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Augsburg
Messebesucher ärgern sich über Parkgebühr von sieben Euro
Viele Gäste der Dreier-Messe waren am Wochenende sauer. Von Abzocke und Frechheit beim Parken ist die Rede. Augsburgs Messechef Lorenz Rau verweist auf Alternativen.
Messe Augsburg Parken       -  Sieben Euro kostete die Parkgebühr bei der Dreier-Messe in Augsburg.
Foto: Silvio Wyszengrad | Sieben Euro kostete die Parkgebühr bei der Dreier-Messe in Augsburg.
Michael Hörmann
 |  aktualisiert: 11.03.2024 13:22 Uhr

Erstmals war die Augsburger Frühjahrsausstellung, kurz afa, dieses Jahr mit den Immobilientagen und der E-Automesse Volt kombiniert worden. An drei Tagen kamen rund 27.500 Besucher, viele davon mit dem Auto. Für manche war das Parken am Messegelände jedoch ein Ärgernis, der Unmut richtet sich gegen die Parkgebühr von sieben Euro. In sozialen Netzwerken war mehrfach von "Abzocke" die Rede. Messechef Lorenz Rau widerspricht der Kritik und verweist auf ein preisgünstiges Angebot für Messebesucher. 

Die Messe zahlt an die Stadt Augsburg Miete für die Parkflächen

In sozialen Netzwerken bewerteten Messebesucher die sieben Euro Parkgebühr als "Frechheit". Man müsse auch sehen, dass der Eintritt für die Dreier-Messe zehn Euro gekostet habe. Zuständig für die Parkplätze am Messegelände ist die Messe-Gesellschaft. Deren Geschäftsführer Lorenz Rau betont, dass die Messe für die Parkflächen Miete an die Stadt Augsburg zahlen müsse. Gebühren seien daher Bestandteil der Refinanzierung. Die Parkgebühr von sieben Euro lässt sich nach den Worten von Rau begründen: "Wir haben die Parkraumbewirtschaftung an ein Unternehmen vergeben, das bei der Dreier-Messe im Einsatz war." 

Die Betreuung der Parkplätze sei professionell abgelaufen, die Autofahrer wurden eingewiesen. Waren alle Plätze belegt, was immer wieder vorkam, wurden Autofahrer auf Ausweichparklätze gelotst. Kassiert wurde bei der Zufahrt zu den Parkplätzen, auf dem weiträumigen Areal standen Einweiser. Der Preis für das Parkticket hänge vor allem damit zusammen, so Rau, dass die Personalkosten für die Beschäftigen der Parkraumbewirtschaftung gestiegen seien. Die Einführung des gesetzlichen Mindestlohns von zwölf Euro pro Stunde schlage hier zu Buche. Sieben Euro, wie sie jetzt verlangt wurden, sei keineswegs die Obergrenze, bei Fachmessen könnte der Betrag auch einmal zweistellig ausfallen.

Es habe allerdings auch ein attraktives Nahverkehrsangebot gegeben, betont Rau: Im Eintrittspreis von zehn Euro war die Hin- und Rückfahrt zum Messegelände mit Bus und Tram beinhaltet. Die Veranstalter hatten bereits vor der Messe betont, "dass wir damit auch ein Zeichen für Nachhaltigkeit setzen möchten".

Bei der afa 2023 kam auch die Tramlinie zur Messe zum Einsatz

Die Stadtwerke setzten während der Veranstaltungstage die Messelinie 9 ein. Die Tram verkehrte in regelmäßigen Abständen vom Hauptbahnhof zum Messegelände und zurück. Das Angebot sei gut angenommen worden, sagte Jürgen Fergg, Sprecher der Stadtwerke, obgleich keine Fahrgastzahlen erhoben wurden. Die Stadtwerke entscheiden selbst, ob die Messelinie – es ist eine Schleife von der Strecke der Linie 3 zur Messe, die einst extra für die afa gebaut worden war – eingesetzt wird. 

Zur finanziellen Abwicklung mit Messeveranstalter erläutert der Sprecher der Stadtwerke: "Wenn ein Veranstalter seine Eintrittskarten gleichzeitig als Fahrausweis nutzen möchte, muss er sich grundsätzlich finanziell engagieren, um die sonst entstehenden Einnahmeverluste auszugleichen." Man unterscheide zwei Fälle, so Fergg. Im Normalfall berechtigt das Ticket die Veranstaltungsbesucher zur Benutzung des normalen Verkehrsangebotes, also der Linien, die sonst auch unterwegs sind. Das gelte etwa für Theaterkarten. Anders sehe es bei der Messe aus: Die Bereitstellung zusätzlicher Fahrzeuge oder gar die Einrichtung von Sonderlinien erfolge nur in Ausnahmefällen und sei aufgrund des erforderlichen Fahrzeug- und Personaleinsatzes dann für den Veranstalter auch entsprechend teuer. 

So erfolgt die Abrechnung für die Tram bei Veranstaltungen

Im Fall der Dreier-Messe galt: Die Abrechnung erfolgt über den Augsburger Verkehrsverbund (AVV), der für das Thema Kombitickets verantwortlich ist. Auf Basis der erwarteten Besucherzahlen und der Nutzerquote wird laut Fergg ein Betrag errechnet, der dann vom Veranstalter an den AVV gezahlt und von diesem einerseits auf die Ticketpreise umgelegt, andererseits an die Beteiligten Verkehrsunternehmen verteilt wird.

 
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