
An Weihnachten ist für die Deutsche Bahn eine Zeit der besonders hohen Auslastung. Im vergangenen Jahr reisten laut dem Unternehmen zwischen dem 22. und 28. Dezember rund 3,2 Millionen Menschen per Zug. Klar, über die Weihnachtsfeiertage geht es zu Verwandten oder in einen Kurzurlaub. Die Bahn ist dabei ein beliebtes Fortbewegungsmittel.
Doch dieses Jahr befürchten viele Zugreisende ein Hindernis: einen Warnstreik. Denn die Gewerkschaft der Lokführer (GDL) steckt derzeit im Tarifstreit mit der Deutschen Bahn. Ein weiterer Streik liegt schon in der Luft - aber könnte er ausgerechnet zu Weihnachten kommen?
Weihnachtszeit: Streik angekündigt - aber wann?
Die GDL hat bereits nach der zweiten Gesprächsrunde mit der Deutschen Bahn Ende November die Verhandlungen für gescheitert erklärt. Doch der Arbeitskampf für die Gewerkschaft geht weiter: Bahnreisende müssen vermutlich noch im Dezember mit einem Streik rechnen. Dies kündigte Claus Weselsky, Chef der GDL, an. Aber wann genau könnte der Streik stattfinden?
In einem Interview vom 3. Dezember mit den Nürnberger Nachrichten sagte Weselsky: "Ich habe klipp und klar gesagt: Die GDL hat noch nie an Weihnachten gestreikt, sie wird es auch dieses Jahr nicht machen." Allerdings schränkte der Gewerkschaftsvorsitzende im Interview ein: "Die Frage ist, was man unter Weihnachten versteht." Weiter führte er aus: "Manche sagen: Es fängt konkret erst am 24. an", erklärte Weselsky.
Wenn er jetzt ein festes Datum herausgebe, beginne "die Treibjagd" auf ihn, vermutet der GDL-Chef. Bayerns GDL-Bezirkschef Uwe Böhm verriet dagegen schon mal, der nächste Streik komme "noch vor Weihnachten".
Bahn-Streik vor Weihnachten: Wann erfahren Reisende davon?
Das heißt: Der GDL-Vorsitzende schließt einen Bahnstreik vor oder nach den Weihnachtsfeiertagen nicht kategorisch aus. Aber wann erfahren Reisende davon, ob ihre Weihnachtsreise von einem geplanten Streik betroffen ist? Weselsky verwies auf das Ergebnis der Urabstimmung der GDL zu einem möglichen Bahn-Streik. Dieses soll am 19. verkündet werden. „Jetzt gingen die Briefe raus, bis 16. kommen sie zurück. Und am 19. Dezember informieren wir über das Ergebnis – und was in der Weihnachtszeit passiert“, erklärte Weselsky im Interview am 3. Dezember.
Auch in einem Interview mit Radio Eins am selben Tag sagte Weselsky nach mehrmaligen Nachfragen bezüglich weiteren Infos zum Streiktermin: "Das wird zeitnah erfolgen, wir werden aber darüber rechtzeitig über die Medien informieren und den Warnstreik ankündigen." Auf einen genauen Zeitpunkt festlegen wollte er sich auch nicht, schloss aber weiter den Streik-Termin an den Weihnachtsfeiertagen aus.
Martin Seiler, Personalvorstand der DB, erklärte, die GDL habe einen dreiwöchigen Weihnachtsfrieden abgelehnt. "Wir haben der GDL ganz konkret vorgeschlagen, dass wir zwischen dem 15. Dezember und dem 7. Januar einen Weihnachtsfrieden einlegen", sagte er. Diesen lehnte die GDL jedoch ab.