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Pflege
Mehr Geld und Zeit für pflegende Angehörige? "Niemand soll wegen der Pflege ganz aus dem Job aussteigen"
Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) will pflegende Angehörige, die neben dem Beruf zu Hause Pflegebedürftige versorgen, besser unterstützen. Unter anderem müsse der "finanzielle Nachteil" beendet werden.
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Foto: Christin Klose, dpa (Symbolbild) | Arbeit ist oft anstrengend, Pflege auch. Pflegen Berufstätige zu Hause Angehörige, werden sie doppelt belastet. Bundesfamilienministerin Lisa Paus will für mehr Unterstützung sorgen.
Deborah Dillmann
 |  aktualisiert: 11.03.2024 06:32 Uhr

Die Pflege der rund fünf Millionen pflegebedürftigen Menschen in Deutschland findet laut dem Statistischen Bundesamt größtenteils zu Hause statt. Etwa 84 Prozent der Menschen mit einem Pflegegrad von 1 bis 5 werden durch Angehörige, Freunde, Bekannte oder andere ehrenamtliche Pflegepersonen - mit oder ohne Unterstützung eines ambulanten Pflegedienstes - versorgt. Als Anerkennung geben Pflegebedürftige laut dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) häufig das Pflegegeld an die Pflegenden weiter. Müssen diese jedoch im Beruf zurückstecken, ist ein finanzieller Nachteil möglich. 

Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) will erwerbstätige Pflegende besser unterstützen. "Niemand soll wegen der Pflege ganz aus dem Job aussteigen - das müssen und wollen wir in Deutschland erreichen", schreibt sie in einem Gastbeitrag für das Nachrichtenportal t-online.de. Sie fordert mehr Geld und Zeit für Betroffene. Und: "Wir brauchen endlich praxistaugliche gesetzliche Regeln für Betriebe, auch um dem branchenübergreifenden Fachkräftemangel zu trotzen. Daran arbeiten wir in der Bundesregierung mit Hochdruck." Was die Bundesfamilienministerin genau erreichen will, lesen Sie hier.

Pflege und Beruf: Was fordert Lisa Paus für pflegende Angehörige?

In Deutschland pflegen Paus zufolge mehr als sieben Millionen Menschen zu Hause pflegebedürftige "Angehörige, Freundinnen und Freunde, Nachbarinnen und Nachbarn". Von ihnen sind vier Millionen Menschen berufstätig. Das entspricht der Bundesfamilienministerin zufolge etwa zehn Prozent aller Berufstätigen. Fast jeder Betrieb beschäftige Mitarbeitende in Pflegeverantwortung. "Und künftig werden es noch weit mehr sein", schreibt Paus. 

All diese Personen würden "informell" pflegen. Heißt: "Sie pflegen nicht hauptberuflich und erhalten bis heute keine ausreichende finanzielle Unterstützung", erklärt Paus. So würden etwa Angehörige, die ihre Arbeitszeit für die Pflege reduzieren, keine Kompensation für das dann fehlende Einkommen erhalten. "Ich finde: Wir müssen diesen finanziellen Nachteil beenden. Wer Pflegeverantwortung übernimmt, darf nicht in die Armutsfalle rutschen."

Paus will sich für mehr Zeit und Flexibilität für pflegende Beschäftigte einsetzen, damit sie trotz der Pflege im Beruf bleiben können. Über die Notwendigkeit einer solchen Maßnahme bestehe auch in der Fachwelt völlige Einigkeit. "Die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf ist keine Privatsache", betont die Bundesfamilienministerin. "Sie ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe." Konkrete Pläne für die Umsetzung hat die Politikerin noch nicht vorgestellt.

 
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