Der Sommer bringt für gewöhnlich die wärmsten Tage des Jahres mit sich. Im Idealfall mit viel Sonnenschein, sodass Urlaubsfeeling aufkommt. Die Temperaturen können dann auch mal schnell auf über 30 Grad klettern. Dann wird es rasch richtig heiß - draußen, dort, wo kein schützender Schatten ist, vor allem aber drinnen, wenn keine funktionierende Klimaanlage zur Hand ist.
Auch vor dem Inneren von Fahrzeugen macht die Hitze nicht halt. Dann gibt es nur die Möglichkeit Fenster zu öffnen und den Fahrtwind hereinzulassen oder die Klimaanlage in die Spur zu schicken. Damit die Auto-Klimaanlage funktioniert, muss sie aber auch entsprechend präpariert werden. Dieser Text zeigt, was beim Befüllen zu beachten ist.
Übrigens: Experten warnen, dass Klimaanlagen in Autos nicht ausreichend gereinigt werden und deshalb krank machen können. Vorsicht ist auch geboten, wenn aus der Klimaanlage ein übler Geruch entweicht.
Auto-Klimaanlage: Wie funktioniert sie?
Der ADAC vergleicht die Klimaanlage mit einem handelsüblichen Kühlschrank. Ein spezielles Gas wird zunächst durch einen Kompressor verdichtet und dabei heiß, ehe es im Kondensator vom Fahrtwind abgekühlt und in diesem Schritt flüssig wird. Anschließend lässt der Druck im Kühlkreislauf nach und das Kältemittel verdampft wieder. Den Fahrzeuginsassen strömt letztlich eine kühlende Brise entgegen, weil das Kältemittel beim Übergang in den gasförmigen Zustand der in das Auto strömenden Luft Wärme entzieht.
Auto-Klimaanlage: Was ist beim Befüllen zu beachten?
Das erwähnte Kältemittel kann von Experten in der Werkstatt aufgefüllt werden. Es ist aber auch möglich, sich selbst darum zu kümmern. Laut HUK Autowelt sollte in einer Fachwerkstatt mit einer Arbeitszeit zwischen 30 Minuten und einer Stunde gerechnet werden. Fördert dieser Klimaservice undichte Stellen oder Defekte zutage, kann es aber auch länger dauern.
Zwar wird auf dem Portal davon abgeraten, die Auto-Klimaanlage selbst zu befüllen. Das Vorgehen kommt dennoch zur Sprache. So sollte angesichts der fehlenden Gerätschaften und des mangelnden Fachwissens ein handelsübliches "Klima-Kit" genutzt werden. Damit sind demnach aber nur unpräzise Angaben möglich. Es sollten unbedingt Schutzhandschuhe und -brille verwendet werden, jeder Kontakt zu den Kühlflüssigkeiten ist zu vermeiden.
Wichtig ist es, sich im Vorfeld mit der Gebrauchsanweisung des Verkäufers oder Herstellers sowie der Bedienungsanleitung der Anlage auseinanderzusetzen. Beim Befüllen der Auto-Klimaanlage sind folgende Schritte zu beachten:
- Motor laufen lassen, Klimaanlage auf niedrigster Temperatur und Gebläse auf höchster Stufe einstellen
- Kartusche mit Kältemittel an Schlauch mit dem Manometer anschließen, das mit dem Niederdruckventil verbunden wird
- je nach Druckanzeige auf dem Druckmesser eine Lecksuche starten, die Kartusche aufdrehen und den Füllstand auffüllen oder wegen Überdrucks eine Werkstatt aufsuchen
- Motor und Klimaanlage nach dem Auffüllen der Flüssigkeit rund 15 bis 20 Minuten weiterlaufen lassen
- am nächsten Tag die Kühlung im Innenraum und den Druck des Klimasystems überprüfen, bei auffälligen Abweichungen zum Vortag sollte eine Werkstatt aufgesucht werden
Allerdings nennt HUK Autowelt auch sechs mögliche Fehlerfelder beim eigenständigen Check der Auto-Klimaanlage:
- Abnutzungserscheinungen werden übersehen
- technische Gegebenheiten fehlen
- die Kältemittelverluste werden falsch eingeschätzt
- falscher Umgang mit umweltschädlichem Kältemittel
- Gefahr durch umweltschädliche Kältemittel wird unterschätzt
- Hygiene des Klimaservicegeräts ist mangelhaft
Zudem wird betont, dass in einigen Bundesländern hohe Bußgelder drohen, wenn der Motor längere Zeit im Stand läuft. Ebenso könnte der unsachgemäße Umgang mit Kältemittel eine vierstellige Geldstrafe nach sich ziehen.
Das Portal kfzteile24.de verweist darauf, dass der Druck unter anderem von der Temperatur abhängt. Wird letztlich zu viel Kältemittel eingefüllt, drohen hohe Folgekosten. Selbst in einer Werkstatt dürfen demnach Mechaniker, die keine entsprechende Schulung nachweisen können, nicht mit Kältemittel hantieren.
Empfohlen wird ein Klimacheck, wenn die Kühlleistung der Auto-Klimaanlage nachlässt. Eine regelmäßige Wartung sei nicht nötig, es könne jedoch davon ausgegangen werden, dass alle drei bis Jahre neu befüllt werden muss.
Auto-Klimaanlage: Was gibt es noch zu wissen?
Wie der ADAC mitteilt, kann die Auto-Klimaanlage zu jeder Jahreszeit gute Dienste erweisen. Im Sommer sollte sie auf die Idealtemperatur von 22 bis 25 Grad kühlen. Um keine Erkältung zu provozieren, sollte die Klimaanlage nicht zu kühl und der Luftstrom nicht direkt auf Körperpartien eingestellt werden.
Eine schnelle Abkühlung kann erreicht werden, indem bei maximaler Kühlleistung kurzzeitig auf Umluftbetrieb geschaltet wird. Bei großer Hitze ist es ratsam, vor dem Losfahren alle Türen und Fenster zu öffnen, damit die aufgestaute heiße Luft entweichen kann.
Zu beachten ist, dass die Nutzung der Klimaanlage auch den Spritverbrauch erhöht. Im Schnitt geht es dabei demnach um 0,5 bis einen Liter pro 100 Kilometer.
Übrigens: In Fahrzeugen gibt es verschiedene Kontrollleuchten, die als Warnsignale herhalten. Autos können mittlerweile auch online angemeldet werden. Es gibt gute Gründe, warum der Luftfilter regelmäßig ausgetauscht werden sollte.