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Augsburg
Rekord-Zahlen im Tourismus: So attraktiv ist die Region Augsburg für Gäste
Das Jahr 2023 war für Augsburg ein touristisches Rekordjahr und schnitt damit besser ab als vor Corona. Woher die Gäste kamen und wie die Stadt profitiert.
Nicole Prestle
 |  aktualisiert: 18.06.2024 09:26 Uhr

Kurzer Weg, große Begeisterung: Besucher aus Italien und Österreich haben Augsburg vergangenes Jahr zu einem touristischen Rekord verholfen. 2023 wurde in der Stadt erstmals die Millionenmarke bei den Übernachtungen geknackt, genau gesagt waren es 1,1 Millionen. Die Wachstumsrate lag bei knapp 20 Prozent und damit über dem bayerischen Durchschnitt (plus 8,7 Prozent). Auch bei den Tagestouristen sieht die Bilanz gut aus: Allein in der Stadt waren es 2023 fast 20 Millionen. Tourismusdirektor Götz Beck sieht einen Grund für das gute Ergebnis in der Zusammenarbeit zwischen Stadt und den angrenzenden Landkreisen. Doch es gibt noch mehr. Die wichtigsten Erkenntnisse des Tourismusjahres 2023 im Überblick.

Woher die Gäste kommen. Vielleicht liegt es an der Renaissance-Atmosphäre der Augsburger Altstadt, vielleicht an der guten Erreichbarkeit: Den größten Anteil der Besucher machten 2023 die Italiener aus, dicht gefolgt von den Österreichern und Besuchern aus den Niederlanden. Gäste aus allen drei Ländern zusammengenommen, kommt man auf knapp 80.000 Übernachtungen und ein Plus nicht nur gegenüber dem Vorjahr, sondern auch gegenüber den Zahlen, die es vor Corona gab. Laut Tourismusdirektor Götz Beck ist das Tief der Pandemiejahre damit überwunden. Einzige Ausnahmen: Gäste aus Japan sind beim Reisen offenbar nach wie vor zurückhaltend. Davon abgesehen habe sich aber auch der Anteil der Besucher aus Fernost langsam erholt.

Warum die Zahlen steigen. Beck macht für den Zuwachs mehrere Gründe aus. Zum einen entstanden seit Ende 2020 mehrere neue Hotels, auch einige bestehende erweiterten ihr Angebot. In Augsburg stieg die Zahl der Betten dadurch auf aktuell knapp 7000. Zum anderen vermarktet sich die Tourismusregion seit Jahren mit Themen, die überregional offenbar auf Anklang stoßen. Am besten läuft laut Beck hier das Narrativ der Renaissancestadt mit ihren Bauten und Kunstwerken, seit 2019 aber auch die Ernennung zur Welterbestätte. Gewürdigt wurde damals das historische Wassermanagement-System der Stadt, zu dem Wasserwerke, -türme, Lechkanäle, Prachtbrunnen und andere Denkmäler zählen. Die Stadt arbeitet zudem eng mit den Landkreisen Aichach-Friedberg und Augsburg zusammen. Eine Kooperation, die sich laut Beck auszahlt, unter anderem, weil man sowohl Angebote für klassische Städtereisende als auch Familien bieten kann.

Hotels in Augsburg: Die Zahl der Betten ist zuletzt stark gestiegen

So ist die Lage bei den Hotels. Seit 1998 ist die Zahl der Hotelbetten in Augsburg gestiegen, der stärkste Zuwachs war in den vergangenen drei Jahren zu verzeichnen. Waren es vor 25 Jahren nur gut 3000 Hotelbetten (Augsburg hatte damals gut 254.000 Einwohner), sind es inzwischen fast 7000 – eine Steigerung um 128,5 Prozent. Im Kreis Aichach-Friedberg nahm die Zahl der Betten im gleichen Zeitraum nur um 33,5 Prozent zu, im Kreis Augsburg um 17,8 Prozent. Trotz dieser Steigerung ist die Auslastung der Betten hoch: In der Stadt liegt sie bei knapp 43,7 Prozent und damit sogar ein klein wenig über dem Durchschnitt im Freistaat (43,5 Prozent). Bundesweit liegt der Durchschnitt laut Auskunft der Tourismusgesellschaft Regio bei nur 37,8 Prozent. Für Tourismusdirektor Beck bestätigt sich dadurch eine alte Binsenweisheit: "Wo viel ist, kommt viel hin." Veranstalter von Kongressen und Tagungen beispielsweise legten Wert darauf, mit ihren Gästen Hotels mit entsprechenden Kapazitäten belegen zu können. Noch vor einigen Jahren zog Augsburg als Veranstaltungsort hier oft den Kürzeren, weil die Hotelkapazitäten nicht vorhanden waren. Dies hat sich nun geändert.

Wer sind die Touristen in Augsburg? Rund 30 Prozent der Übernachtungen kommen durch klassische Touristen zustande, weitere 30 Prozent sind Geschäftsreisende. Das Messe- und Tagungsgeschäft trägt mit 40 Prozent zu den Übernachtungszahlen bei.

Diese Themen locken die Gäste. In Augsburg sind das einerseits die Fugger, andererseits das Welterbe. Übrigens: Auch das Augsburger Friedensfest steht als immaterielles Kulturerbe auf der Liste der Unesco. Viele Touristen, so Beck, reisten diese Welterbestätten gezielt ab. Ein großer Sympathieträger für auswärtige Gäste sei aber auch der FCA. Und dann seien da Jubiläen wie das Ulrichsjahr oder das Brechtjahr – beides zog 2023 verstärkt Besucher an. Im Kreis Augsburg hoffen Tourismusexperten auf das 50-jährige Bestehen des Naturparks Augsburg –Westliche Wälder, das in diesem Jahr ansteht. In den beiden Landkreisen sind es zudem die Freizeitmöglichkeiten – Wandern, Radfahren, Familienurlaub –, die Zugkraft entwickeln.

So viel Geld lassen Touristen in der Region. Tagesausflügler geben nach Angaben des Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Instituts für Fremdenverkehr (DWIF) im Schnitt 30 Euro pro Person und Tag aus, bei Übernachtungsgästen sind es rund 160 Euro pro Tag und Person. Für die Stadt Augsburg ergibt sich aus den Zahlen ein Gesamtumsatz von knapp 842 Millionen Euro, Profiteure sind neben der Hotellerie auch Gastronomen und Einzelhandel. 

 
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