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Innenstadt
Warum Dürers Fugger-Porträt seit eineinhalb Jahren nicht zu sehen ist
Ein berühmtes Dürer-Gemälde hängt in der Augsburger Katharinenkirche, doch die ist geschlossen. Für die Sanierung ist die Stadt zuständig, sie steht vor Hürden.
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Foto: Silvio Wyszengrad | Dieses Dürer-Porträt von Jakob Fugger dem Reichen hängt in der Katharinenkirche.
Nicole Prestle
 |  aktualisiert: 11.03.2024 09:53 Uhr

Wer in Augsburg einen echten Dürer sehen möchte, findet ihn in der Katharinenkirche in der Maximilianstraße: Dort wird sein Porträt von Jakob Fugger dem Reichen gezeigt. Seit über eineinhalb Jahren allerdings hängt das berühmte Gemälde dort, ohne einen Besucher gesehen zu haben: Die Augsburger Dependance der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen ist seit März 2022 geschlossen - aus statischen Gründen. Dass sich die Wiedereröffnung wohl noch länger zieht, liegt auch an den verzwickten Besitzverhältnissen.

Eigentlich sollte im Frühjahr vergangenen Jahres in der Katharinenkirche nur die Beleuchtung erneuert werden. Die Räume des ehemaligen Dominikanerinnenklosters schließen an die Ausstellungsräume des städtischen Schaezlerpalais an, ausgestellt sind dort bedeutende Werke altdeutscher Malerei des 15. und frühen 16. Jahrhunderts - so wie eben der Dürer oder Werke von Lucas Cranach der Ältere und Hans Holbein d. Ä. Doch die Fachleute stießen bei der routinemäßigen Überprüfung der Lampen auf Risse in der Decke, die laut Stadt Augsburg "Anlass zu Bedenken" gaben. Da man nicht riskieren wolle, dass Besucher durch herabfallenden Putz verletzt werden, schloss man die Räume für die Öffentlichkeit. 

Sicher ist inzwischen, dass das Bauwerk an sich nicht statisch gefährdet sein soll. Das Dach wurde laut Auskunft der Stadt 2008 saniert, allerdings seien "nach wie vor Auswirkungen von baudynamischen Bewegungen zu beobachten". Trotz der statischen Herausforderungen plane man, das Gebäude möglichst nachhaltig und lang anhaltend instand zu setzen. Doch das Projekt ist aktuell eine Frage des Geldes.

Das Augsburger Holbein-Gymnasium nutzt das Erdgeschoss

Genutzt werden die Räume vom Freistaat, was 1969 in einem Vertrag vereinbart wurde. Für die Bausubstanz allerdings ist die Stadt Augsburg zuständig - genauer gesagt das Schulverwaltungsamt. Dort kann man sich das selbst nur so erklären: Das Erdgeschoss wird vom Holbein-Gymnasium genutzt, die Räume darüber von der Bayerischen Staatsgemäldesammlung. Wohl deshalb sei der Bau nicht dem Kulturamt zugeordnet. Die Sanierung wiederum wird vom städtischen Hochbauamt koordiniert, das aktuell ein Sanierungskonzept erarbeitet und die Kosten - erste Schätzungen belaufen sich auf 20.000 bis 25.000 Euro - ermitteln soll. Ergebnisse sollen im Dezember vorliegen.

Schon jetzt allerdings ist klar, dass die Finanzierung ein Problem werden könnte: Aus dem Etat des Schulverwaltungsamts dürfen nur Maßnahmen finanziert werden, die originär den Schulbereich betreffen. "Der Bauzustand der 70 zu betreuenden öffentlichen Schulen erfordert eine konsequente Priorisierung auf sicherheitsrelevante und für den Schulbetrieb unabdingbare Vorhaben. Die Ertüchtigung der Katharinenkirche erfüllt diese Voraussetzungen nicht bzw. nur sehr bedingt", so die Stadt.

Andauernde Schließung der Staatsgalerie in der Katharinenkirche Augsburg

Bei den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen ist man über die Situation nicht glücklich. "Die weiterhin andauernde Schließung der Staatsgalerie in der Katharinenkirche Augsburg bedauern wir außerordentlich", sagt eine Sprecherin. Sowohl die Staatsgemäldesammlungen als auch die benachbarten Städtischen Kunstsammlungen wünschen sich dringend eine Wiedereröffnung der Ausstellungsräume. Hintergrund: Nächstes Jahr steht mit dem 500. Todestag von Hans Holbein dem Älteren ein Jubiläum an, zu dem städtisches und staatliches Museum gerne auch die relevanten Gemälde zeigen würden. Ob das klappen wird, 

 
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