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Augsburg
Mehr Blüten im Umlauf: Kampf gegen Falschgeld fordert die Polizei heraus
Bundesweit kursiert mehr Falschgeld. Auch in und um Augsburg stellt die Polizei etliche Fälle fest, doch häufig sind die Täter schwer zu fassen. Warum?
50_Euro_Schein_Okt16_10.jpeg       -  In Deutschland wird der 50-Euro-Schein am häufigsten gefälscht. Fälle von Falschgeld nehmen bundesweit zu – und fordern die Polizei heraus.
Foto: Bernhard Weizenegger | In Deutschland wird der 50-Euro-Schein am häufigsten gefälscht. Fälle von Falschgeld nehmen bundesweit zu – und fordern die Polizei heraus.
Max Kramer
 |  aktualisiert: 11.03.2024 12:44 Uhr

Zehn 50-Euro-Scheine liegen auf dem Tisch. Dass sie kaum das Papier wert sind, auf das sie gedruckt sind, ist auch auf den zweiten Blick kaum zu erkennen. Doch in diesem Fall ging der Plan eines Betrügers schief: Das Falschgeld, das der 35-Jährige im Darknet bestellte, landete in den Händen von Falschgeldermittlern. Und so wird der Mann Ende vergangenen Jahres am Augsburger Amtsgericht zu einer Geldstrafe von 12.000 Euro verurteilt. Es ist ein Fall, wie er in Deutschland immer häufiger auftritt – nach Angaben der Bundesbank wurden 2022 bundesweit 5,2 Prozent mehr Fälle von Falschgeld registriert als im Vorjahr. Doch der Kampf gegen Blüten ist kompliziert.

Wie das Polizeipräsidium Schwaben Nord mitteilt, liegt die Zahl der Fälle von Falschgeld, das in Stadt und Landkreis Augsburg festgestellt wird, jährlich im dreistelligen Bereich. Das Aufkommen hat sich im zeitlichen Verlauf verändert: Während die Fälle zwischen 2012 und 2014 stiegen, blieb das Niveau bis 2017 in etwa konstant. Seit 2018 ist nach Angaben von Sprecher Markus Trieb ein Rückgang zu beobachten. Denkbar sei, dass auch die Pandemie Auswirkungen gehabt habe: "Es wurde weniger in Geschäften vor Ort, sondern mehr in Onlineshops eingekauft. Somit wurde weniger mit Bargeld bezahlt und die Möglichkeiten, Falschgeld in Umlauf zu bringen, waren reduziert", sagt Trieb. Man werde die Entwicklung allerdings genau beobachten. Denn: Anlässe wie Volksfeste, bei denen überwiegend bar bezahlt wird, finden jetzt wieder normal statt.

Mehr Falschgeld im Umlauf: Ermittlungen sind für Polizei kompliziert

Doch nicht nur deshalb fordert das Phänomen die Aufmerksamkeit der Polizei. Die Ermittlungen laufen über die Kriminalpolizei– und sind schwierig. "In vielen Fällen gibt es nur bedingt Ermittlungsansätze und die Täter können daher nicht ermittelt werden", erklärt Trieb. Zwar wird das Falschgeld in den Fällen, die bekannt werden, sichergestellt und so aus dem Verkehr gezogen. Nicht selten bleiben Konsequenzen für die Verantwortlichen aus. Trieb weist aber auch auf Ermittlungserfolge hin. So wie beim 35-Jährigen, der 500 Euro bestellte: "Bei den Tatverdächtigen handelt es sich oft um Personen, die sich Falschgeldüber das Internet besorgt haben", sagt der Sprecher. Auch könne Falschgeld im Rahmen von "umfangreichen Ermittlungen" oder bei Fahrzeugkontrollen sichergestellt werden.

Am häufigsten gehen den Ermittlern falsche 50- und 20-Euro-Scheine ins Netz. Während Falschnoten nicht selten in Geschäften bemerkt werden – laut Sprecher häufig in Bäckereien und Supermärkten –, treten gefälschte Münzen meist in Automaten auf. Die Art des gefundenen Falschgelds ist dabei durchaus unterschiedlich: Im Raum Augsburg stelle man "das ganze Spektrum fest", sagt Trieb. "Von einfachen Farbkopien über Movie-Money bis hin zu hochwertigen Fälschungen." Das "Movie-Money" wird in der Regel als Requisite oder Spielgeld angeboten, muss vom Original aber unterscheidbar sein.

Polizei in Augsburg gibt Tipps, um "Blüten" zu erkennen

Oft ist Falschgeld gut zu erkennen. "Hier gilt die Devise fühlen, sehen, kippen", sagt Trieb. Er empfehle Bürgern, sich über Sicherheitsmerkmale zu informieren. Wer Falschgeld erhalte, erkenne und wissentlich weiterreiche, mache sich strafbar.

 
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