Man könnte es so sagen: Augsburger Buben und Mädchen heißen Maximilian und Marie. Nicht alle natürlich, aber im Schnitt die meisten. Denn seit rund zehn Jahren sind diese beiden Vornamen in der Stadt am beliebtesten. Auf den unteren Rängen dagegen herrscht mehr Bewegung. Vincent und Fabian, Gabriel und Valentin oder, bei den Mädchen, Charlotte und Melina, Leni und Hannah – diese Namen tauchen seit 2010 wechselnd auf Platz 30 der Rangliste auf. Lediglich das Jahr 2020 machte eine Ausnahme: Damals wurde Spitzenreiter Maximilian verdrängt.
In Augsburg scheinen sich die Vorlieben für Vornamen nicht besonders stark zu verändern. In den vergangenen zehn Jahren taucht bei den Jungs eigentlich nur ein Name auf: Maximilian. Im Jahr 2010 bekamen ihn 93 Neugeborene, 2011 waren es 81, 2019 schon 129 Babys. Doch was war das 2020? Vor drei Jahren wollten Augsburger Eltern ihre Kinder plötzlich lieber Elias nennen, wie aus dem statistischen Jahrbuch für das Jahr 2021 hervorgeht. 78 Buben bekamen diesen Namen, Maximilian aber wurden nur 72. Der beliebteste weibliche Vorname dagegen blieb in all den Jahren gleich: Marie. Mal waren es 122 Mädchen (im Jahr 2010), mal 130 (2020). Auf den Rängen zwei und drei folgen Sophie und Maria, wobei mal der eine, mal der andere vorne lag.
Diese Kindernamen sind in Augsburg nicht beliebt
Laut dem Amt für Statistik in Augsburg haben vergangenes Jahr 2857 Kinder das Licht der Welt erblickt – 1435 Jungen und 1422 Mädchen. Bundesweit liegt die Differenz bei den Geschlechtern übrigens bei rund fünf Prozent. Ein großer Unterschied herrscht dagegen bundesweit zwischen den beliebtesten Vornahmen. In Bayern werden gerne welche vergeben, die sich auch in der Bibel finden – zum Beispiel Jakob und Maria. Mit den Namen Ludwig und Maximilian ist aber auch noch ein Hang zu Kaisern zu erkennen. In nördlichen Bundesländern kommen dafür eher Namen wie Finn, Henry, Charlotte oder Frieda zum Zug.
Mancher Namenswunsch muss aber auch abgelehnt werden. In Augsburg halten sich verrückte Wünsche wie "Bierstübl" oder "Borussia" (zuvor abgelehnte Vornamen) in Grenzen. Lediglich komme es zu Unstimmigkeiten, "wenn Eltern mit Migrationshintergrund einen Namen für ihr Kind wählen, der in ihrem Heimatland ein normaler Vornamen ist, in Deutschland aber möglicherweise zu einer Belastung für das Kind führen könnte", heißt es aus dem Standesamt Augsburg. Darunter befinden sich Namen wie "Assel" oder "Aus".
Was hinter dem "Vintage-Trend" bei Babynamen steckt
Auch erkennbar: der sogenannte "Vintage-Trend". Immer mehr Kinder bekommen die Namen der Großeltern oder eher altertümliche Namen – von Gustav bis zu Hugo. Maximilian und Marie aber werden wohl immer modern bleiben, und das gilt schon seit Jahrhunderten.