Vier verschiedene Anbieter stellen ihre E-Scooter in Augsburg zum Verleih bereit. Die Gefährte führen im Stadtverkehr immer wieder zu Kontroversen. Zuletzt hat die Stadt Augsburg ein neues Abstellkonzept vorgestellt, das unter anderem Auto-Parkplätze in feste Abstellplätze für die Roller umwandelt. In der französischen Hauptstadt Paris wird nach einer Bürgerbefragung der Verleih ab diesem September komplett eingestellt. Wir wollten von Augsburgerinnen und Augsburgern wissen, was sie von dem Verbot halten.
Johannes Rubner, 24 Jahre alt, Augsburg
"Ich habe keinen eigenen E-Scooter, bin aber schon ein paar Mal mit dem privaten eines Freundes gefahren. Die Leihscooter habe ich bislang nicht genutzt. Fahrradfahren und laufen hat mir eigentlich bislang gereicht, um von A nach B zu kommen. In der Stadt stören mich die Roller nicht wirklich. Verbieten muss man sie daher nicht. Eine höhere Altersgrenze und eine generell stärkere Nutzungsregulierung sowie eine Helmpflicht fände ich bei den hohen Beschleunigungen aber mehr als sinnvoll. Feste Stellplätze wie für Fahrräder wären gut, um auch dem einsammelnden Personal einen Gefallen zu tun."
Tanja Meissner, 47 Jahre alt, Königsbrunn
"Ich kann das Verbot nachvollziehen. Oft stehen sie mitten im Weg oder werden am Ende ins Wasser geworfen, das ist nicht okay. Außerdem sind sie einfach zu schnell und das birgt viele Gefahren. Als ich früher Mofa gefahren bin, brauchte ich dafür einen Schein und musste einen Helm tragen. Das Fahreralter heute ist zu gering und der Umgang mit den E-Scootern in puncto Sicherheit zu Laissez-faire. Da braucht es definitiv ein besseres Bewusstsein. Feste Parkplätze fände ich gut, denn wenn es auf freiwilliger Basis beim Abstellen bleibt, funktioniert es einfach nicht."
Noah Reischl, 24 Jahre alt, Augsburg
"Ich bin nie selbst gefahren, hab es auch nicht vor. Ich bin quasi eins mit meinem Fahrrad! Ich fahre ohnehin schneller als die Scooter, deshalb stören sie mich im Verkehr nicht wirklich. Aber häufig stehen mir die abgestellten Roller beim Radfahren im Weg. Wenn ich für ein generelles Verbot einen besser ausgebauten öffentlichen Nahverkehr bekäme, wäre ich dafür, die Leihroller aus der Stadt zu entfernen. Das mit den festen Parkplätzen halte ich für nicht sinnvoll. Die Scooter haben ja vor allem den Zweck, flexibel überall aufzusteigen und hinzufahren."
Tommy Kassube, 25 Jahre alt und Jule van Kempen, 23 Jahre alt, Augsburg
Tommy Kassube: "Ich benutze E-Scooter, wenn der ÖPNV nicht verfügbar ist. Das ist aber nicht der ursprüngliche Grundgedanke, die Autofahrten zu ersetzen. Daher haben sie für mich eigentlich keinen Mehrwert. Sie aber wie in Paris zu verbieten, fände ich auch falsch. Aber aus den Fußgängerzonen und aus der Innenstadt dürfen sie gerne verschwinden oder stark reduziert werden. Aus Sicht eines ehemaligen Berufspendlers fände ich es gut, wenn für das neue geplante Abstellkonzept keine Einwohnerparkplätze gestrichen werden müssten."
Jule van Kempen: "Ich meide die E -Scooter. Ich finde sie unnötig und nutze lieber den ÖPNV. Es gibt nicht genug Regelungen für ihre Nutzung. Häufig stehen sie im Weg und behindern andere Verkehrsteilnehmer. Für mich ist die Entscheidung der Pariser daher nachvollziehbar, aber sie muss auch nicht sein. Das Abstellkonzept finde ich sinnvoll, wenn es gut umgesetzt wird. Die Frage ist aber, ob das nicht die eigentliche Flexibilität nimmt, damit bis nach Hause fahren zu können."
Paul Seyringer, 29 Jahre alt, Augsburg
"Ich bin nur einmal zum Spaß gefahren, finde den E-Scooter besser als das Auto, aber Leihfahrräder dann doch sinnvoller. Ich kenne zwei Nutzer, die selber einen haben. Da ist das dann auch sinnvoll und diese sollen das auch weiterhin dürfen. Verbieten wie in Paris wäre doof. Bessere Abstellregeln, vielleicht in Kombination mit einem Bewertungssystem wie gut abgestellt wurde, fände ich gut. Oder ein digitales Konzept für viele kleine, genau gekennzeichnete und festgelegte Parkplätze, die dann auch innerhalb der App gut umgesetzt sind. Feste Parkplätze allerdings würden den Vorteil der Flexibilität nehmen."