Hausbauerinnen und Hausbauer aufgepasst - der Traum vom Eigenheim wird noch teurer. Denn die Zinsen sind seit Anfang 2022 um 2,5 bis 3 Prozentpunkte gestiegen, schreibt die Sparkasse auf ihrer Website. Im Februar 2023 bewegte sich der Effektivzins zwischen 3,5 und 4 Prozent. Ob der Zins weiter steigt oder doch stagniert, da sind sich auch die Expertinnen und Experten nicht ganz einig. Und künftige Eigenheimbesitzerinnen und -besitzer stehen vor der großen Frage: Kann ich mir den Kauf gerade überhaupt leisten? Was der Anstieg der Bauzinsen für Hausbauerinnen und Hausbauer bedeutet, lesen Sie hier im Artikel.
Zinsen steigen: Immobilien-Finanzierungen werden teurer
Nicht nur die Immobilien werden teurer, sondern auch der Zins. Für viele Interessenten ist der Traum vom Eigenheim mittlerweile schlichtweg zu teuer. Denn zum einen sind die Immobilienpreise auf einem Rekordhoch - sowohl beim Bau als auch bei Bestandsobjekten. Zum anderen steigen auch die Zinsen immer weiter an. Mittlerweile nähert sich der Zins immer mehr der 4-Prozent-Marke.
Zwar hören sich die paar Prozentpunkte nicht nach viel an, doch es geht um richtig viel Geld. Das Vergleichsportal Check24 berichtet in einer Mitteilung von tausenden Mehrkosten durch den gestiegenen Zins.
In einem Rechenbeispiel von Check24sind die Mehrkosten gut erkennbar. Hier wurde mit einem Kreditbetrag von 400.000 Euro gerechnet, bei einer zehnjährigen Sollzinsbindung sowie einer Anfangstilgung von zwei Prozent:
Februar 2023 | 1. Beispiel | 2. Beispiel | |
Kreditbetrag | 400.000 Euro | 400.000 Euro | 400.000 Euro |
Effektivzins pro Jahr | 3,32% | 4,50% | 2,50% |
Monatsrate | 1.773 Euro | 2.167 Euro | 1.500 Euro |
Zinskosten gesamt | 119.180 Euro | 160.701 Euro | 90.052 Euro |
Das Beispiel von Check24 zeigt, wie sich die durch die Zinserhöhungen sowohl die monatliche Rate als auch die gesamten Zinskosten erhöhen. So zahlen Kundinnen und Kunden, die einen Kredit mit einem 2,5 Prozent-Zins finanzieren, knapp 70.000 Euro weniger als diejenigen, die einen Kredit mit 4,5 Prozent-Zins tilgen.
Auch die Gesamtlaufzeit, in der ein Immobilienkredit abbezahlt wird, verlängert sich im Normalfall durch die Zinserhöhung. Denn die monatliche Rate besteht aus Zinsen und Tilgung. Durch die höheren Zinsen kann gleichzeitig weniger getilgt werden, wodurch sich die Laufzeit verlängert.
Ingo Foitzik, Geschäftsführer Baufinanzierung bei Check24, rät laut der Mitteilung dazu, nicht auf fallende Zinssätze zu warten: "Bei weiteren Zinsschritten der Europäischen Zentralbank sind sogar Zinssätze über vier Prozent wahrscheinlich."
Steigender Zins: Auch Anschlussfinanzierungen können teurer werden
Laut der Sparkasse ist der Zinsanstieg nicht nur für neue Immobilienfinanzierungen problematisch. Auch Anschlussfinanzierungen für Personen, die bereits ein Haus oder eine Wohnung abbezahlen, können teurer werden. So rät die Sparkasse den Betroffenen dazu, sich schon frühzeitig über eine mögliche Umschuldung oder Anschlussfinanzierung zu informieren.
Bei der Umschuldung wird im Gegensatz zur Anschlussfinanzierung ein alter, derzeit laufender Kredit durch einen neuen abgelöst. Zwar sind dadurch die Kostensteigerungen kalkulierbarer, aber viele Banken und Kreditinstitute verlangen in der Regel eine Vorfälligkeitsentschädigung.
Bei der Vorfälligkeitsentschädigung müssen Kunden den Banken Geld bezahlen, wenn sie frühzeitig aus einem Kreditvertrag rauswollen. Denn wenn die Kunden früher das Darlehen ablösen wollen, kann die Bank das Geld nicht mehr zu dem Zinssatz anlegen, den sie während der restlichen Zinsbindung bekommen hätte, schreibt Stiftung Warentest. Dafür möchte die Bank einen Ausgleich.
Personen, die derzeit über eine Umschuldung nachdenken, sollten diese mit in der Planung berücksichtigen. Die Banken und Kreditinstitute sind jedoch nicht dazu verpflichtet, derzeit laufende Kredite abzulösen.