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Pharmakonzern
Bayer-Aktie sinkt weiter: Chef gesteht Fehler ein
Das Pharmaunternehmen Bayer stürzt weiter an der Börse ab. Der Chef des DAX-Konzerns hat jetzt Fehler bei Investitionen in den letzten Jahren eingeräumt.
Bayer.jpeg       -  Vor wenigen Tagen musste Bayer eine Studie zu einem Medikamentenhoffnungsträger wegen mangelnder Wirksamkeit abbrechen.
Foto: Oliver Berg, dpa | Vor wenigen Tagen musste Bayer eine Studie zu einem Medikamentenhoffnungsträger wegen mangelnder Wirksamkeit abbrechen.
Lorenzo Gavarini
 |  aktualisiert: 11.03.2024 09:51 Uhr

Für den Pharmakonzern Bayer aus Leverkusen sieht es weiterhin schlecht aus an der Börse. Der DAX-Konzern verlor bereits in den letzten Tagen Aktienwert, dieser Trend geht immer weiter. Heute, am 28. November 2023, sank die Aktie um 2,76 Prozent auf 30,78 Euro. Am Freitag, 17. November 2023, war die Aktie noch 41,45 Euro wert gewesen, im August dieses Jahres waren es sogar noch knapp 53 Euro.

Der rapide Absturz der letzten Wochen ist vor allem auf den Abbruch einer wichtigen Studie mit dem Gerinnungshemmer Asundexian zurückzuführen, wie tagesschau.de berichtet. Das Medikament, das als großer Wurf des Unternehmens galt und dem bereits Umsätze von mehr als fünf Milliarden Euro jährlich prognostiziert wurden, stellte sich als deutlich weniger wirksam heraus als erwartet. In der abgebrochenen Studie konnte allerdings nicht belegt werden, dass das Medikament besser wirkt als die Standardbehandlung.

Im Anschluss an das Bekanntwerden des Studienabbruchs fiel die Aktie von Bayer massiv ab an der Frankfurter Börse. Die Aktie verlor an einem Tag 19 Prozent, was den größten Absturz in mindestens 32 Jahren markiert. Und die fünf Milliarden Euro, die Bayer damit wegfallen, sind nicht das einzige Problem.

Aktie von Bayer stürzt ein: Es droht noch Schlimmeres

Denn in den kommenden Jahren werden zwei wichtige Patente der Bayer AG auslaufen und somit große Umsatzquellen wegbrechen. Die Patente des Gerinnungshemmers Xarelto und des Augenmittels Eylea laufen bald aus, mit dem vermeintlichen Wundermittel Asundexian schien das Problem gelöst. Jetzt steht man vor einem Scherbenhaufen und Investoren sorgen sich um ihre Aktien.

Der Chef des DAX-Unternehmens, Bill Anderson, räumte im Interview mit dem Finanzmedium Financial Times darum ein, dass in den vergangenen Jahren einige Fehler gemacht wurden, die man jetzt ausbaden müsse. Bis in das Jahr 2018 habe es in dem Konzern viele Jahre mit "Unter-Investitionen" gegeben, die einen jetzt einholen würden. Man habe in dieser Zeit nicht an den richtigen Wirkstoffen geforscht und sich zu sehr ausgeruht. Daher sei die "Pipeline" neuer Medikamente dünn im Vergleich zu den auslaufenden Patenten.

Gleichzeitig ist der Bayer-Chef laut dem Finanzportal finanzen.net zuversichtlich, dass sich der Konzern wieder aufraffen werde. Denn bereits vor fünf Jahren habe man eine Neujustierung durchgeführt, die den Konzern wieder auf Kurs gebracht hätte. Da die Pharmabranche allerdings eine langfristige sei, merke man diese Maßnahmen erst in einigen Jahren.

Bayer-Aktie: Konzern hat Aufspaltungsszenarien durchgespielt

Ausruhen will man sich auf dieser vermeintlichen Gewissheit allerdings auch nicht. Deshalb hat der Konzern mehrere Aufspaltungsszenarien durchspielen lassen. Man sei zu dem Schluss gekommen, dass eine Aufspaltung unbedingt zu verhindern sei. Gleichzeitig werde es von Nöten sein, die künftige Konzernstruktur zu überdenken und überarbeiten.

Laut Angaben des Unternehmens von Anfang November befasst Bayer sich mit einer möglichen Trennung der Sparte "Consumer Health" und der Sparte "Crop Science".

 
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