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Augsburg
Neue Attraktion für Familien: Der Zoo Augsburg plant ein "Himalaya-Land"
Nach einem coronabedingten Investitionsstopp von zwei Jahren wird 2023 das nächste Großprojekt vorbereitet. Zwei weitere Attraktionen kommen.
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Foto: Silvio Wyszengrad | Zoo Augsburg Zoo Augsburg, was soll 2023 erneuert werden? Die Alpensteinbock Anlage
Eva Maria Knab
 |  aktualisiert: 11.03.2024 13:32 Uhr

Während der Corona-Beschränkungen musste der Zoo Augsburg vorübergehend alle Investitionen stoppen, weil Einnahmen fehlten. Nun läuft es wieder rund. 2022 kamen über 700.000 Besucherinnen und Besucher, auch weil das Wetter zwischen Weihnachten und Neujahr passte. "Das Niveau vor Corona ist wieder erreicht", sagt Direktorin Barbara Jantschke. Damit sind die Voraussetzungen da, um neue Projekte anzugehen. In diesem Jahr sollen zwei neue Attraktionen kommen. Auch die Vorbereitungen für das nächste Großprojekt laufen an: das "Himalaya-Land".

Der Zoo Augsburg zählt zu den 20 größten in Deutschland. Um für Besuchende attraktiv zu bleiben, sind kontinuierliche Modernisierungen notwendig. 2020 wurde das neue Elefantenhaus eröffnet. Mit Kosten von 7,3 Millionen Euro war es bis dahin die größte Investition in eine Anlage. In diesem Jahr will die Direktorin, unterstützt vom Freundeskreis des Zoos, das nächste Großprojekt angehen. Es läuft unter dem Arbeitstitel "Himalaya-Land". Darunter kann man sich eine Art Gebirge vorstellen, in dem Besucher auf Pfaden umherwandern und Ausblicke auf verschiedene asiatische Tierarten haben. Denkbar sind etwa syrische Steinböcke, Takine und vielleicht Schneeleoparden. Die Großanlage soll räumlich zwischen dem Gehege der Kattas und der Flamingos entstehen.

Vieles wird neu im Zoo in Augsburg: Wasserbüffel müssen Platz machen

2023 werden erst einmal die Wasserbüffel umziehen, um mehr Platz fürs Himalaya-Land zu schaffen. Parallel sollen die planerischen Vorbereitungen laufen, so Jantschke. Die bauliche Realisierung strebt sie in den Jahren 2024/25 an. Weil das Projekt noch in einem frühen Stadium und die Baukonjunktur problematisch ist, gibt es noch keine belastbare Kostenschätzung. Aktuell wird eine ähnliche Größenordnung wie beim Elefantenhaus erwartet. Der Zoo will die Finanzierung gemeinsam mit den Zoofreunden stemmen.

Besucher und Besucherinnen können sich schon in diesem Jahr auf zwei größere Attraktionen freuen. Die Zoofreunde wollen rund 100.000 Euro ausgeben, um die bestehende Bärenanlage umfassend zu erneuern. Sie ist in die Jahre gekommen und muss modernisiert werden. Helmut Schuler, der Vorsitzende des Freundeskreises, rechnet mit einem Baubeginn im Frühsommer und etwa 2,5 Monaten Instandsetzung. Aktuell sind in Augsburg keine Bären zu sehen, obwohl diese Tiere beim Publikum sehr beliebt sind. Die letzte Braunbärin auf der Anlage musste vor zwei Jahren im Alter von fast 33 Jahren eingeschläfert werden. Dann überwinterten die beiden Bären Bengt und Björn als Gäste, weil ihr Heimatgehege im sächsischen Hoyerswerda renoviert wurde. Im Frühjahr wurden sie wieder abgeholt. Zoodirektorin Jantschke plant nun, zwei bis drei syrische Braunbären fest nach Augsburg zu holen. 

Spielplatz im Augsburger Zoo wird komplett abgerissen und neu gebaut

Für Kinder ist der Zoospielplatz ein wichtiger Anlaufpunkt. Weil er stark genutzt wird, ist die Anlage nach 15 Jahren erneuerungsbedürftig. Voraussichtlich ab Mitte Februar soll sie komplett abgerissen und bis Ostern neu aufgebaut werden. Wegen der Kosten von rund 500.000 Euro musste das Projekt mehrere Jahre geschoben werden. Nach längerer Suche sei nun ein Sponsor gefunden worden, so die Direktorin. Der Diedorfer Ökounternehmer Marcus Hartmann werde die Refinanzierung übernehmen.

Auch sonst wird es Verbesserungen geben. Die Zoofreunde wollen eine Renovierung des Besucherbereichs im Schimpansenhaus finanzieren. Das Freigehege für die Menschenaffen wurde zuletzt für rund 900.000 Euro umfassend modernisiert und heuer im Frühjahr eröffnet. Das Projekt war wegen neuer Vorschriften für die Tierhaltung dringend nötig geworden, damit Coco, Nicki und Akemo weiter in Augsburg bleiben können. Jantschke sagt, dass sich die drei in dem neuen Klettergarten sehr wohl fühlen und ihn sogar im Winter nutzen, wenn es nicht zu kalt ist. Und dann gibt es noch ein Bauprojekt hinter den Kulissen des Zoos, von dem Besuchende nicht viel mitbekommen dürften – den neuen Wirtschaftshof. Er soll bis April fertig werden. "Er ist ein großer Gewinn für unseren Alltagsbetrieb und für die Mitarbeiter", sagt Jantschke.

Schuler sagt, er freue sich über die Entwicklung des Zoos. "Die Besucherzahlen sind top." Man sei ständig am Ball, um die Gehege attraktiv zu halten. Als eine "große Baustelle" sieht er jedoch die Parksituation an Tagen mit besonders hohem Besucheraufkommen.Jantschke sagt, das neue Parkleitsystem mit Anzeigetafeln zu freien Plätzen habe in diesem Jahr gut funktioniert, zudem gebe es neue Fahrrad-Stellplätze. Doch auch aus ihrer Sicht gibt es weiterhin "Verbesserungsbedarf beim Thema Parken".

 
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