprünglich galt das Osterfeuer als heidnischer Brauch, bei dem der Winter verabschiedet wurde.
- Kein Fleisch an Karfreitag: Neben Aschermittwoch gilt der Karfreitag in der katholischen Kirche als strenger Fastentag. Traditionell wird deshalb auf Fleisch verzichtet. Kurioserweise wurden früher stattdessen Biber verzehrt, da sie Anfang des 15. Jahrhunderts zum "fischähnlichen Wassertier" erklärt wurden und somit offiziell auch an Fastentagen gegessen werden durften.
- Osterspaziergang: In vielen Gemeinden in Deutschland wird die Tradition des Osterspaziergangs gepflegt. Freunde und Familie machen sich am Ostermontag gemeinsam auf den Weg. Der sogenannte "Emmausgang" wird traditionell von Gebeten und Gesang begleitet und wird deshalb auch gerne von Pfarreien organisiert.
- Osterlamm backen: An Ostern wird in Deutschland als Brauch gerne ein Osterlamm gebacken. Jesus selbst trägt den Titel "Lamm Gottes". Das Tier steht als Symbol für Reinheit gilt aber auch als Opfertier. Christen gedenken mit dem Osterlamm der Aufopferung Jesu.
Bräuche an Ostern weltweit: So feiern andere Kulturen
- "Semana Santa" in Spanien: "Semanta Semana" heißt übersetzt "heilige Woche" und ist die spanische Bezeichnung für die Karwoche. Vor allem die Feierlichkeiten in Sevilla sind in ganz Spanien bekannt.Dabei werden aufwendige Prozessionen mit Kostümen und Statuen veranstaltet.
- "Haux Omelett" in Frankreich: In der Gemeinde Haux im Südwesten Frankreichs wird jedes Jahr am Ostermontag ein Omelette für die gesamte Gemeinde gebraten. Dabei sollen etwa 4500 Eier verwertet werden.
- "Fliegende Glocken": Laut der Diözese Linz läuten die Glocken an Gründonnerstag, Karfreitag und Karsamstag nicht. "Ein Fasten der Ohren" also, wie die Diözese schreibt. Dem Volksglauben nach fliegen sie nach Rom und kehren an Ostersonntag zurück. Warum sie ausgerechnet nach Rom fliegen ist nicht bekannt, doch ihre Rückkehr wird in ganz Europa gerne mit lautem Glockengeläut gefeiert.
- "Geißeln" an Ostern in der Slowakai: In der Slowakei werden Frauen am Ostermontag traditionell mit Wasser begossen. Das soll Glück bringen. Als Belohnung soll es anschließend ein verziertes Osterei geben. In einigen Dörfern in Kroatien dürfen die Frauen es den Männern am nächsten Tag heimzahlen.
- "Egg Rolling" in den USA: Jährlich finden sich etliche Kinder am Ostermontag auf der Wiese vor dem Weißen Haus ein, um beim "Egg Rollin" ("Eierrollen") teilzunehmen. Mit einem Ei und einem Stock bewaffnet, geht es einen kleinen Hügel hinab. Der oder die Schnellste gewinnt.
- "Påskkärring" in Schweden: In Schweden ist es Brauch, dass Kinder sich am Gründonnerstag als "Osterhexe" verkleiden und von Tür zu Tür gehen, um Süßigkeiten zu sammeln. Übrigens versteckt in Schweden nicht der Osterhase, sondern das Osterküken die Eier.
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