Der Motorraum eines Autos wird im Laufe der Zeit dreckig. Laub, Staub und Öl verschmutzen den Motor. Zwar ist ein Auto ein Gebrauchsgegenstand und damit ist es völlig normal, dass der Gebrauch auch am Motor seine Spuren hinterlässt. Eine Motorwäsche kann hier jedoch wieder zu altem Glanz verhelfen.
Wer also etwa beim Frühjahrsputz meint, es sei Zeit für eine Motorwäsche, der sollte zunächst wissen: Eine derartige Reinigung ist mit Vorsicht zu genießen. Denn eine Motorwäsche kann durchaus Schaden am Motor, dem Herzstück eines jeden Autos, verursachen. Manche Autohersteller verbieten daher sogar eine Motorwäsche.
Hinzukommt, dass die Motoren modernerer Fahrzeuge in der Regel bereits mit einem Korrosionsschutz versehen sind und der Motorraum nach unten hin verschlossen ist. Somit kann kein Dreck eindringen. Es gibt allerdings auch Fälle, in denen Experten eine Motorwäsche empfehlen.
Wann ist eine Motorwäsche am Auto sinnvoll?
Ist der Motor stark verschmutzt, verölt oder hat sich hier nach einem Winter Streusalz abgelagert, sollte man eine Motorwäsche vornehmen. Sie ist auch dann ratsam, wenn man das Auto verkaufen möchte, da der Motor dadurch gepflegter aussieht.
Wer vor dem Verkauf seines Autos eine Motorwäsche durchgeführt hat, der sollte aber darauf achten, dass das Fahrzeug insgesamt in einem sauberen Zustand ist. Andernfalls kann eine Motorwäsche den Eindruck erwecken, man wolle so womöglich etwas im Motorraum verbergen, wie die Autozeitung schreibt.
Der TÜV empfiehlt außerdem eine Motorwäsche, wenn man vermutet, dass das Auto von einem Marder besucht wurde. Denn die kleinen Raubtiere, die gerne in den Motorraum klettern, werden durch den Geruch ihrer Artgenossen angelockt. Und der Besuch eines Marders kann zerbissene Zündkabel, demolierte Verkleidungen oder zerfetzte Schläuche zur Folge haben, was hohe Reparaturkosten nach sich ziehen kann.
Dem TÜV Süd zufolge sollte eine Motorwäsche aber nur von einem Fachmann durchgeführt werden. "Wer etwa mit einem Hochdruckreiniger selbst im Motorraum herumhantiert, riskiert schwere Schäden an der Fahrzeugelektronik", warnt Eberhard Lang, Experte von TÜV Süd, in einer Pressemitteilung. Auf Wasser im Motorraum sollte in jedem Fall verzichtet werden.
Motorwäsche selbst machen: Was man beachten muss
Will man die Motorwäsche trotzdem selbst machen, sollte man sich zunächst darüber informieren, wo dies erlaubt ist. Denn der Vorgang ist ausschließlich in speziellen Waschboxen mit einem Ölabscheider erlaubt. Auf offenen Straßen, dem eigenen Grundstück sowie an Tankstellen oder in herkömmlichen SB-Waschboxen ist es hingegen streng verboten. Schließlich besteht hier das Risiko, dass auslaufendes Öl ins Grundwasser gelangt.
Wer eine Motorwäsche an einem nicht dafür vorgesehenen Ort durchführt, dem droht ein empfindliches Bußgeld. In Bayern können dafür bis zu 25.000 Euro fällig werden.
Wer die Motorwäsche selbst machen will, der sollte folgendermaßen vorgehen:
- Motor lediglich im kalten Zustand reinigen
- groben Schmutz wie Laub und Staub mit einem Handbesen oder einem Mikrofasertuch entfernen
- Motorhaube mit einem schmutzlösenden Auto-Allzweckreiniger säubern
- Elektronik, wie Lichtmaschine, Steuergerät und Sicherungskasten, abdecken, um einen Kontakt mit Wasser zu verhindern
- speziellen Kaltreiniger auf Motor sprühen - bei der Wahl des Kaltreinigers ist darauf zu achten, dass er den Korrosionsschutz des Motorblocks nicht angreift
- Mit kaltem Wasser abwaschen
- Motor trocknen lassen und mit Konservierungsmittel behandeln
Motorwäsche: Kosten in der Regel zwischen 20 und 50 Euro
Überlässt man die Motorwäsche einer Werkstatt, erfolgt die Reinigung oft ohne den Einsatz von Wasser. Stattdessen verwendet der Fachmann Trockeneis, bei dem gefrorenes Kohlendioxid mit Hochdruck auf die betroffenen Stellen gegeben wird. Dadurch platzt der Dreck ab – ohne, dass man Sorge vor Schäden durch Feuchtigkeit haben muss. Nach nur wenigen Minuten ist der Motor wieder sauber.
In der Regel kostet eine Motorwäsche beim Fachmann 20 bis 50 Euro. Ist eine aufwendigere Reinigung erforderlich, muss man laut der Autozeitung mit wesentlich höheren Kosten rechnen.
Übrigens: Autos sollte man nicht nur regelmäßig reinigen - auch die Reifen müssen regelmäßig gewechselt werden. Das Motoröl will ebenso gewechselt sein. Dabei sollte man auch an den Ölfilter denken.