846.562 - so viele Oldtimer gab es laut dem Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) am 1. Januar 2024 in Deutschland. Sie machten insgesamt einen Anteil von knapp 7 Prozent des Fahrzeugbestands in der Bundesrepublik aus.
Doch was genau ein Oldtimer ist, wissen längst nicht alle. Die meisten stellen sich darunter wohl ein altes Fahrzeug vor - vor allem ein Auto, das in gewisser Weise besonders aussieht. Damit ein Fahrzeug als Oldtimer gilt, muss es tatsächlich ein gewisses Alter erreicht haben. Entscheidend sind aber noch andere Kriterien.
Übrigens: Damit ein Auto möglichst lange hält, sollte man regelmäßig einen Ölwechsel machen. Dabei sollte man auch wissen, wie es um den Ölfilter steht.
Ab wann ist ein Auto ein Oldtimer?
Ein Auto oder ein anderes Fahrzeug, wie ein Motorrad, Traktor oder Lkw, dessen Erstzulassung mindestens 30 Jahre zurückliegt, erfüllt damit den ersten Schritt auf dem Weg zum Oldtimer. Um allerdings als solcher zu gelten und das "historische Kennzeichen" (H-Kennzeichen) tragen zu dürfen, muss das Fahrzeug sich in allen Hauptbaugruppen im Originalzustand befinden, wie der TÜV Nord schreibt.
Voraussetzung ist also, dass es gut gepflegt sowie erhalten ist. Es darf keine technischen Mängel oder Unfallrestschäden aufweisen. Hintergrund ist, dass das Vehikel im Allgemeinen so aussieht, wie es damals zu seiner Erstzulassung der Fall war.
Welche Veränderungen sind beim Oldtimer erlaubt?
Erlaubt sind hingegen folgende Veränderungen:
- Lackierung
- Anderer Motor aus derselben Baureihe des jeweiligen Fahrzeugtyps
- Radial- statt Diagonalreifen
- Originalgetreuer Nachbau der Auspuffanlage in Edelstahl
- Farbe muss zeitgenössisch sein. Das betrifft beispielsweise auch Verzierungen, Aufkleber und Firmenaufschriften.
Sind Umbauten in den ersten zehn Jahren nach der Zulassung erfolgt, ist dies ebenfalls erlaubt. Das betrifft zum Beispiel Katalysatoren oder behindertengerechte Umbauten. Allgemein gilt jedoch, dass das Vehikel verkehrssicher sein und die Vorschriften der StVZO erfüllen muss. Genauso wie jedes andere Fahrzeug muss auch ein Oldtimer die Hauptuntersuchung (HU) passieren.
Es gibt auch Nachrüstungen, die nicht nur erlaubt sondern sogar verpflichtend sind. Das sind etwa die Diebstahlsicherung und wichtige Teile der Beleuchtung, wie Blinker und Rückfahrscheinwerfer. Der TÜV Nord empfiehlt zudem, weitere Sicherheitssysteme wie Navigation oder Unfallmelder nachzurüsten.
Damit ein Fahrzeug letztendlich zu einem Oldtimer wird, bedarf es einem Oldtimergutachten nach Paragraph 23 Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO). Dies prüft ein amtlich anerkannter Sachverständiger oder Prüfingenieur. Damit er ein Auto oder anderes Fahrzeug offiziell als Oldtimer einstuft, muss es sich um ein "kraftfahrzeugtechnisches Kulturgut" handeln.
Versicherung beim Oldtimer: Welche Vorteile gibt es?
Wer ein Oldtimer besitzt oder einen Kauf erwägt, der sollte zudem wissen, wie es um die Versicherung seines Liebhabermodells steht. Dem TÜV Nord zufolge sind Oldtimer oft günstiger in der Versicherung als andere Fahrzeuge.
Das liegt vor allem daran, dass sie in der Regel deutlich weniger gefahren werden und ihre Halterinnen und Halter besonders gut aufpassen, dass sie nicht zu schaden kommen. Unfälle sind somit selten.
Wie auch bei neueren Autos ist die Versicherungshöhe vom Alter und der Motorisierung abhängig. Laut dem TÜV Nord nimmt die Versicherungshöhe ab, je älter das Fahrzeug und desto besser sein Zustand ist. Für PS-starke sowie hochwertige Fahrzeuge ist die Versicherung dagegen in der Regel teurer. Der TÜV Nord empfiehlt, den genauen Fahrzeugwert von einem Gutachter ermitteln zu lassen, bevor man eine Versicherung abschließt.
Außerdem profitieren Halterinnen und Halter von einer niedrigeren Steuer. Es fallen pauschal rund 190 Euro pro Jahr an. Für Oldtimer-Krafträder beträgt die Kfz-Steuer aktuell knapp 50 Euro.
Übrigens: Seit Mai gibt es eine neue Autokennzeichnung und damit eine neue Pflicht. Außerdem gibt es Diplomatenkennzeichen sowie Kennzeichen, die in Deutschland verboten sind.